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"Klang" von Bauteilen und andere Dreckseffekte
#1
..wollte eigentlich keine grundsatz-diskussion heraufbeschwören, aber was solls...

bzgl keramischen caps : die spg.abhängigkeit kann extrem sein, bei keramiken wie Y5V bis zu 80% vom nennwert!!!
das is allerdings extrem...
sehr gut sind dagegen die "kleinen" werte, mit NPO typen,
X7R ist nach meinen erfahrungen für audio durchaus gut...

btw richi, hast du den versuch mit den elkos gemacht?
nein? kostet min. 2 minuten... zuviel zeit? zu real?
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#2
Ich finde die Idee grandios, mal die Eigenschaften von Bauteilen, Kabeln usw. zu beleuchten. Wir haben sogar irgendwo nen ganzen Bereich für Bauteile.

Ich bin dafür, erstmal mit Widerständen anzufangen. Was wissen wir darüber? Wann rauschen sie stark, wann schwach, wann haben sie hohe Kapazitäten, Induktivitäten oder gar beides? Was tun die Dinger bei hohen Beschleunigungen, Temperaturen. Was bewirkt die Isolations-Umhüllung? ..... wer weiß was? misstrau
 
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#3
zuerst möchte ich mal ne alte idee von mir vorschlagen, die ich angesichts der "tests" in diversen fachzeitschriften hatte:

alle beurteilungen werden erstmal in 3 klang-klassen unterteilt:

A: was quasi jeder wahrnimmt, also auch die oma mit krückstock

B: was eines gewissen "hinhörens" bzw erfahrung bedarf, zb auch messwerte

C: was nur mit konzentration, evtl. direktem vergleich und in geeigneter umgebung (und nicht für jeden gleich) wahrnehmbar wird

also mal ein -fiktives- beispiel: ein DVD-spieler..
a: stromverbrauch im stanby genauso hoch wie im betrieb - ein energieverschwender; laufgeräusch wie ein mittlerer haarfön, in ruhiger wohnzimmer-umgebung am abend einfach unbrauchbar
b: bild sauber+störungsfrei, ton: rauschabstand 90db, klirr 0,01% = perfekt, übertrifft hifi-norm in allen punkten.
c: klang mit wenig tiefenstaffelung, eher flach; unterschiedliche kabel nicht unterscheidbar, also detail-auflösung rel. schlecht, für hi-end anspruche völlig ungeeignet...

und mal ein -fiktives- beispiel: ein becher-elko :
a: anschlüsse winzig, gibt evtl. probleme beim löten ; kräftig schütteln: man spürt, dass innen irgendwas locker ist, vmtl. der ganze wickel...
b: impedanz ab 80khz stark steigend, hoher induktiver anteil, hohe veluste bei f > 100khz : für smps ungeeignet
c: klang eher weich und rund, sehr musikalisch, aber etwas detailarm im hochton


so, nun zu dem klang von kabeln oder caps : die sind natürlich fast allesamt in klasse C ! wenn ein elko zb 2% klirr verursacht (klasse B) braucht man kaum über klasse C klangdetails zu diskutieren - dieses bauteil is vmtl defekt !
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#4
Also interessierst Du Dich mehr für die Wirkungen und ich mich mehr für die Ursachen. ...ok....

Aber mit Deiner Klasse "C" hadere ich noch. Das Ohr ist zwar auch ein Messinstrument, aber leider nicht besonders reproduzierbar und stimmungskonstant. Wenn man also Bauteile innerhalb der Klasse "C" objektiv unterscheiden will, so braucht man feinere physikalische Messmethoden als in Klasse "B" oder gar "A".

Diese Messmethoden könnten wir hier "beiläufig" mitentwickeln. Stell Dir mal vor: ein objektives Messinstrument für high-end-Kondis. Das allein wäre schon ein volles "Innovationsprojekt 2009".
 
