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Ferroresonanz
#21
Glaube ich würde die ganze Zeit mit einer Taschenlampe und etwas Werkzeug den Keller erforschen, je nach der Größe der "Katakomben" wäre vielleicht auch etwas Proviant mitzunehmen.... lachend

Spannende Sachen die Du dir da baust, dass es überhaupt so etwas wie einen magnetischen Spannungskonstanthalter gibt, war mir bis jetzt gar nicht bekannt. überrascht

Eigentlich hatte ich überlegt wie man der Rechteckspannung beikommen kann, wie sich verschiedene Wellenformen anhören kenne ich von den Oszillatoren eines Synthesizers.

Das An- und Absteigen der Flanken müsste also etwas langsamer erfolgen, dazu darf der Maximalwert nur kurz gehalten werden.
Allerdings darf das nicht zu schnell und abrupt erfolgen, sonst hätte man statt eines Sinus einen Sägezahn........

Weiter bin ich mit meinem Gedankenspiel leider nicht gekommen. Sad
 
#22
Zitat:Original geschrieben von Moki
Spannende Sachen die Du dir da baust, dass es überhaupt so etwas wie einen magnetischen Spannungskonstanthalter gibt, war mir bis jetzt gar nicht bekannt. überrascht
Ich kenn die Dinger seit einem Besuch in der DDR so vor 45 Jahren. Da wurden die zwischen die Netzversorgung und die dortigen Fernseher geschaltet.

Die Netzversorgung war alt, hochohmig und zu den Stoßbelastungszeiten schlecht ausgeregelt .Die Fernseher selbst waren auf Kante genäht, hatten kaum Regelreserven und waren daher intolerant gegen schwankende Versorgungsspannungen. Zuerst änderte sich die Bildbreite und schließlich fiel die ganze Synchronisation aus. Bis sich dann das Bild wieder aufbaute, vergingen einige Sekunden im Blindflug. Da konnten die Bekannten in Parchim nicht ungestört Westfernsehen sehen, was die sehr nervte. lachend

Aber irgendein VEB schaffte Abhilfe und verkaufte "Konstanze" Big Grin

---------

Im Fotometer war so ein System unverzichtbar, weil die leistungsstarke Quecksilberdampflampe eine absolut konstante Spannung benötigt. Ein Fotometer ist nichts anderes als ein Helligkeitsmesser, bei dem irgndwelche Proben in den Lichtstrahl gehalten werden.

Lampen-Stabilisierungen mit Leistungselektronik gingen damals noch nicht. Also machte mans so.

Ein Zusatznutzen des eingebauten Konstanters lag darin, dass man dann gleich sämtliche Funktionen des Gerätes aus ihm versorgen und das Gerät somit auch auf dem flachen Lande mit wackeligen Stromnetzen verwenden konnte.

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Durch die bekannt schlechte Netzwartung und Instanthaltung der privatisierten "Gewinn-Entsorger" nähern wir uns mittlerweile auch in der Stadt den damaligen Verhältnissen in der DDR. Gut, wenn man einen Konstanter besitzt. Was damals gut funktioniert hat, kann auch heute nicht schlecht sein Wink
 
#23
Das Problem war nicht die Ferroresonanz sondern aus der damit erzeugbaren rechteckförmigen Ausgangsspannung wieder was Brauchbares zu machen. Lastunabhängig und mit kompletter Verwendung der vorgegebenen Teile.

[Bild: 1_ferro21.jpg]

Ich hab nun eine Anordnung gefunden, die mir gut gefällt:

[Bild: 1_ferro10.png]

L1 ist die Vordrossel, die den Resonanzkreis (L2, C1, C2) vom schwankenden Netz abtrennt (L1b wird nicht genutzt).

Über L2 steht eine stabilisierte Rechteckspannung (L2b bringt 6V und soll das Schrittmotor-Messwerk versorgen).

[Bild: 1_ferro22.jpg]

(alle Spannungsanzeigen mit 2 multiplizieren)

Um daraus nun wieder eine sinusförmige - aber stabile - Spannung zu machen, muss ich der Rechteckspannung etwas dazufügen oder abziehen.

Weil die Spannungen an L2 eh schon sehr hoch sind, hab ich mich fürs Subtrahieren entschieden.

