zu #225 von Rumgucker
(vorsicht lesestoff!)
http://sodfa.ohost.de/include.php?path=f...ntries=210
Zitat:Tatsächlich. Es handelt sich um einen SIMPLA.
Sozusagen. (siehe auch
http://sodfa.ohost.de/include.php?path=f...entries=60 #65).
Nochmals eine kurze interpretation meinerseits anhand des folgenden schaltbildes:
[Bild: SchPlan.gif]
A2, A3, T1 ff. bilden einen monostabilen leistungs-multivibtator ("MLMV"), dessen rechteckschwingungen am nichtinvertierenden eingang von A2 frequenzmodulierbar sind. Nach dem tiefpassfilter 2. ordnung ("filter/gk") erfolgt eine rückführung der quasi niederfrequenz (die nf enthält einen bedämpften anteil der schwingfrequenz des MLMV) auf den fehlerverstärker A1. Das schleifenfilter in der der gegenkopplungsschleife (C1, R5) reduziert in richtung schwingfrequenz die schleifenverstärkung der gegenkopplung, während es innerhalb des audiobereichs sich quasi "offen" verhält, so dass R3 und R4 wie bei einem analogen verstärker die schleifenverstärkung (=spannungsverstärkung) bestimmt.
Zitat:Aber ich hätte ein paar Verbesserungsvorschläge. WENN Du schon einen derartigen Luxus-Oszillator verwendest, dann schalte ihn dich gleich als SODFA. Den Integrator steuerst Du dann allerdings nicht mit direkter NF an, sondern eben mit dem Ausgang des NF-Fehlerverstärkers (den Du dann allerdings invertieren müßtest).
"Luxusoszillator" klingt zwar scharf, trifft aber mit sicherheit nicht zu. Vergleiche einfach nur mit dem funktionellen inhalt eines dieser steuer-ic's (was hatten die intus - 1000 transistoren?), und zurück bleibt ein im vergleich hochminimalistisches, diskretes gebilde, nichts desto trotz mit hervorragenden eigenschaften
Um es klar zu sagen: dieser schaltverstärker ist noch die einfachste version von all den anderen diskreten versionen, die mir die specs erfüllen, die ich für eine hohe qualität der funktion für unumgehbar betrachte (auch so eine vorstellung: man kann ihn reparieren, ein ic kann man nur wegwerfen)
Was den "sodfa" (auf gut deutsch: alter wein in neuen schläuchen) betrifft: die mitkopplung innerhalb des schaltverstärkers ist ja vorhanden (summationsglied am knoten von R7, R8), und unter einer resistiven rückführung des schaltverstärkerausgangs auf den modulatoreingang kann ich mir im moment nichts rechtes vorstellen, da A2 ja nicht als komparator im üblichen sinne geschaltet ist. Dessen schaltschwelle liegt ja sonst am invertierenden eingang auf "+/-"0, während hier die schwingfrequenz anliegt bzw. der zusammen mit R6 frequenzbestimmende kondensator C2
Zudem wäre das eine andere schaltung, mir ging es im wesentlichen darum, deinen simpla-entwurf nachzuvollziehen
Zitat:Das hätte m.E. den Vorteil, daß der Oszillator frequenzstabiler bleibt.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht - im sinne von versorgungsspannungsunabhängig, ansonsten entspricht die differenz der schwingfequenz ja dem wesen der frequenzmodulation, falls wir da nicht aneinander vorbeireden
Zitat:Aber insgesamt ist das nicht der Bringer. Ein Edel-Oszillator (der SODFA ist nichts anderes) ist viel zu schade für den SIMPLA. Das wäre doppelt gemoppelt.
Wohl wahr, gemessen an deinen persönlichen vorstellungen
Z.b. ist der THD undiskutabel hoch, obschon ich mich ausgiebig bemüht habe, die schaltung zu optimieren. Ich habe angesichts der nf-gegenkopplung selbst auf ein sehr gutes ergebnis gehofft, leider wurde das in dieser schaltung ebenso enttäuscht, wie die kürzlich vorgenommene simu deiner SIMPLA-schaltung (siehe
http://sodfa.ohost.de/include.php?path=f...entries=90) - wenn auch diese schaltung hier unter höherer strombelastung läuft und einen deutlich geringeren hf-ripple aufweist (siehe dazu auch die vergleichsangaben im schaltbild):
[Bild: THD1.gif]
Im vergleich z.b. pwma:
[Bild: THD2(PWMA).gif]
(schaltung demnächst im entspr. threath)
Zitat:Außerdem vermute ich, daß Du die Speaker-NF (trotz Deines Super-Filters) erfolgreich gegenkoppeln kannst, also nicht wie beim PWMA irgendwo in der Mitte des Filters abgreifen mußt.
