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Schaltungstricks mit Röhren
Hmmmm... ich brauch mal etwas Hilfestellung. Ich red mal ins Unreine:

Darius behauptet, dass die Koppeltriode angelegte Wechsel- und angelegte Gleichspannung unterschiedlich teilen kann. Das leistet ein Spannungsteiler mit Widerständen nicht.

Im Ersatzschaltbild aus dem Fachbuch seh ich zwar davon nichts, aber ich bin auch extrem kurzsichtig Big Grin

Um das nachzuweisen muss ich an die Anode eine einstellbare Wechsel- und eine einstellbare Gleichspannung anlegen und mit einem Spannungsteiler das Gitter misshandeln.

Ok... schaun wir mal....
 
Nachdem ich nun wusste, worauf ich zu achten hab, hab ich tatsächlich was gefunden überrascht überrascht überrascht überrascht überrascht

[Bild: 1_koppeltriode8.png]

In Rot der Spannungsteilerausgang und in Grün der Ausgang der Koppeltriode. Tatsächlich gibt es einen Unterschied in der Spannungsteilung überrascht überrascht überrascht überrascht überrascht

Ist das der Effekt, Darius? Oder liegt nur eine Modell-Unzulänglichkeit vor? misstrau

Und wie kann ich den Effekt deutlicher machen?
 
Mit folgender Dimensionierung wird der Effekt am deutlichsten:

[Bild: 1_koppeltriode9.png]

 
@kahlo: kann der Effekt durch eine Modellunzulänglichkeit entstehen? misstrau
 
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
Die Triode unterscheidet sich vom Widerstand dadurch,
das Differentieller Widerstand und Gleichstrom Widerstand i.d.r. unterschiedlich sind.
Nach den Simulationen wäre der differenzielle Widerstand also kleiner als der Gleichstrom-R, besonders deutlich bei "Diodenbetrieb" (Kurzschluss Gitter/Katode) und viel weniger deutlich, wenn die Röhre sperrt.

Das geht auch direkt aus den Triodenkennlinien hervor (Ua vs. Ia als Funktion von Ug)! Der differentielle Widerstand ist steiler als der ohmsche Widerstand. Darius hat Recht. Kahlos Modell ist auch ok.

Bei ug=0 wird der Effekt am deutlichsten, weil dann die Gitterspannung konstant ist. In allen anderen Fällen wirkt ein eingebrachter Gitterspannungsteiler IMHO gegenkoppelnd.

Das sollte man mal vermeiden. Ich glaub, dass ich was an den Koppeltrioden verbessern kann... mal rumgucken
 
Ich bin der Held. Ich lach mich schlapp.

SO MUSS NE "KOPPELTRIODE" BETRIEBEN WERDEN - nur dann schlägt sie jeden Spannungsteiler um Größenordnungen lachend

[Bild: 1_koppeltriode10a.png]

Aber das Stichwort "differentieller Widerstand" kam von Darius. Er darf mir die Koffer nach Stockholm tragen Wink
 
Alternativ kann man den Widerstand zwischen Katode und Gitter auch mit nem C blocken.

Aber was mich irritiert: in dem von alfsch dargestellten Fachbuch steht von dem Effekt nichts, oder hab ich da was nicht verstanden?

Wie auch immer: SO erkenne ich die Koppeltriode an! Nur Darius hat den Katodenwiderstand nicht geblockt, so weit ich erinnere.
 
Die Schaltung hat nur den kleinen Nachteil, dass der differenzielle Widerstand nicht ganz konstant ist. Das gibt etwas Klirr.

Aber insgesamt finde ich die Koppeltriode sensationell (zumindest, wenn man sie richtig verwendet). Sie verhält sich (fast) wie eine einstellbare Zenerdiode. Diese Schaltungstechnik ist wirklich hochpraktisch.

[Bild: 1_koppeltriode11.png]

 
Kritik an Darius:

warum kann man so eine gute Sache nicht einfach erklären, Meister? misstrau

Du schnappst Dir ein Trioden-Kennlinienfeld Ua/Ia/Ug und malst einen Wirkwiderstand drüber. Und dann sieht jeder, dass die Steilheit des differenziellen Widerstands in einem Arbeitspunkt größer ist, als die Steilheit des ohmschen Widerstands. Und dann betonst Du noch, dass die Gitter-Katode-Spannung konstant bleiben sollte und fertig ist die "Koppeltriode".

Weniger wäre mehr gewesen, Darius! motz Und vor allen Dingen: was soll Deine komische Frequenzgangskurve? misstrau Mit sowas betreibst Du IMHO mehr Verschleierung als Verdeutlichung. Warum eigentlich?

Wie auch immer. Ich bin konvertiert. Ab sofort bin ich glühender Verfechter der Koppeltriode!!!! lachend
 
Dienstleistung für Darius:

Kopier folgendes Bild in Deinen Blog und schmeiß Dein ganzes Gelabere ersatzlos raus. Dieses Bild erklärt alles und wird allen Zweiflern den Mund stopfen:

[Bild: 1_koppeltriode12.png]
 
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Kritik an Darius:

warum kann man so eine gute Sache nicht einfach erklären, Meister? misstrau

Du schnappst Dir ein Trioden-Kennlinienfeld Ua/Ia/Ug und malst einen Wirkwiderstand drüber. Und dann sieht jeder, dass die Steilheit des differenziellen Widerstands in einem Arbeitspunkt größer ist, als die Steilheit des ohmschen Widerstands. Und dann betonst Du noch, dass die Gitter-Katode-Spannung konstant bleiben sollte und fertig ist die "Koppeltriode".

