24.09.2009, 07:13 PM
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Ich check das gleich mal...
Jetzt hab ich das irgendwie im Tagesgeschäft ganz vergessen. Mann war das heute wieder ein Tag....
Gitterströme
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Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Ich check das gleich mal...
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
So. Nun aber.
Ich hab Ug=-1V eingestellt, also mitten im Anlaufstromgebiet. Es fließen Elektronen aus dem Gitter heraus. Sobald die Anodenspannung steigt, fleißen weniger Elektronen aus dem Gitter ab.
Bei Ua=53.4V ist der Gitterstrom mit Ig < 10pA (Nachweisgrenze) minimal!
Bei höhrer Anodenspannung steigt der Gitterstrom in umgekehrter Richtung an, es fließen also Elektronen ins Gitter hinein.
Diese Kompensationsmöglichkeit des positiven mit dem negativen Gitterstrom ist für mich nun allerdings sehr überraschend, wenn ich an den Aufwand denke, der bei Elektrometerröhren veranstaltet wird, um da den Gitterstrom zu drücken.
Zitat:Im Telefunken-Laborbuch ist übrigens ein einfacher Test beschrieben. Man führt den Gitterstrom einmal über einen Widerstand und einmal über einen Kurzschluss. Wenn der Anodenstrom sich bei Kurzschluss und Widerstand nicht ändert, so hat man Gitterstromfreiheit.
Zitat: Die Röhre wirkt so als Verstärker ihres eigenen Gitterstroms.
Zitat:Man könnte sich also mit einer mit Ug=-1V betriebenen ECC82 bei Ua=50V einen höchstohmigen Eingang basteln. Zum Beispiel zum kratzfreien Potibetrieb.
Zitat:Original geschrieben von GerdZumindest wäre es mir mit diesem nun ermessenen Know-How möglich, eine pH-Elektrode mit einer normalen Röhre abzutasten, ohne dass Polarisation auftritt.
na, dann wird dich sicher noch mehr überraschen, daß Elektrometerröhren i.d.R. nicht dazu gebaut werden, um mit -1V am Gitter bei 53,4V Anodenspannung betrieben zu werden...
Zitat:Original geschrieben von GerdDass man daraus aufs Vakuum rückschließen kann, schrieb ich ja schon eingangs. Spannend ist die Wirkung. Die Ursache ist mir eigentlich schnurzpiepe, so lange sie sich nicht schnell verändert.
Glückwunsch! Du hast gerade die Vakuummessung eines Röhrenprüfers entdeckt.
Zitat:Original geschrieben von GerdIrgendwie ja. Eine kleine Gitterstromänderung bewirkt eine große Anodenstromänderung.
Röhre als Stromverstärker
Zitat:Original geschrieben von GerdHast Du ne Ahnung, wieviel Spannung so eine Elektrode liefert, für die in alten Zeiten Elektrometerröhren Pflicht waren? Da gehts um Bruchteile eines Millivolts.
Ein ganz klein wenig solltest Du schon überlegen, ehe Du sowas schreibst... was passiert bei 0,5Veff Eingangsspannung???
Zitat:Original geschrieben von GerdNach dem o.a. Verfahren erzielt man mehr, als so manch moderner OPV.
Höchstohmige Eingänge gehen anders... ;deal2
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Zumindest wäre es mir mit diesem nun ermessenen Know-How möglich, eine pH-Elektrode mit einer normalen Röhre abzutasten, ohne dass Polarisation auftritt.
Zitat:Irgendwie ja. Eine kleine Gitterstromänderung bewirkt eine große Anodenstromänderung.
Zitat:Hast Du ne Ahnung, wieviel Spannung so eine Elektrode liefert, für die in alten Zeiten Elektrometerröhren Pflicht waren? Da gehts um Bruchteile eines Millivolts.
Zitat:Nach dem o.a. Verfahren erzielt man mehr, als so manch moderner OPV.
Zitat:Original geschrieben von GerdEben MIT Elektrometerröhren.
wie haben die das denn früher gemacht? pH-Messung ist doch kein neues Feld?