Und zwar hab ich erkannt, dass der Strom im Resonanzfall letztlich aus einer Oberwelle besteht.

[Bild: 1_ferro23.jpg]

Diesen Strom "messe" ich mit L3b und L3a subtrahiert die zugehörige Spannung vom Rechteck. Dadurch entsteht eine treppenförmige Spannung, deren Verhältnis von Effektiv- zu Spitzenwert ziemlich gut mit einem reinen Sinus übereinstimmt:

[Bild: 1_ferro24.jpg]

Bei höherer Last reduziert sich der Strom im Resonanzkreis. Folgerichtig vermindert sich auch die Höhe der Subtraktion, was dazu führt, dass die Ausgangsspannung steigt! Dies reduziert den Innenwiderstand des Geräts.
 
#24
Es scheint noch günstiger zu sein, wenn ich L3b komplett zwischen L1 und L2 schalte:

[Bild: 1_ferro11.png]

1. Bisherige Wirkung: der unter Last verminderte Resonanzstrom vermindert die Subtraktion
2. Zusätzliche Wirkung: der unter Last erhöhte Eingangsstrom erhöht die Addition!

Dabei steigt zwar das Leerlaufklirren etwas an, aber der Innenwiderstand halbiert sich.

Das Datenblatt des gezeigten Stabis von Reichelt (von Block) ist nicht ausreichend, weil die über den Innenwiderstand keinerlei Andeutungen verlieren. Nur auf deren Frontplatte ist eine "wilde" Kurve erahnbar.

Seriöser erscheinen mir Schuntermann "Magspakos":

Schuntermann: Klirren 3-5%, Laststabilisierung +/-2.5%

Guckimann: Klirren 5% (Volllast), 8% (Leerlauf), Laststabilisierung +/- 1.5%

Leerlauf Us=290V, Ueff=230V
Volllast Us=292V (!), Ueff=224V

Gleichrichter in Netzteilen werden mit diesem Stabi also eine um 10% zu niedrige Spitzenspannung erreichen. Dafür ist aber der Stromflusswinkel durch das abgeflachte Dach wesentlich größer, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich davon ein Gerät stören lässt.

Die Stabilisierung ist vortrefflich und bis auf die eh schwachbrüstige L1b sind alle Wicklungen ausgenutzt. Keine Ahnung, wofür L1b mal gedacht war. Eingangsstrommessung?
 
#25
Ich hab nen Riesenfehler gemacht! ;wall

Ich hab das Versorgungsnetz mit 0 Ohm angenommen. Dummerweise hatte ich das Gerät aber aus dem Trenntrafo betrieben, dem sogar noch der Stelltrafo hinterhergeschaltet war. Und ich hab - luschig wie ich nun mal bin - die Eingangsspannung nicht überwacht sondern mir nur die Ausgangsspannung angeguckt.

Das könnte auch erklären, warum ich alle Wicklungen "auf Endanschlag" anzapfen musste. Ich hab wahrscheinlich schlichtweg überkompensiert.

....also alles nochmal wiederholen... Rolleyes
 
#26
Puh... alles entspannt....

Der Innenwiderstand des Versorgers geht nicht (sichtbar) in die Messung ein.

Ist ja auch naheliegend. Ich kann die Eingangsspannung von 230V glattweg um 50V reduzieren, ohne dass am Ausgang was geschieht. Was sollen da schon die paar wenigen Ohm des Versorgers bewirken?

Gut. Ich hab so das Gefühl, dass damit die Verdrahtung klar ist.... misstrau

Ich würde nur gerne das Klirren noch weiter senken....
 
#27
Hmm, ich hätte eine alte "APC" geschlachtet und dazwischen gehangen. Die machen bekanntlich feinsten Sinus und regeln gut aus. Massenhaft in der Bucht verfügbar, natürlich mit toten Akkus. Aber da du die Teile hast fällt das aus. Smile

Konstanzen hatte wohl jeder, zumindest aber den normalen Netzstelltrafos, denn auch wenn es nciht geschwankt hat, kamen teilweise nur 170V aus der Dose. lachend

Manchmal warens sogar nur um die 100V, hörte auf den Namen "Halb-Sieben-Strom".
 