Wenn ich hinter einem filter 4. ordnung (="superfiler"?) die gk abgreifen würde, hätte ich eine extrem gruppenlaufzeitverzögerte gk mit einer phasendrehung von 360° und wohl nichts gewonnen?!
Die "frohe botschaft": aktuell gk nach dem filter 2. ordnung, anschliessend nur noch eine komplettierung zu einem filter 3. ordnung mittels einer einfach herzustellenden luftspule von ca. 2.2µH. Diese massnahme dient im übrigen dem gleichen zweck, wie die spule in analogverstärkern von etwa dem selben wert: entkopplung des gegenkopplungsabgriffs von negativ phasendrehenden, kapazitiven lasten zur stabilitätserhöhung
Dass natürlich nebenbei auch der (m.e. zu hohe) hf-ripple deutlich unterdrückt wird, ist nicht zu verachten:
[Bild: Transient4.gif]
Zitat:Aber dennoch: harmonisch sieht die Lösung nicht aus. Das muß im Modulator noch dramatisch vereinfach werden.
Der SIMPLA-modulator erscheint mir prinzipiell doch fragwürdig, funktionell siehe die gezeigten ergebnisse, plus folgende:
- die schaltung verursacht im einschwingvorgang eine starke offsetverschiebung, die erst langsam abzuklingen scheint:
[Bild: Transient1.gif]
im vergleich pwma-modulator:
[Bild: Transient2(PWMA).gif]
- im einschaltmoment liegt ein kurzschluss vor (simulations-theretische +/-800A)
- die geschlossene schleifenverstärkung darf eine bestimmte grenze nicht übersschreiten, ansonsten "spinnt" die gk. d.h. sie regelt nicht mehr linear
- die modulatoreingangsspannung des MLMV ist relativ hoch, was eine betriebsspannung >+/-15V des eingangs-op erforderlich machen würde
Falls jemand an dieser schaltung drehen möchte oder verbesserungsvorschläge hat, gerne, bei mir liegt sie bis auf weiteres in den "akten"
Zitat:Ich seh übrigens jetzt auch erstmals (wegen dem JPG-Format), daß Deine Endstufe als Emitterfolger geschaltet ist. Das sieht sehr interessant aus und gefällt mir aus dem gleichen Grunde sehr gut, warum mir auch die Source-Folgerschaltung stets gut gefallen hat.
Nicht schlecht!
Danke, dennoch: es "funzt" auch hervorragend in emitterschaltung, wenn man die millerkapazität nur "brutalstmüglich" läd- und entläd. Solche schaltungen sind dann etwas umfangreicher
Zitat:Das einzige Problem ist nur die erhöhte Verlustleistung, weil Du eben nicht voll durchsteuerst (was allerdings auch die Sättigung vermeidet und den Speed erhöht). Das ist wohl auch der Grund, warum Du parallelisieren mußt. Du verheizt so schon einige Watt.
Der quasi nicht vorhandene "latch up-effekt" und die für bjt gemeinhin nicht für möglich gehaltene sehr kurze steig- und fallzeit um die 20...25ns dieser schaltung sind entscheidende details, erkauft werden sie mitnichten mit einer hohen verlustleistung, dazu folgendes bild:
[Bild: Transient3(PWMA).gif]
Einfache rechnung:
- die pegelwandlerstufe verbraucht ca. 60mAeff * knapp ub3, also ca. 2.6W abwechselnd highside/lowside
- die treiberleistung fliesst wie üblich in die last, die verlustleistung am treiber ist auf grund des niedrigen UCE,sat der treibertypen vernachlässigbar gering
- für den emitterfolger ergibt sich (knapp) 1.5V UCE,sat * 6.5Aeff (9.2As) ~ 9.8W abwechselnd highside/lowside, rechnet man 1.5VDC / 9.2As, ergeben sich ca. 0.16 Ohm RDS,on eines mosfet, also durchaus keine schlechtere liga
Mit anderen worten: ich brauche keine 4 stück paralell zum verheizen, sondern zum absichern eines möglichst hohen beta bei 40MHz entsprechend der erzielung einer flankenkensteilheit von 22ns ...
Zitat:Aber das Prinzip gefällt mir! Sehr geschickt auch die unterschiedliche Ansteuerung der Basen.
Klare aufgabenstellung: die eingangskapazitäten müssen schneller entladen werden, als dass voller basisstrom fliesst. Ganz besonders geltend auch für die millerkapazität der emitterschaltung des pegelwandlers, hier werden die basen quasi gewaltsam umgepolt und leergeräumt. Wurden diese details denn schon mal gesichtet? (bei tietze/schenk als "oberste instanz" findet man die üblichen totempfähle, aber nichts dergleichen simples/wirksames)
kim