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D-Amp mit Triode und externem Takt
#21
Ok, Mario. Soweit hab ich die Schaltung verstanden. Die Schaltung ist recht hochohmig am Ausgang, der Innenwiderstand ist vorgebbar und die Röhre "sieht" die Spannung an der Last. So wirkt der OPV praktisch als Ausgangstrafo. Ich versteh.

Ja! Das hat Hand und Fuß. Ich seh Vorteile. Bisher und soweit bin ich begeistert!!! ;respekt

Aber....

mir gefällt noch nicht, dass wir keinen sättigbaren Ausgangstrafo haben, der IMHO viel mit dem Klang eines Röhren-Amps zu tun hat.

An diesem Detail würde ich mal gerne rumgrübeln, auch wenns vom Topic etwas abweicht. Kriegen wir mit elektronischen Mitteln eine Hysteresiskurve hin? misstrau

 
#22
Also ich muss zugeben, dass mich die Sache langsam begeistert. Ein "elektronischer Trafo" in einer black box, an dessen Eingang eine Kleinleistungsröhre angeschlossen werden kann und mit dessen Ausgang der Speaker gekoppelt wird. Und dieser elektronische Trafo wird nicht heiß (D-Amp), verhält sich aber ansonsten wie jeder normale Trafo... nur eben mit einer Leistungsverstärkung.

Stellt Euch das mal vor:

Vorne ne ECCxy. Dann kommt diese streichholzschachtelgroße black box. Und hinten werden 100 Watt rausgepowert. Und alles hat einen einwandfreien Röhren-Amp-Klang (Röhre + Trafo) ohne Kompromisse.

Nicht schlecht, Mario!!! Big Grin
 
#23
Prinzipiell wäre sogar 0Hz-Grenzfrequenz möglich!
 
#24
Und wenn wir jetzt schon so weit sind, können wir auch gleich die Sache mit dem stufenlosen Übergang von Pseudotriode nach Pentode siulieren oder mangels passenden Pentodenmodel (DL96 etc.) einfach mal im Kopf zusammenlöten....
Stell' Dir vor, R4 wird als 1kOhm Poti mit Mittelanzapfung ausgeführt. Anschluss A an +Eingang E1, Mittelanz. an out1, E an Masse, Schleifer an Gitter2/Schirmgitter - mit Vorwiderstand 100 Ohm wg. Schwingneigung(Gitterstopper).
Wenn wir jetzt noch parallel zu der Strecke E - Mittelanz. ein zweites 1kohm Poti als einstellbaren Widerstand mit 30 Ohm in Reihe schalten haben wir beides zugleich: Regelung von Triode nach Pentode und einstellbares Übersetzungsverhältis des elektronischen AÜ.
Ob ich jetzt noch eine schmutzige Ausgangstrafo Kennlinie überlagern will, weis ich nicht. Lassen wir es doch einfach als Eintakt OTL mit trotzdem stromsparender Gegentakt (oder digitalen PWM) Endstufe. Die Röhre, die wir hier mit der Hybridschaltung nachempfinden, währe ein gigantishes Endröhren Monstrum oder eine Parallelschaltung von ca. 20 normalen Endröhren:
Anodenstrom 5 Ampere bei 35 Volt Anodenspannung....
Ich schätze mal, min. 200Watt Heizleistung.
Die Barkhausenformel: Inenwiderstand der Röhre x Steilheit x Durchgriff (1/µ) = 1 gilt hier für den gesamten Hybrid auch, nur das der Innenwiderstand sehr, sehr gering währe und die Steilheit extrem groß. Im Gegensatz zu einem Röhrentreiber mit OPV-Spannungsfolger statt des Stromfolgers währen jedoch Steilh. und Durchgr. konstant.

