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EL34 amp
#61
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Deine Signatur finde ich gut lachend

Mir ist bewusst, dass ich sie dir gestohlen habe, mache sie mir aber trotzdem zu eigen, weil sie einfach die Faust aufs Auge trifft.

Allerdings verstößt sie gegen den von mir erweiterten Dekalog (neudeutsch: Zehn Gebote):

11. Gebot: Du sollst Bücher lesen!
12. Gebot: Du sollst dich beim Abkupfern nicht erwischen lassen!
 
#62
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Der hat ihn leider verkauft und irgendwann tauchte der
amp in einer Auktion auf.

Oha! Das hätte mich aber tief verletzt. Rolleyes

Der Amp sieht stark aus! ;up
 
#63
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Zitat:Original geschrieben von diabolos
Einspruch, Euer Ehren! Wie willst du den oberen, S-förmigen Teil der dynamischen Kennlinie einer Pentode anders begradigen als mit einer wechselspannungsmäßigen Gegenkopplung? ...
Hallo Ladislaus,
... Mit einer Gegenkopplung zur Katode. Wink
Darius

Das ist aber die wenig wertvollere Alternative, weil sie nur eine weitere extreme Krümmung verhindert, aber nicht - wie bei Ultralinerarbetrieb - die Krümmung begradigt, sprich die Verzerrungen kompensiert.
 
#64
Zitat:Original #58 geschrieben von diabolos

Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Bitte keine Schirmgittergegenkopplung anbringen oder gar die
Endröhre als Triode schalten. Niemals Gegenkopplungen von
Anzapfungen oder speziellen Übertragerwicklungen abgreifen!!!

Einspruch, Euer Ehren! Wie willst du den oberen, S-förmigen Teil der dynamischen Kennlinie einer Pentode anders begradigen als mit einer wechselspannungsmäßigen Gegenkopplung? Blumlein fand heraus, dass diese Verzerrungen dadurch kompensiert werden, indem der G2-Strom durch einen Teil der Anodenwicklung geleitet wird; die dynamische Kennlinie wird glatt gebügelt. Erst dadurch ist es möglich, die Pentode verzerrungsarm voll auszusteuern.

Ohne den Anzapf der Primärwicklung (20...50 %) klingt z. B. eine Gegentakt-A-Endstufe bereits nach einem Drittel Aussteuerung grauslich in den Ohren, bei voller Aussteuerung schlackert der Kater mit den Ohren, auch bei Kammermusik. Die ungeraden Harmonischen langen ungebremst zu.-

Selbst nur ein Widerstand in der Schirmgitterzuleitung wirkt sich ohne besondere Maßen wegen seiner Gegenkopplungswirkung verzerrungsmindernd aus.

Zitat:Original #63 geschrieben von diabolos

Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Zitat:Original geschrieben von diabolos
Einspruch, Euer Ehren! Wie willst du den oberen, S-förmigen Teil der dynamischen Kennlinie einer Pentode anders begradigen als mit einer wechselspannungsmäßigen Gegenkopplung? ...
Hallo Ladislaus,
... Mit einer Gegenkopplung zur Katode. Wink
Darius

Das ist aber die wenig wertvollere Alternative, weil sie nur eine weitere extreme Krümmung verhindert, aber nicht - wie bei Ultralinerarbetrieb - die Krümmung begradigt, sprich die Verzerrungen kompensiert.

Hallo Ladislaus,
hast Du das in einer "Hifi-Zeitschrift" gelesen? Sad
Zu Blumlein schaust Du mal da: #45 http://www.vintage-radio.net/forum/showt...hp?t=11918
 
#65
Zitat:Original geschrieben von oldeurope

Zitat:Original #58 geschrieben von diabolos
Das ist aber die wenig wertvollere Alternative, weil sie nur eine weitere extreme Krümmung verhindert, aber nicht - wie bei Ultralinerarbetrieb - die Krümmung begradigt, sprich die Verzerrungen kompensiert.

Hallo Ladislaus,
hast Du das in einer "Hifi-Zeitschrift" gelesen? Sad
Zu Blumlein schaust Du mal da: #45 http://www.vintage-radio.net/forum/showt...hp?t=11918

Nee,

in High-Fidelititity-Zeitschriften schau ich mir nur die Bilder an, und NF-Verstärker konstruiere ich lieber selbst.

Was Blumlein anbetrifft, wurde man mit so einer Kleinigkeit im Studium beglückt, nämlich mit Mr. Blumleins Patent:

http://v3.espacenet.com/publicationDetai...cale=de_EP

Leider sind im Mosaik nur zwei Zeichnungen und vom Originaldokument nur eine Seite abgebildet.