Weniger wäre mehr gewesen, Darius! motz Und vor allen Dingen: was soll Deine komische Frequenzgangskurve? misstrau Mit sowas betreibst Du IMHO mehr Verschleierung als Verdeutlichung. Warum eigentlich?

Wie auch immer. Ich bin konvertiert. Ab sofort bin ich glühender Verfechter der Koppeltriode!!!! lachend


Du bist wieder mal recht schnell begeistert, ich möchte sagen, zu voreilig.

Was Du da treibst, ist der Betrieb an 0 Ohm Quellwiderstand, und gleichzeitig legst Du über die Ug den Ap der Triode fest. Da ist es kein wunder, daß über die Triode mehr Spannung am Ausgang erscheint als über den recht großen Spannungsteiler.

Eigentlich soll über einen größeren Widerstand eingekoppelt werden, sonst nützt dir die ganze Impedanztransformation nichts. Momentan erhöhst Du die Impedanz von Null auf einen viel höheren Wert aus der Parallelschaltung des Ri der triode und dem unteren widerstand R2.

Nimm dir besser mal die Originalschaltung von Darius vor, dann siehst Du auch daß die Röhren mit Anodenströmen zwischen 50 und 600µA betrieben werden...

Bin momentan stark angehängt und kann erst mal hier nicht allzuviel dabei sein
 
Gerd, es besteht kein Grund noch gegenan zu wettern. Darius hat Recht gehabt. Ich habs bestätigt. Es ist keine Zauberrei sondern Kennlinien lesen. Die Koppeltriode ermöglicht eine unterschiedliche Spannungsteilung von Wechsel- und Gleichstromkomponente. Das ist ein Fakt. Und der Effekt ist signifikant und brauchbar.

Von "Impedanztransformation" hab ich nichts gesagt, interessiert mich auch nicht.

Du hattest geirrt und ich hatte geirrt, was zumindest bei mir an Darius abgrundtief grottenschlechten Erklärungen lag und zusätzlich hat er IMHO den R1 auch nicht geblockt, womit er alles wieder verschossen hat.

Aber im Gegensatz zu Dir verschließe ich mich nicht, sondern versuche offen zu bleiben - und wenn ich drei Anläufe brauch. Die Koppeltriode ist eine kleine Sensation. Sie ist wirklich die "4.Schaltungsart". Da kannst Du noch so rumnölen. Der Zug ist abgefahren, Gerd.
 
es gibt besseres, um die Spannung zu drücken. Geht sogar mit (Glimm-)Røhren. DC-Kopplung.
[Bild: 376_Glimmkopplung.png]
[Bild: 376_Glimmkopplung1.png]
V(n002) an der Anode, V(n003) am Gitter der Folgerøhre.

Grüsse,
Kahlo.
 
Hallo, bei der RIAA 2007 arbeitet die Koppeltriode im Filtermodus.
Es soll ja eine RIAA Übertragungsfunktion herauskommen.

Gruss Darius
 
@Kahlo: der Spannungsabfall ist aber mit Glimmlampen nicht einstellbar. Wir hatten derartige Vergleiche auch schon am Anfang dieses Threads gezogen. Gimmlampen erzeugen weniger Verzerrungen. Aber sie sidn eben nicht frei justierbar. Die Koppeltriode ist einfach frei anpassbar.

@Darius: funktioniert die Koppeltriode nur im "Filtermodus"? Nein, oder? Was sollen also diese Verwirrungen? misstrau
 
Was man allerdings tun könnte, wäre ein kapazitiv gebrückter Spannungsteiler, um die Funktion einer Koppeltriode nachzubilden. Also ein normaler Spannungsteiler, wobei der obere Widerstand mit einem C (und ggfls. Serienwiderstand)) gebrückt wird.
 
Zitat:Original geschrieben von kahlo

es gibt besseres, um die Spannung zu drücken. Geht sogar mit (Glimm-)Røhren. DC-Kopplung.
[Bild: 376_Glimmkopplung.png]
[Bild: 376_Glimmkopplung1.png]
V(n002) an der Anode, V(n003) am Gitter der Folgerøhre.

Grüsse,
Kahlo.

Pfui, eine Glimmlampe und Koppelkondensator will ich nicht im Signalweg haben.
Aber mal davon abgesehen, kann ich die Koppeltriode auf beliebige " Brennspannungen"
einstellen. Das ist beim Operationsverstärker wichtig, weil dann der eingangsseitige
Differenzverstärker bei 0VDC Ausgangsspannung auch 0VDC Differengleichzspannung
am Eingang hat. Der Arbeitspunkt lässt sich so optimal einstellen.

Gruss Darius

PS: Schau mal was herauskommt wenn man zwischen " dem B keine Lücke lässt, hi hi. "Brennspannungen"
 
Hmmm... irgendwie schlägt meine Begeisterung gerade wieder um... misstrau

[Bild: 1_koppeltriode13.png]

Ok, Darius. Gib uns mal ne Koppeltrioden-Schaltung, die ich dann mit RC-Kombis nachbilden soll.
 
Zitat:Original geschrieben von oldeurope
PS: Schau mal was herauskommt wenn man zwischen " dem B keine Lücke lässt, hi hi. "Brennspannungen"

Bekannt.
 
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Was man allerdings tun könnte, wäre ein kapazitiv gebrückter Spannungsteiler, um die Funktion einer Koppeltriode nachzubilden. Also ein normaler Spannungsteiler, wobei der obere Widerstand mit einem C (und ggfls. Serienwiderstand)) gebrückt wird.

Kleinsignalmässig ja.
Siehe Bild

Gruss Darius

Bild kommt von da.