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#5
Zitat:Also interessierst Du Dich mehr für die Wirkungen und ich mich mehr für die Ursachen. ...ok....
nein, nicht ganz so...

ich sag mal so:

in klasse B sind messwerte, zb 10% von nem amp, die durchaus den klang beeinflussen; im prnizip aber klar zu bewerten und zu testen.

in klasse C zählt zuerst der subjektive eindruck, das klang-erlebnis; das ist mit messwerten oft nicht mehr eindeutig zu korrelieren; zb könnte der 10%-klirr-amp trotzdem "weich, angenehm und sehr musikalisch" klingen, obwohl er schon das alte DIN45500-hifi kriterium verfehlt...

du brauchst also nicht zu hadern, denn durch eben diese einteilung sollte ja klar werden, was jeweils beurteilt wird.
gehts um messwerte ...oder eben den "klang"...
isch geben dir beischbül anders:
nimm ne stradivari geige und ne standard cheng-peng-08.50 geige, miss alles genau...spektrum usw, vergleiche...keine deutlichen unterschiede (auch standard-geigen klingen wie ne geige..eben)
dann spiel beide geigen nem profi-konzert-geiger hinter dickem, schwarzem samtvorhang natürlich, vor -- der braucht keine 5 sekunden, um dir zu 100% sicherheit zu sagen, welches die stradivari war.
solche versuche wurden übrigens schon vor etwa 15 jahren im AES veröffentlicht:
dann geigen aufgenommen, frequenzgang so verbogen, dass beide etwa identische spektren liefern: trotzdem noch signifikante erkennung...
nett, oder?
es wurden übrigens auch die hör-fähigkeiten der älteren herren untersucht: einige hatten definitive hörschäden, schwerhörigkeit ab 5 khz usw.; dh, die können die weiteren obertöne (nach klasse B sozusagen) gar nicht mehr hören - was sie aber nicht hindert, offenbar spektrale unterschiede zu hören, die mit fft+analyser kaum festzustellen sind!
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#6
An dieser Stelle mal ein kleiner Vorbehalt:
Wenn wir den Klang beurteilen, so ist dies eine individuelle Angelegenheit. Das bedeutet, dass der Klang dem einen gefallen wird, dem anderen weniger. Und das Klangbild kommt der einen Musikart entgegen, verträgt sich aber schlecht mit einem anderen Stil.
Und ich geh mal davon aus, dass sich Dirigent, Musiker und Tonmeister etwas gedacht haben und die Einspielung in einer bestimmten Weise haben wollten.

Es ist bekannt, dass ein Geiger sein Instrument gerne weich und rund haben möchte. Und es ist ebenso bekannt, dass ein Musiker sich erstens auf sein Instrument konzentriert, dass dieses also optimal klingt. Und es ist zweitens bekannt, dass ein Musiker sein Instrument anders hört als ein Besucher im Saal. Aus diesem Grund sind Musiker nicht unbedingt die besseren Klang-Kritiker.

Weiter ist es eine Tatsache, dass bei der Umsetzung der klanglichen Vorstellung die Studio-Abhöre eine grosse Rolle spielt. Wenn es da Unterschiede bei verschiedenen Studios gibt, und die sind da, so klingt eine Aufnahme eines bestimmten Werkes mit den selben Musikern eingespielt, dem selben Dirigenten und dem selben Tonmeister dem Studio und seiner Abhöre entsprechend unterschiedlich. Dies konnte ich vor vielen Jahren feststellen, als Direktschnittplatten auf dem Markt waren. Da gab es genau diese Situation.

Jetzt kann ich mich auf den Standpunkt stellen, ich möchte die perfekte Wiedergabe. Dazu müsste ich die identische Studioabhöre haben und mein Raum müsste dem Studio entsprechen. Stammt die Aufnahme aber aus einem anderen Studio, funktioniert das nicht mehr.

Und auch wenn mir eine Wiedergabe eines Stückes gefällt, so bedeutet dies keineswegs, dass ich etwas so höre, wie es die Künstler beabsichtiugt haben.

Es ist mit hoher Konzentration sicher möglich einiges zu unterscheiden, das an der Grenze der Hörfähigkeit liegt. Aber es ist nur festzustellen, dass ein Unterschied da ist und dass mir persönlich diese oder jene Variante besser gefällt. Wenn ich einer Anlage einen deutlichen K2 verpasse, so habe ich eine runde, volle Wiedergabe im Bass und eine leicht helle Betonung in den Mitten und Höhen. Dies alles absolut musikalisch rein.
Im Sinne der unverfälschten Wiedergabe ist natürlich so ein Klirr Blödsinn, im Sinne des Musikgenusses kann er aber mehr als nur hilfreich sein.

Da stellt sich also die Frage, was ich mit meinen Ohren höre, ob es das ist, was mir gefällt, oder ob es das ist, was die Künstler erreichen wollten. Und solange wir individuell beurteilen, kann jeder für sich das perfekte Gerät haben, nur ist es dann für den Nachbarn alles andere als perfekt.