Mario

 
#25
Hysterese,Sättigung, Frequenzabhängigkeit + Phasendrehung eines AÜ bekommt man mit Amperella theoretisch auch ganz leicht elektronisch hin:
Zwei antiparallel geschaltete Dioden parallelzu R4 entspricht einer AÜ Sättigung - einstellbar mit R1. Eine RLC Kombination parallel zu R4 macht dann die linearen Verzerrungen und Phasendrehungen wie ein richtiger AÜ. Denkbar ist aber auch ein 1:1 Kleinleistungsübertrager (8kOhm zu 8kOhm) mit Luftspalt im Arbeitsstromkreis der Röhre, Ausgangsleistung ca. 100mW. Solch ein Trafo brauchte aber sehr viele Windungen und würde deshalb ev. besonders schmutzig, wegen hoher Wicklungskapazität und Streuimpedanz.

Mario
 
#26
(Vorab: Du kannst Deine Beiträge jederzeit editieren, wenn mal ein Bug drin sein sollte! Über dem fehlerhaften Beitrag auf "editieren" drücken.)

Ja... so ungefähr könnte ich mir die Sache mit der Trafo-Simulation auch vorstellen.

Also lass uns doch die Aufgabenstellung etwas umformulieren. Wir wollen einen elektronischen Trafo entwickeln, in dessen Eingang beispielsweise 1 uW eingespeist wird und aus dessen Ausgang 1 Watt herauskommt. Der Trafo muss über Hysteresis, Sättigungen und Koppelungen verfügen (also auch vom Ausgang zurück auf den Eingang, so wie Du es ja schon gemacht hast). Der Trafo soll kalt bleiben (Class-D).

Andere Leute basteln elektronische Halogen- oder LED-Trafos. Du konstruierst elektronische NF-Trafos. Nicht schlecht, Mario, nicht schlecht Wink

 
#27
Ja, genau das hatte ich vom ersten Beitrag an im Thread "D-Amp. mit Röhre" bei sodfa.de vor, habe mich aber damals irgendwie falsch ausgedrückt. Kannst Du dich erinnern - "digitaler Eins Verstärker" ? "Eins Verstärker" = Spannungsfolger.
Die beschriebene Sättigung mit den antiparallelen Dioden sorgt hier dann auch für eine zusätzliche Kurzschlussfestigkeit am Ausgang. Wir können einfach statt dem schnöden Widerling R4 ein "komplexes" nichtlineares Netzwerk einsetzen. Zuerst müssen wir uns aber über die gewünschten Nichtlinearitäten einigen.

Mario
 
#28
....elektronisch steuerbares NF-Netzwerk - vielleicht so ?

[Bild: 378_Amperella_Netzwerk.gif]

Hier die ASC:

https://stromrichter.org/d-amp/content/i...Draft1.asc
 
#29
Hier die versprochene lauffähige Simulation mit der Pentode. Es geht hierbei einerseits um die Funktion des "Kennlinienpoti's" (R46 bis R49) zum stufenlosen einstellen von Trioden- über Ultralinear- zu Pentodenbetriebsart in Verbindung mit der einstellbaren Ausgangsimpedanz (R29).
Die Röhre 6V6 ist sicher nicht die beste Wahl bei dieser kleinen Anodenspannung, bringt aber in Pentodenbetrieb hier schon mal "verzerrungsarme" knapp +/-45Volt Spitzenausgangsspannung. Bei 8 Ohm sind das bereits über 125Watt Sinusleistung und knapp 6 Ampere Spitzenstrom, bei 4 Ohm 250Watt und 12 Ampere.
[Bild: 378_Hybrid_einstellbar_Pentode.png]

Hier im Zipfile das Röhrenmodell und die *.asc Datei.
https://stromrichter.org/d-amp/content/i...entode.zip

beste Grüße, Mario
 
#30
Ja. Sieht gut aus. Nun aber das ganze noch mit halbiertem Aufwand... Wink
 
#31
Das sieht ja nur so aufwändig aus, weil ich einen diskreten OPV gezeichnet bzw. simuliert habe. OPV's für 170 Volt gibt's meines Wissens nicht.
Deswegen können wir bei der ersten Schaltung in diesem Thread ansetzen. Diese Schaltung hat schon fu= Null Herz, symetrische Betriebsspannung, Offsetkompensation, keinen Ausgangs Elko und - das wichtigste - eine digitale Endstufe.
Ob ich wirklich die linearen Verzerrungen eines Ausgangstrafo's brauchte weis ich nicht, aber die Sättigung mit den antiparallelen Dioden simuliere ich auch noch mal. Der Digitalteil ist sicherlich auch noch nicht das non plus ultra.

beste Grüße, Mario
 
#32
Ich hab immer Sorge, wenn man monolithische Bauteile diskret nachbilden will. Die Fertigungstoleranzen der diskreten Bauteile sind oft um Dekaden größer als die Toleranzen integrierter Bauteile. Oftmals lohnt es, bei diskreten Aufbauten eben gerade nicht bei den IC-Herstellern abzugucken.
 