Und damit du nicht aus der Übung kommst, gab es da noch den Herrn Boucke, der sich auch mit der Materie beschäftigte. Hier sein Patent:

http://v3.espacenet.com/publicationDetai...cale=de_EP

Für geistig Unbedarfte deines und meines Schlages gibt es aber auch noch Koryphäen, wie z. B. den hoch zu verehrenden Telefunker Pitsch, der die Patente der Herren Blumlein und Boucke anschaulich erläutert, nachzulesen in Pitsch, Lehrbuch der Hochfrequenztechnik, Band 1, § 81.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!
 
#66
Hallo Ladislaus

Hast Du Blumlein gelesen?
Hat wenig (eigentlich nichts) mit dem was Du schreibst zu tun.
Das 2. Patent hätte m.E. nicht erteilt werden dürfen.
Ich empfehle Dir Barkhausen.
 
#67
Für die Mitleser sei folgendes Erklärt:
Mit der Schirmgittergegenkopplung erreicht man
bestenfalls das, was die Pentode in Triodenschaltung
bringt. Mehr nicht.
Bei gleichstarker Katodengegenkopplung erreicht man
bessere Werte (Klirr etc.) Weil hier der Einfluss des
Durchgriffs entfällt, die Aussteuerbarkeit (Restspannung)
günstiger ist und die Gegenkopplungsspannung nur (und
unmittelbar) von der Last entnommen wird.
Besonders vorteilhaft ist die hier diskutierte Anordnung
bei steilen Endpentoden (EL84 EL12 etc.) EL34 ist nicht sooo
günstig. Ich hatte das Glück den Verstärker für einen 16 Ohm
Breitband-Lautsprecher dimensionieren zu dürfen.

Gruss Darius
 
#68
Hatte gestern der EL34 etwas zu viel Anoden Verlustleistung zugemutet.
Habe das heute berichtigt und optimiert.
Die Ergebnisse sind geringfügig schlechter:

K=0.091914% bei 1W
K=0.435710% bei 9W

https://stromrichter.org/d-amp/content/i...asse A.zip
anbei die korigierte asc und eine weitere asc, wo man die Gitter 2 Wechselspannung verändern kann (Trode/UL/Pentode) - siehe Bild. Dazu bringt man R5 in die jeweilige Position.
[Bild: 378_Splitload_G2_adjust.png]
 
#69
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Hallo Ladislaus

Hast Du Blumlein gelesen?
Hat wenig (eigentlich nichts) mit dem was Du schreibst zu tun.
Das 2. Patent hätte m.E. nicht erteilt werden dürfen.
Ich empfehle Dir Barkhausen.

Hallo Darius,

Blumlein erwähne ich, weil ihm für das Prinzip der Schirmgittergegenkopplung aus einem Anzapf der Primärwicklung ein Patent - mit allen seinen Vorteilen - erteilt wurde.

Das zweite Patent ist sehr wichtig, weil es meine Behauptung

"...wie bei Ultralinearbetrieb - die Krümmung begradigt, sprich die Verzerrungen kompensiert."

bestätigt, wie das Boucke in seiner Patentschrift erwähnt:

"...dass sich in dem gemeinsamen Verbraucherkreis die durch die Sättigungserscheinung bewirkten nichtlinearen Verzerrungen der Anoden- und Schutzgitterströme im wesentlichen kompensieren."

Quod erat demonstrandum.

Du brauchst mir Barkhausen nicht zu empfehlen, weil das schon den 50/60ern unsere Pflichtlektüre war. Was Gegenkopplung einer Pentode bzw. Tetrode anbetrifft, so kommt Band 3 "Rückkopplung" dabei nicht in Frage, weil nur Trioden behandelt werden werden. In Band 1 wird lediglich die Schattenstellung des Schirmgitters erwähnt, also eine Aufgabe des Röhrenkonstrukteurs. In Band 2 vermag ich auch keine Passage über Schirmgittergegenkopplung zu entdecken.

MfG Kurt
 
#70
Zitat:Original geschrieben von diabolos
In Band 1 wird lediglich die Schattenstellung des Schirmgitters erwähnt, also eine Aufgabe des Röhrenkonstrukteurs.

Hallo Kurt,

wobei ich mich frage, wie bei der EL34 das Schirmgitter abgeschattet werden kann. G1 ist rechtsrum, G2 linksrum gewickelt. Was die sich dabei wohl gedacht haben? G3 ist dann wieder rechtsrum...

Grüsse,
Kahlo.
 