#28
Zitat:Original geschrieben von christianw.
Manchmal warens sogar nur um die 100V, hörte auf den Namen "Halb-Sieben-Strom".

überrascht

Hammer.

Obwohl meine "Konstanze" erst bei 50V die Arbeit einstellt, wenn sie erst mal schwingt.... das hätte also noch gelangt. lachend
 
#29
Die "Ferroresonanz" ist übrigens in Energieversorgungsnetzen ziemlich übel....

Man benötigt Trafos mit Sättigungserscheinungen: vorhanden

Man benötigt Kapazitäten, zum Beispiel zur Kompensation: vorhanden

Man benötigt eine weit entfernte Wechselstromspannungsversorgung: vorhanden.


Und wenn alles in bestimmter Weise zusammenkommt und dann womöglich das Anschwingen von einem Blitzschlag gestartet wird, dann fängt das Netz an zu oszillieren. Zwar mit 50Hz. Aber mit beliebig erhöhter Spannung von zum Beispiel 400V. Nicht für ein oder zwei Perioden sondern minutenlang oder noch länger.

Man merkt es eigentlich erst dann, wenn sich die Geräte nach und nach verabschieden und sich vom Netz abkoppeln (sprich: Trafo kaputt). Nach und nach entstehen dann Lastverhältnisse, die die Ferroresonanz nicht mehr aufrecht erhalten können und die Überspannung verschwindet.

Und dann beweis mal Deinem Ernergieversorger, dass er am Gerätesterben Schuld hat. Der kann nämlich wasserdicht nachweisen, dass er stets 230V~ ins Netz gespeist hatte. Und die kleine Stromerhöhung über ein paar Minuten konnte schließlich keiner bemerken. Außderdem hat die sich dann ja bald gegeben... Wink
 
#30
Oszilation lässt sich wirkungsvoll verhindern, indem man einen ausgelutschen Kaugummi in jeder Steckdose um L fuddelt. ;deal2
 
#31
... aber nur, wenn man es zuvor zwei Tage in Klanglack eingelegt hatte... ;deal2
 
#32
C37 for the win!
 
#33
Man gönnt sich ja sonst nichts... Rolleyes
 
#34
Frontfolie geht los... hinterhältig

Voraussichtlich wirds ein designtechnisches Meisterwerk.

Ich dachte an Baumhausstil. Schlichter grauer Kasten... lachend
 
#35
Also etwas in dieser Art
http://www.amazon.de/gp/product/B000NIR1...B000NIR1UG
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#36
Das ist ja Kratzbaumstil. überrascht ;kotz

Billige Nachmacher des einzig wahren Baumhausstils. motz
 
#37
"Da muss Luft ran!" lachend
 
#38
Es geht weiter....

[Bild: 1_1365862635_ferro30.jpg]

- monochromer Kontrollausdruck mit aufgelegten Bedienungselementen

- als Messinstrument und Drehschalter finden die entsprechenden Teile aus den "kleinen Helferlein" Verwendung

Mein selbstkonstruierter Drehschalter beherrscht drei Stellungen: ganz rechts ist der Regler komplett aus. Ventilator steht, Lampe ist aus, vielleicht sogar das Messinstrument (muss ich mir noch überlegen). Last ist direkt mit dem Eingang verbunden.

Wenn man den Schalter nach links dreht, so springt der Regler an.

Aber erst wenn der Schalter ganz links steht, wird die Last auf den schon angelaufenen Regler umgeschaltet.

In umgekehrter Richtung wird die Last zuerst vom Regler getrennt und direkt mit dem Netz verbunden.

Und dann erst wird der Regler runtergefahren.

Somit sollte eine Umschaltung zwischen geregelten und ungeregelten Betrieb jederzeit störungsfrei möglich sein. Die Phasenverschiebung zwischen beiden Spannungen beträgt nur wenige Grad.
 
#39
Du baust immer ganz selbstverständlich die professionellsten Sachen,
einfach nur Hand und Fuß. ;respekt ;respekt ;respekt
 
#40
Danke... aber eigentlich zeige ich diese "Design-Studie" nur, damit Kahlo nicht ganz unvorbereitet den nächsten "Graukasten"-Schock bekommt... klappe