#33
Zitat:Original geschrieben von benndoma

Das sieht ja nur so aufwändig aus, weil ich einen diskreten OPV gezeichnet bzw. simuliert habe. OPV's für 170 Volt gibt's meines Wissens nicht..

beste Grüße, Mario

Hallo,

die gibts schon, aber für das Geld, was die kosten, kannst Du auch locker einen diskret aufbauen und hundert Euro sparen....
Schau mal nach 3584JM, wenn es etwas mehr Spannung sein soll, dann z.B. PA95, der geht bis +/- 450V

Gruß Gerd
 
#34
Für das Geld....
Dann doch lieber einen richtigen Ausgangstrafo und richtige Endröhren !

Deswegen habe ich bei diesem Hybrid Projekt von Anfang an mit diskreten Bauteilen gebaut bzw. simuliert. Ein diskreter OPV aus einzelnen BF422/BF423 o.ä. und entsprechenen Treibern (Videoendtransis) und Endstufen (z.Bsp. MJ150xklappe kostet nicht die Welt und kann wirklich beeindruckende Ausgangsleistungen (bzw. Leistungsspitzen) erzeugen.
Ein solcher Power OPV in Klasse AB als aktiver Ausgangstrafo in Klasse AB betrieben, wird eventuell nicht das non plus Ultra bzw. High End sein, aber wesentlich stromsparender und vor Allem preiswerter als ein entsprechend hochqualitativer und leistunsfähiger Vollröhrenverstärker.
Problematisch für Schwingneigung wird auch die Tatsache sein, das wir bei dem Amperella Prinzip eine wirklich gigantische (Röhren-) steilheit erzielen können, ins besondere in Pentodenbetrieb.
Steile Pentoden haben eine Steilheit von bis zu 25mA/Volt. Wir wollen diesen Wert aber eventuell noch bis zu 4000-fach (bei 4 oder gar 2 Ohm Lautsprecherimpedanz) verstärken - dann kommen wir auf irrwitzige -einhundert- Ampere/Volt Steilheit, einem Durchgriff von ca. 1/200 (µ einer Pentode) = 0,005 (0,5%), respektive einem Innenwiderstand(Ausgangswiderstand) von: 2 Ohm (100 x 0,005 x 2 = 1).
Bei der Triode ECC88 in Eintakt Klasse A und einem 8 Ohm Lautsprecher sieht das wesentlich unkritischer aus: 8kOhm zu 8 Ohm = 1000 fache Stromverstärkung. Die Steilheit der ECC88 ist ca. 10mA/Volt. Daraus resultiert eine Gesamtsteilheit der Hybrid Endstufe von 10mA/V x 1000(-fach) = 10A/Volt, ein Durchgriff von 1/33 = 0,03 (3%) und damit ein Ausgangswiderstand von 3,3 Ohm (10 x 0,03 x 3,3 = 1).

Wenn diese "diskrete OPV" Technik jedoch mit 500kHz schalten soll, um die Probleme (Verzerrungen/Abwärme) der Klasse AB Endstufe zu umgehen, dann denke ich wird das schon super eng beim Layout bzw. in der Wirklichkeit (wenn nicht gänzlich unmöglich). Meine einfache Simulation hier oben kann diese Probleme natürlich nicht reflektieren. Vielleicht ist es ein guter Ansatz, den Digitalteil mit geeigneten (und preiswerten) PWM IC's (fester Takt) und einer schwebenden Treiber-Betriebsspannung auszuführen - ev. optisch von einem Komparatorausgang angesteuert... Als Endtransistoren könnten dann vielleicht "normale" 200Volt Mosfet eingesetzt werden.

beste Grüße, Mario