Wenn wir messen (ausführliche Messreihen inkl. aller Intermodulationen), so haben wir etwas in der Hand. Wenn wir aber nur zuhören, so haben wir nichts reproduzierbares und nichts verlässliches, sondern etwas, das von zu vielen äusseren Faktoren bestimmt wird. Da könnten wir auch beinahe auslosen...
 
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#7
Zumindest beim Høren von mp3 muss man sich mit vielen Dingen nicht mehr auseinandersetzen klappe .

http://kahlo.redirectme.net/~kahlo/kram/mp3/mp3.htm
 
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#8
Sehr schöne Analyse, kahlo. Hab ich aber schonmal gelesen. Bei Jogi? misstrau
 
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#9
Kahlo:
Zitat:aber wer kontrolliert schon den Tiefpass
..ich natürlich Big Grin
ich ging damals sogar nen schritt weiter: zum testen referenz-wave-track produziert, mit diversen tests drin: musik, rauschen, impulse, rechteck, sinus, multisinus, dig. zero und alles noch mit stereo, invers, nur ein kanal usw. ..war ganz interessant, was mp2, mp3, aac, wma, ogg so draus zaubern... misstrau

#richi ja klar, man kanns auch kurz so definieren:
klasse B: objektive fragestellung/bewertung -> (objektive) messtechnische antwort , zb wieviel k3 hat xx...

klasse C: subjektive fragestellung/bewertung -> subjektive antwort, zusammenhang mit objektiven ergebnissen allenfalls statistisch möglich (versuchsreihen mit probanden), zb klingt A räumlicher als B ...
Wink
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#10
Zitat:klasse C: subjektive fragestellung/bewertung -> subjektive antwort, zusammenhang mit objektiven ergebnissen allenfalls statistisch möglich (versuchsreihen mit probanden), zb klingt A räumlicher als B ...

In diesem Sinne wäre überhaupt interessant zu klären, WIE etwas räumlicher klingen kann, die technisch nötigen Parameter. Rolleyes
Ich meine ich kenne den Effekt, nur fehlt mir die Rückführung auf einen Umstand, der selbiges bewirkt.
Gut, man kann mit der Phase des Signal spielen ... selbiges noch über Kreuz auf den anderen Kanal geben ... würde bei einem Amp aber bedeuten, das jener technisch an diesen Stellen Schwächen hat (Phasengang, Kanaltrennung)...

Die andere Variante wäre die räumlich bessere Darstellung der Aufnahme.
Also wird wiedergegeben (3D) wie aufgezeichnet...nur welcher Parameter ist das im Bauteil ? misstrau
"Ich hab Millionen von Ideen und alle enden mit Sicherheit tödlich."
 
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#11
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Sehr schöne Analyse, kahlo. Hab ich aber schonmal gelesen. Bei Jogi? misstrau

Das war ursprünglich für Jogis Forum gemacht. War aber zu schön, um es einfach so in den Abgrund des Archivs fallen zu lassen Cool .
 
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#12
Zum Thema Räumlichkeit, bezw. räumliche Tiefe:
Dass man bei Stereo mit dem Panpot am Mischpult ein Instrumen seitlich positioniert, ist nicht neu. Und genau so gibt es in einer Mehrkanalaufnahme die Möglichkeit, das Instrument auch in die Tiefe des Raumes zu "verbannen".
Wird das richtig gemacht, kann man bei der Wiedergabe die Raumtiefe verfolgen, wenn das mono aufgenommene Istrument auf einen zu marschiert an allenfalls hinten wieder verschwindet.

Ich kenne jetzt die Algorithmen nicht, aber ich weiss, dass man erst mal den Raum festlegen muss, in welchem das ganze stattfinden soll, also Kirche oder Stadtplatz oder Wald. Dann wird mit Hall, Pegel, Reflexionen und Höhendämpfung die ganze Geschichte nachgebildet.

Studer hat dies vor etlichen Jahren mal gemacht und viele Räume analysiert. Daraus ist ihr Joystick für 3D-Positionierung entstanden, aber auch eine Kopfhörer-Abhöre, welche (für Ü-Wagen) eine reale Studioabhöre nachbildet.