#71
Zitat:Original geschrieben von kahlo

Zitat:Original geschrieben von diabolos
In Band 1 wird lediglich die Schattenstellung des Schirmgitters erwähnt, also eine Aufgabe des Röhrenkonstrukteurs.

Hallo Kurt,

wobei ich mich frage, wie bei der EL34 das Schirmgitter abgeschattet werden kann. G1 ist rechtsrum, G2 linksrum gewickelt. Was die sich dabei wohl gedacht haben? G3 ist dann wieder rechtsrum...

Grüsse,
Kahlo.

Hallo Kahlo,

die paar Zeilen habe ich in einem anderen Forum schon einmal von mir gegeben. Nur war es dort nicht die von dir erwähnte echte Pentode EL34, sondern eine Beam Power Tetrode des Typs PL36, was aber der Wickeltechnik keinen Abbruch tut. Hoffentlich steinigen mich hier nun nicht die Halbleiterspezis, wobei als Aufgabe für die Simulationskünstler auch dafür noch ein Modell geschaffen werden sollte. Nun denn...

Da mir die Lösung des Problems der Schattenanordnung einfach keine Ruhe ließ, habe ich mir die beiden Gitter aus der geschlachteten Röhre noch einmal hervorgekramt.

Die Zickzackanordnung, wie sie Hans-Thomas aus "Zarew, Berechnung und Konstruktion von Elektronenröhren" vorgestellt hat, ist in dieser Form bei der PL36 nicht vorhanden.

Vielmehr liegen die Diagonalen auf der Vorderseite des Gitterrahmens von rechter zur jeweils eine Stufe höher liegenden, linken Kerbe, während auf der Rückseite der Draht parallel und im rechten Winkel zu beiden Haltestegen von linker Kerbe zu rechter Kerbe geführt wird. Das ist auch auf dem Foto mehr schlecht als recht zu erkennen. Man sieht beim Schirmgitter im Vordergrund auf den diagonal geführten Draht, beim Steuergitter dagegen auf den rechtwinklig zu den Haltestegen gewickelten Gitterdraht.

Vorn hat das Schirmgitter also die Schräganordnung, hinten die Parallelanordnung wie bei einer Harfe. Und von dieser rückseitigen, parallelen Anordnung ging ich aus, als ich behauptete, es sei Deckungsgleichheit der Drähte beider Gitter vorhanden, was realiter der Fall ist.

Das Schirmgitter kann man somit zu Recht als Schattengitter bezeichnen. Das ist aber nur die Rückseite der Medaille. Die Vorderseite hingegen, die "böse" Seite, zeigt wegen der ungleichen Steigung beider Gitter keinesfalls vollkommene Deckung. Auf dieser Seite der Katode ist der Deckungsgrad nur im Kreuzungsbereich gegeben, immer vorausgesetzt, die Gitter mit ihrer Stegkonstruktion sind gleichsinnig angeordnet.

Die Sekundärelektronen der Anode landen somit nur zur einen Seite der Katode auf dem Schirmgitter, während auf der anderen Katodenseite wegen der nicht völligen Deckung die Sekundärelektronen zum Steuergitter durchgreifen und dort landen können.

Auf die Zuordnung bzw. Verschachtelung der Gitter untereinander habe ich kein Obacht gegeben, als ich die abgebildete PL36 demontierte.

Es wäre sicherlich interessant zu erfahren, wie die Gitteranordnung bei anderen Beam Power Tetroden aussieht. Vielleicht opfert jemand eine BPT (mit Luftzieher), um dann hier im Forum über die Lage der beiden Gitter zu berichten.

MfG Kurt

[Bild: PL36_Gitter.jpg]

[Bild: PL36_innen.jpg]
 
#72
Hallo Kurt,

das gilt leider alles nicht für die EL34. Die Gitter sind gegensinnig gewickelt, was eine Abschattung unmöglich macht. Ein schlechtes Foto von allen 3 Gittern, der Wickelsinn ist ansatzweise erkennbar.
[Bild: EL34_Gitter_01.jpg]

Auf den Konstruktionszeichnungen wird der Wickelsinn der Gitter explizit angegeben, ein Irrtum ist also kaum möglich. Aber vielleicht sollten wir diesen Thread nicht allzusehr verwässern...

Grüße,
Kahlo.
 
#73
Zitat:Original geschrieben von oldeurope

Zitat:Original geschrieben von diabolos

Einspruch, Euer Ehren! Wie willst du den oberen, S-förmigen Teil der dynamischen Kennlinie einer Pentode anders begradigen als mit einer wechselspannungsmäßigen Gegenkopplung? ...

