Gitterströme sind grundsätzlich unerwünschte Ströme, da sie die gewünschte leistungslose Steuerung einer Röhre verhindern.
Bevor ich dazu mal einige Messungen mach (die Datenblätter halten sich dazu stets recht bedeckt, da die Gitterströme von 1000 Faktoren abhängen) wollte ich die Röhrenkenner unter uns einfach mal ganz dumm fragen, warum man den Gitterdraht innnerhalb der Röhre nicht einfach isoliert hat, wie man das ja sogar bei dem heißen Heizfaden im Katodenröhrchen hinbekam. Irgendein Oxyd oder sonstiger hauchdünner Isolator auf dem Gitterdraht und man hätte all diesen Kummer nicht.
Hat das nie ein Röhren-Fertiger probiert?
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Na da bin ich ja mal gespannt, wie viele Elektronen den Sprung durch das Vakuum auf ein 14V negativeres Potential schaffen.
Die groben Sachen ab 0V aufwärts kennen wir ja.
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Gitteranlaufstrom.
Bitte traktiere die Røhre gleichzeitig auch mit positiven Ua-Spannungen...
Ratespiel: wer ahnt, wie ich so geringe Ströme (mühelos) messen kann?
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Bei Ia=10mA fliessen also Ig=7nA. Nicht schlecht.
Wie gut isoliert eigentlich die Luft um die Pins
.
Gemessen hast du natürlich mit deinem super-duper OPV-Dingsda-nA-Messgerät ;baeh .
Nö. Deswegen hatte ich ja "mühelos" so betont.
Ich verwende einfach von einem ollen Multimeter mit 10 MOhm Eingangswiderstand (gemessen), bzw. 1MOhm parallel, den 200mV-Spannungsbereich.
dazu kommt, daß sich auf der Oberfläche des Isolators Ladungen sammeln können, die die Steuerwirkung beeinträchtigen. Das Problem tritt auch bei Endröhren auf, weshalb mitunter der Glaskolben von innen graphitiert odeer andereweitig leitfähig gemacht wird, um diese "wilden" Ladungsansammlungen abzuleiten.
Danke für Kurts Antwort und Gerds Bestätigung.
Es gab ja allerdings auch Röhren, bei denen das Gitter von außen aufs Glas aufgedampft war: die Arcatron Flachstabröhren von Telefunken aus 1930. Allerdings war dabei das Glas extra niederohmig ausgestaltet, was damals schwierig zu beherrschen war.
...
Aber noch bin ich mit dem Thema nicht ganz durch.
Wir haben ja gesehen, dass der Gitterstrom bei Ua=0 am höchsten war. Und bei Ua=200V dreifach geringer. Aber ich hatte gestern auch gesehen, dass er bei Ua=100V geringer war, als bei Ua=200V. Das würde auf ein Gitterstrom-Minimum bei einer bestimmten Anodenspannung hindeuten, wenn ich mich nicht verguckt hatte.
Soll ich das nochmal absichern oder besteht kein gesteigertes Interesse an dem Detail?
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Ja, es sollte ein Minimum geben. Nach einem starken Abfall ein langsamer, schwacher Anstieg bei steigender Anodenspannung.
Das Minimum ist für mich eigentlich nur insofern interessant, dass ich eine Røhre mit einer Anodenspannung oberhalb des Minimums betreiben würde... bei der ECC82 würde ich das Minimum deutlich unter 50V vermuten.
Ich check das gleich mal...
Echt spannend, was es alles für Ursachen für Gitterströme gibt. Negativer Gitterstrom, thermische Gitteremissionen, Isolationswiderstände, positiver Gitterstrom.
Man kann mit dem Gitterstrom direkt aufs Vakuum zurückschließen.