Die räumliche Tiefe ist erstens etwas, das wir lernen müssen, weil es im Gegensatz zur normalen Stereoortung nicht so einfach funktioniert. Und zweitens ist es ein Zusammenspiel verschiedener Effekte. Wenn ich da was ändern will, muss das entferntere Instrument etwas dumpfer und leiser sein.
Dies bei der Aufnahme (zusammen mit Hall und Reflexionen und und) zu bewerkstelligen, ist kein Problem. Haben wir aber mal eine fertige Stereoaufnahme, so ist es nicht möglich, nachträglich EIN Instrument anders zu behandeln als die anderen. Damit entfällt die Möglichkeit der nachträglich verbesserten Tiefenstaffelung.

Was möglich wäre wäre eine generelle Phasenbastelei, sodass Mittensignale nicht phasenrein über die beiden Lautsprecher wiedergegeben werden, was zu einer verschwommenen Ortung führt, welche die Tiefe simulieren könnte. Sowas ist per DSP möglich, bliebe damit aber erstens den digitalen Geräten vorbehalten und wäre zweitens messtechnisch leicht nachzuweisen.

Man kann manches tricksen. Aber dynamische Vorgänge zu beeinflussen ist aufwändig. Und einzelne Passagen anders zu bearbeiten als andere ist analog nicht machbar. Und in jedem Fall wären die Ergebnisse messtechnisch nachweisbar, wenn man nicht nur Klirr und Frequenzgang Kanal für Kanal einzeln durchmisst. Was also möglich bleibt sind Klirr- und Frequenzgangbeeinflussungen, aber fix und nicht dynamisch, sowie etwas Phasenschieberei. Aber ob das reicht, eine Räumlichkeit zu zaubern?
 
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#13
Mein Reden ... daher sollten wir erstmal definieren, was mit "Räumlichkeit" gemeint ist.

Im Grunde soll ein Verstärker ja nicht klingen ... Rolleyes
"Ich hab Millionen von Ideen und alle enden mit Sicherheit tödlich."
 
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#14
http://www.tubecad.com/articles_2002/Mis...index.html

 
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#15
Zitat:Original geschrieben von Basstler

Mein Reden ... daher sollten wir erstmal definieren, was mit "Räumlichkeit" gemeint ist.

Im Grunde soll ein Verstärker ja nicht klingen ... Rolleyes
Richtig. Und es gäbe noch weitere Klangausdrücke, die zu definieren wären.
Wir können aber auch eine Trennung vornehmen in Klangbeschreibungen, die durch mehr oder weniger starke Beeinflussung eines Signals möglich sind, also auch bei Mono. Dazu gehören Frequenzgang- und Klirrbeeinfussungen. Und das andere sind Beeinflussungen mehrerer Signale, also etwa die Phasenverhältnisse zweier Signale zueinander.
Die dritte Trennung wäre aber eine Beeinflussung des Signals in der art, dass ein völlig neues Signal entsteht. Und genau solche Signale brauchen wir, wenn wir irgendwelche Räumlichkeiten darstellen wollen.

Bei einem Surround-Receiver haben wir üblicherweise die Möglichkeit, Räume nachzubilden. Da wird mit Hall und dynamischen Funktionen rumgefuhrwerkt. Es ist aber auch genau das, was den Dingern angelastet wird, dass sie keine anständige Stereowiedergabe ermöglichen, solange die DSP noch aktiv sind.

Also, ich sehe neben dem Definierungsbedarf den Bedarf an Erklärungen, welche der "Höreindrücke" mit einer einfachen und reversiblen Signalbeeinflussung zu erreichen sind und welche gröberes Geschütz, also total veränderte Signale verlangen. Solange eine Massnahme mit Klangreglern möglich ist, ist sie reversibel. Kommen aber DSP zum Einsatz mit ihrer Software, so wird es nach meiner Ansicht problematisch, weil ich das Zeug (nach einer derartigen Aufnahe) nicht mehr voll rückgängig machen kann.
 
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#16
Zum Thema Klang allgemein ist noch einiges zu sagen, nämlich die Auswirkungen von Klirr und Intermodulationen und vor allem die ganzen musikalischen Zusammenhänge.
Betrachten wir mal Klirr und Intermodulation, so entsteht sowas immer an einer gekrümmten Kennlinie. Wenn also ein Bauteil z.B. eine positive Spannung besser leitet als eine negative, so wird dadurch die positive und negative Halbwelle ungleich gross. Es wird also eine Seite des Signals mehr oder weniger abgeflacht. Es sieht so aus, als würde man zum Signal eines hinzu addieren, das bei der negativen Halbwelle diese etwas dämpft.