Zitat:Original geschrieben von GerdOhne Gitterstromänderung (mit geschlossenem Schalter bzw. mit Widerstand) ändert sich auch der Anodenstrom nicht.
Zitat:Irgendwie ja. Eine kleine Gitterstromänderung bewirkt eine große Anodenstromänderung.????????
Zitat:Original geschrieben von GerdEine ganze pH-Stufe kann man auch mit dem pH-Indikatorpapier "messen". Nenene.. die Titrationsmenschen wollen den Umschlagpunkt mit einer Ungenauigkeit von wenigen Ionen pro ccm erfassen.
Die Elektroden mit KCl und Glasmembran haben knapp 60mV/pH-Stufe...
Zitat:Original geschrieben von GerdDas will ich nicht leugnen. Bestimmt gibt es geeignetere Röhren. MICH fasziniert aber gerade, dass "Ig=0" offensichtlich auch mit so ner ollen ECC82 hinzukriegen ist.
möglichereise, aber mit Röhren geht hochohmig besser als mit ECC82, wo auf Auswahl des Glases auf Eignung genausowenig Augenmerk gelegt wurde wie die Lage der Anschlüsse im Preßglasboden...
Zitat:Original geschrieben von RumguckerOhne Gitterstromänderung (mit geschlossenem Schalter bzw. mit Widerstand) ändert sich auch der Anodenstrom nicht.
Zitat:Eine ganze pH-Stufe kann man auch mit dem pH-Indikatorpapier "messen". Nenene.. die Titrationsmenschen wollen den Umschlagpunkt mit einer Ungenauigkeit von wenigen Ionen pro ccm erfassen.
Zitat:Das will ich nicht leugnen. Bestimmt gibt es geeignetere Röhren. MICH fasziniert aber gerade, dass "Ig=0" offensichtlich auch mit so ner ollen ECC82 hinzukriegen ist.
Zitat:Mit Änderung der Anodenspannung wäre offensichtlich tatsächlich eine kratzfreie DC-Kopplung eines Potis möglich. Vielleicht hattest Du Deine Vorröhren stets durch Zufall in diesem Ua-Bereich betrieben?
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Nun mal langsam, Jung.
DASS Potis durch Gitterströme kratzen, das kannst Du mir glauben, das ist meine Praxis-Erinnerung aus alten Bastlerzeiten.
Ich glaub Dir ja auch umgekehrt, dass die Potis bei Dir nicht kratzen.
Zitat:Damit ist die Tür zur (fraglos eleganten) DC-Kopplung des Potis schon mal einen Spalt weit geöffnet.
Aber durch die Tür geh ich erst, wenn die Sache wissenschaftlich erklärbar ist. Aus irgendwelchen Gründen sperrst Du Dich dagegen.
Zitat:Was Deine leckenden Elkos und Halbleiterschaltungs-Gleichnisse mit dieser Gitterstromproblematik zu tun haben, ist mir gänzlich unklar und ich möchte darauf auch nicht weiter eingehen.
Zitat:Allerdings sind das auch alles uralte Krücken.
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Früher wurde das Kratzen als Rückmeldung einer erfolgreichen Verdrehung irgendeines Potis empfunden, vielleicht ähnlich dem heutigen Begriff "Haptik".
Der Zeitgeist hat sich geändert.
Heutzutage möchte man das Potidrehen nur noch fühlen und nicht mehr hören.
Zitat:Original geschrieben von Gerd
Bis 1989 war die Potiwelt für uns in Ordnung...
Zitat:Original geschrieben von Gerd
Bis 1989 war die Potiwelt für uns in Ordnung, der Ärger mit den Kratzpotis ging ja erst 1990 los, nachdem der über 60 Jahre lang bewährte Kohleschleifer samt seines letzten herstellers der gewinnmaximierung geopfert wurde
Zitat:Original geschrieben von diabolos
Gerd, der Kohleschleifer wurde schon früher als 1990 durch ein Stanzteil Kupferblech ersetzt
Zitat:die Kohlebahn verblieb aber.