29.01.2013, 08:51 AM
Zitat:Original geschrieben von voltwide
Hamburgs Gewässer sind z.Zt eisfrei, vlt solltest Du doch besser zurückrudern.
Im oberen Fall haben wir einen simplen TP mit 100pF, der einfach verstärkt wird. 100pF ist der Eingangsskondensator, daran zu erkennen, dass er dasselbe Nullpotential wie die Generatorspannung hat. Die zweite Schaltung bewirkt eine aktive Kapazitätsreduktion, wenn man mal die tatsächlich wirksame Eingangskapazität betrachtet. So gesehen also das genaue Gegenteil der Kapazitätsverstärkung beim Miller Effekt. Dass die gezeigten Frequenzgänge so zustandekommen, ist unbestritten. Aber von Millereffekt zu sprechen bei Schaltungen ohne Spannungsverstärkung, also auch ohne Kapazitätsverstärkung, sehe ich als abwegig, und kein Mensch (außer Dir natürlich) wird es verstehen. Letztendlich geht es hier nur um Definitionen.
Die kann man nicht beweisen.
Gestern abend kam ich nicht mehr dazu. Ich musste diesen Thread leider etwas lieblos zwischen Tür und Angel versorgen. Aber ich denke auch, dass der Unterschied meiner Betrachtung zu Eurer Betrachtung klar geworden ist.
Ihr betrachtet ganze Schaltungen (was auch ja auch richtig ist). Und ich betrachte den eigentlichen Verursacher des Millereffekts - das aktive Bauteil. Stephan hat bestätigt, dass Bauteile Millereffekte zeigen können.
Natürlich ist mir klar, dass das Drumrum eines Bauteils dessen Eigenschaften bestimmen kann. Besonders deutlich bei der am Anfang gezeigten Kaskodenschaltung. Da sind wir gar nicht auseinander.
ABER....
...ich hab eben halt auch gezeigt, dass es bei der Emitter- und bei der Kollektorschaltung bei gleichen 100pF Kollektor-Basiskapazität eben eine gleichje Transitfrequenz gibt.
Und damit erschließe ich uns IMHO eine klarere Sicht der Dinge! Denn nun wissen wir, dass die als so breitbandig gelobte Kollektorschaltung keineswegs besser ist als die Emitterschaltung.
Dieses (bis dato offensichtlich eher unbekannte) Verhalten der Kollektorschaltung ist kein Gucki-Hexenwerk sondern basiert tatsächlich darauf, dass die Kollektor- und die Basisspannung (beides bezogen auf den Emitter) sich genau gleich verhalten (also gegenphasig) wie bei der Emitterschaltung.
Der einzige Vorteil der Kollektorschaltung besteht in ihrer Gegenkopplung. Das ändert aber nichts an der Ursache und der Wirkung des Millereffekts.