Logisch wissen die Techniker darüber bescheid und wir haben es hier vermutlich mehrheitlich mit Technikern zu tun. Darum soll dies nur einfach als Erinnerung verstanden sein.
Wenn wir also von einer gekrümmten Kennlinie ausgehen so entsteht wie gesagt der Klirr. Sind zwei verschiedene Signale mit unterschiedlicher Frequenz beteiligt, so entsteht zusätzlich die Intermodulation. Wir haben dann am Ausgang des nichtlinearen Bauteils die beiden Grundfrequenzen sowie die Summen- und die Differenzfrequenz. Und logischerweise haben wir es bei Orchestermusik mit einer Vielzahl von Instrumenten zu tun und jedes Instrument liefert nicht nur einen Ton, sondern ein ganzes Frequenzspektrum. Die Folge ist, dass wir aus dieser Vielzahl an Signalen sämtliche Summen und Differenzen bekommen mit einer unvorstellbaren Zahl an Frequenzen.


Wenn wir an dieser Stelle mal die Widerstände als Bauteil betrachten, so können wir im Normalfall davon ausgehen, dass wir keine Unlinearitäten haben und dass es somit auch keine krumme Kennlinie, keinen Klirr und keine Intermodulation gibt.

Natürlich gibt es Sonderformen von Widerständen, welche eine gekrümmte Kennlinie aufweisen. So kann sich der Widerstandswert mit der Spannung, der Helligkeit (LDR) oder der Temperatur ändern. Solange wir aber die ganz normalen Widerstände verbauen, haben wir mit keiner Kennlinienkrümmung zu rechnen.

Bei den Widerständen gibt es folglich nicht viele kritischen Punkte. Zu beachten ist die Belastbarkeit, die Spannungsfestigkeit (Röhrengeräte), das Rauschen und die Induktivität und Kapazität.
Die Belastbarkeit (Leistung) ist logisch.
Die Spannungsfestigkeit hängt vom Aufbau und den Dimensionen ab. Es ist daher angezeigt, in Röhrenschaltungen entsprechend grosse Bauformen zu verwenden, denn auch wenn im Betrieb die Spannungen mässig sind, können sie im Aufheizvorgang (stromlos) deutlich höher ausfallen und dies gilt es zu berücksichtigen. Wie hoch die Spannungsfestigkeit ist, wird bei Vertriebsfirmen, welche auch die Industrie beliefern angegeben. Im Bastlerladen bekommt man da natürlich keine vernünftige Antwort.

Die Induktivität und Kapazität ist üblicherweise im Tonbereich kein Problem.
Früher gab es Schichtwiderstände, bei welchen in die Widerstandsschicht eine Rille gefräst wurde, um den gewünschten Wert zu erreichen. Damit ergab sich ein leitender Wendel um den Keramikkörper mit einer entsprechenden Induktivität. Dies ist heute kaum mehr anzutreffen. Eine massgebliche Induktivität ist fast nur noch bei Drahtwiderständen festzustellen. Werden diese im Netzteil eingesetzt, stört die Induktivität nicht, im Gegenteil. Und selbst bei Emitterwiderständen kleiner Werte (0,33 Ohm) bleibt die Induktivität im Tonbereich noch fast wirkungslos. Und da diese Widerstände immer in der Gegenkopplungsschleife eingebunden sind, wird ihre Wirkung um den Gegenkopplungsfaktor verringert.
Es gibt auch bifilar gewickelte Drahtwiderstände deren Induktivität um ein vielfaches geringer ist. Wenn es also darum geht, diese Werte weiter zu verringern, wird man vorzugsweise auf diese Konstruktionen ausweichen.

Das Rauschen der Widerstände ist ein weiteres Problem. Jeder Widerstand hat eine feste Rauschleistung und es ist dabei egal, ob es sich um ein winziges Ding oder einen riesen Brummer handelt. http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsrauschen
Dieses Rauschen ist wie gesagt eine feste Grösse, wobei hochohmige Widerstände eine höhere Rauschspannung liefern, kleine Werte einen höheren Rauschstrom.

Bei der Festlegung einer Schaltung ist daher darauf Rücksicht zu nehmen, wie gross z. B. die Eingangsspannung sein wird. Und es ist zu beachten, dass z.B. Kathodenwiderstände in einer empfindlichen Verstärkerschaltung das Rauschen entscheidend beeinflussen können.