Hallo Ladislaus,
... Mit einer Gegenkopplung zur Katode. Wink

Darius


so ein Quark, das ist nicht anders, sondern ebenfalls eine Spannungsgegenkopplung.
Im übrigen ist es prinzipiell egal, auf welchem Weg die Spannungsgegenkopplung erfolgt. Sie bewirkt immer eine Begradigung der S-förmigen Kennlinie und damit eine Vergrößerung des linearen Aussteuerbereiches.

Die Ultralinearschaltung hat aber gegenüber reinem Pentodenbetrieb einen gravierenden nachteil, die Klirrverteilung wird frequenzabhängig mit recht eigenartigen Effekten.
Die dadurch erreichte Verringerung des Innenwiderstandes erreicht man auch mit anderen Gegenkopplungen.
Die Attraktivität der UL-Schaltung liegt eher auf der ökonomischen Seite, sie funktioniert ohne zusätzlichen Aufwand.
 
#74
Zitat:Original geschrieben von Gerd

Zitat:Original geschrieben von oldeurope

Zitat:Original geschrieben von diabolos

Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Bitte keine Schirmgittergegenkopplung anbringen oder gar die
Endröhre als Triode schalten. Niemals Gegenkopplungen von
Anzapfungen oder speziellen Übertragerwicklungen abgreifen!!!

Einspruch, Euer Ehren! Wie willst du den oberen, S-förmigen Teil der dynamischen Kennlinie einer Pentode anders begradigen als mit einer wechselspannungsmäßigen Gegenkopplung? ...

Hallo Ladislaus,
... Mit einer Gegenkopplung zur Katode. Wink

Darius


so ein Quark, das ist auch eine Spannungsgegenkopplung.
...

Also Du meinst das ist keine Gegenkopplung sondern eine Gegenkopplung.
Sehr sinnreich Gerd!

 
#75
Zitat:Original #69 geschrieben von diabolos

Hallo Darius,

...

Das zweite Patent ist sehr wichtig, weil es meine Behauptung

"...wie bei Ultralinearbetrieb - die Krümmung begradigt, sprich die Verzerrungen kompensiert."

bestätigt, wie das Boucke in seiner Patentschrift erwähnt:

"...dass sich in dem gemeinsamen Verbraucherkreis die durch die Sättigungserscheinung bewirkten nichtlinearen Verzerrungen der Anoden- und Schutzgitterströme im wesentlichen kompensieren."

Quod erat demonstrandum.

MfG Kurt

Hallo Kurt,
bitte beachte:
"durch die Sättigungserscheinung bewirkten nichtlinearen Verzerrungen"
Nun überlege welchen Bereich der Kennlinie das betrifft.
Du überträgst das auf die gesamte Kennlinie und da liegt
der Denkfehler. Verstanden?

Gruss Darius
 
#76
Frage: kriegen wir eine "EL34-amp"-Schaltung hin, die unabhängig von irgendwelchen Kennlinienkrümmungen oder Wickelsinn der Gitterdrähte trotzdem grandiose Ergebnisse erzielt? misstrau
 
#77
Ich bin dafür, Marios Schaltung ein wenig zu sortieren und das Netzteil zu verbessern. Ich bekomme zwar mit dem halben Trioptimator gleiche Leistung und Klirr hin, es gibt aber Unterschiede.

1. Das Klirrspektrum von Marios Schaltung ist viel harmonischer,
2. Die EL34 fæhrt nicht bis in den Gitterstrombereich,
3. Frequenzgang ist besser,
4. Es gibt immer noch Reserven für stærkere Rückkopplungen.

misstrau
 
#78
Nomenklatur: "Marios Split" + "Darius g2/k-Block" = "Pentoptimator" Wink
 
#79
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Frage: kriegen wir eine "EL34-amp"-Schaltung hin, die unabhängig von irgendwelchen Kennlinienkrümmungen oder Wickelsinn der Gitterdrähte trotzdem grandiose Ergebnisse erzielt? misstrau

Wie gesagt #53:
"Bitte keine Schirmgittergegenkopplung anbringen oder gar die
Endröhre als Triode schalten. Niemals Gegenkopplungen von
Anzapfungen oder speziellen Übertragerwicklungen abgreifen!!!"
Und #67:
"Besonders vorteilhaft ist die hier diskutierte Anordnung
bei steilen Endpentoden (EL84 EL12 etc.) EL34 ist nicht sooo
günstig."

Der Weg sollte nun klar sein, oder noch nicht?

Gruss Darius
 
#80
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Der Weg sollte nun klar sein, oder noch nicht?

Wieso tun sich am Ende von Darius empfohlenen Wegen immer so tiefe Abgründe auf? misstrau klappe