Neben diesem thermischen Rauschen, das sich ja nur durch Temperaturreduktion verringern lässt gibt es noch ein Rauschen, das durch Unhomogenitäten entsteht und vom Stromfluss durch den Widerstand abhängt. Bekannt ist das Rauschen von Kohlewiderständen. Kohle als Widerstandsmaterial ist nicht sonderlich homogen und daher kann ein solcher Widerstand als Kathodenwiderstand / Emitterwiderstand ein deutlich höheres Rauschen zeigen als ein Metallfilm-Teil. Mittlerweile sind aber vernünftige Widerstände so billig zu haben, dass man kaum in Versuchung gerät, noch billigeres Zeug zu verbauen.
Ins gleiche Kapitel der Unhomogenität gehört auch eine schlechte Kontaktgabe der Anschlüsse. Auch diese können eine Quelle zusätzlichen Rauschens sein, ist aber heute auch kein Thema mehr.

Zusammenfassend kann man sagen, dass heute übliche Widerstände kein Rauschproblem darstellen, solange man die Schaltung so auslegt, dass die unvermeidlichen thermischen Rauschspannungen durch optimierte Werte-Wahl klein gehalten werden.

Zu beachten ist einmal die Belastbarkeit, unter Umständen aber auch die Spannungsfestigkeit.
Und wenn Drahtwiderstände nötig sind, ist allenfalls auf ihre höhere Induktivität Rücksicht zu nehmen.

Klirr und andere unliebsamen Eigenschaften sind bei normalen Widerständen kein Thema, wohl aber bei Sonderformen, die aber nicht im normalen Verstärker eingesetzt werden.
 
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#17
Noch ein bisschen rauschen:
Unsere Sinne sind nicht sooo unterschiedllich. Bei vielem was wir sehen gibt es das Pendant im Hören.
Ein verrauschtes Bild wirkt unscharf, weil das Rauschen die Kanten und Linien ?aufweicht?. Man spricht daher von scharfen oder harten Bildern und im Gegenzug von weichen Bildern.
Und so kann man auch bei rauschfreiem Ton von Härte oder Schärfe reden und bei verrauschtem Ton von Weichheit.
Tatsächlich wirkt für uns ein verrauschter Ton weicher und meist leicht dumpfer.
Dies ist der Grund, warum am Beginn des digitalen Ton-Zeitalters diese Technik als hart, scharf und unangenehm empfunden wurde. Bei der Produktion wurde nämlich auf die Aufweichung durch das Rauschen der Platte Rücksicht genommen. Die Aufzeichnungen wurden mit leichter Höhenanhebung und näherer Platzierung der Mikrofone etwas präsenter und heller gestaltet. Dies ergab eine ausgeglichene Wiedergabe bei der LP, aber eine eher spitze, überpräsente Wiedergabe bei der CD.

Und weil Röhren stärker rauschen als Transistoren wirken Röhrengeräte (unter anderem darum) weicher im Klang.
 
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#18
Zitat:Original geschrieben von richi44

...

Die Induktivität und Kapazität ist üblicherweise im Tonbereich kein Problem.
...

Bei einer Induktivität mit (Eisen-) Kern, ist die Induktivität noch zusätzlich amplitudenabhängig. Aber Probleme werden hier ignoriert, könnte ja gegen eigene (kommerzielle) Interessen verstossen. Wink
 
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#19
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Bei einer Induktivität mit (Eisen-) Kern, ist die Induktivität noch zusätzlich amplitudenabhängig.


na und? Damit kann man leben, wenn man es berücksichtigt, wo das von Belang ist. Und wo es das nicht ist, ist es sowieso egal.

Zitat:Aber Probleme werden hier ignoriert, könnte ja gegen eigene (kommerzielle) Interessen verstossen. Wink

Die möglichen Probleme werden keinesfalls ignoriert. Wer ohne Schaum vorm Gesicht hier mitliest, weiß das auch.

Was hier stets und ständig ignoriert wird, sind die konkreten Fragen an Dich. Du bist der einzige Ignorant hier (worauf Du bis vorhin sogar stolz Deiner Signatur verwiesen hast, ohne Dich wirklich daran zu halten).
Und als solchem ist Dir diese Vokabel wohl vertraut.
Mach doch mal Deine bis vorhin verwendete Signatur wahr, indem Du Dich selbst ignorierst.
 
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#20
Es geht in Richi´s Kommentar um Widerstände.
 
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