30.12.2010, 10:27 AM
Hi,
ich denke, der LS mit dem besten Klang ist der, der in unsere Hörgewohnheiten und -Erfahrungen, dem persönlichen Geschmack, sowie der akustischen und elektronischen Umgebung der Umgebung am besten hineinpasst. So wird bspweise immer wieder behauptet, daß der ideale Strahler eine winzige Kugel sei, was sich jedoch in der Praxis als ebenso ein Mächen wie die ´heilige Bibel´ erweist. Unter realen Bedingungen sind richtende Strahler nicht nur der Stand der Technik, sondern mbAn auch die überlegenen Systeme. Im Hörraum spricht viel gegen die Kugel, aber wenig gegen eine selbst starke Richtwirkung. Stark richtende Systeme wie Hörner oder Flächenstrahler ziehen zu einem Großteil ihre akustischen Faszination aus eben dieser Tatsache. Das solchen Wandlern zugesprochene hohe Auflösungsvermögen und ´direkte Klangbild´ beruht zu einem beträchtlichen Anteil auf deren Richtwirkung.
Alfsch´s 2L-Formel bezieht sich auf Kugelstrahler und 1m Abstand. Sobald sich die Abstrahlcharakteristik ändert trifft sie nicht mehr zu. In einer Röhre müssen daher andere Bedingungen herrschen. Der Schalldruck über der Entfernung bleibt vie länger erhalten. Diesen Effekt wurde früher ja auch ausgenutzt um bspweise auf Schiffen Befehle weiter zu geben. Das trifft auch auf richtende Systeme zu. Bei Hörnern wird zwischen short-throw und long-throw Versionen unterschieden, wobei die long-throws immer eine stärkere Bündelung aufweisen. Schmale hohe Flächenstrahler erzeugen über einen Großteil des Frequenzspektrums eine Zylinderwelle, die ebenfalls deutlich weiter trägt als eine Kugelwelle.
Der theoretische Schalldruckverlust der Zylinderwelle beträgt -3dB pro Verdopplung der Entfernung, die des Kugelstrahlers -6dB.
Das ermöglicht in großen Wohnräumen eine gleichmäßigere Schallausleuchtung mit der Zylinderwelle.
Verbunden mit den deutlich geringeren Einflüssen des von den Wänden reflektierten Schalls erweist sich die Zylinderwelle im Hörraum als erheblich günstigere Abstrahlcharakteristik als die Kugelwelle. Aufgrund der anwachsenden Wellenlängen mit sinkender Frequenz wird jedoch zwangsläufig die Abstrahlung aufgeweitet und nähert sich der Kugel an. Bis ca. 150Hz herunter kann die vorteilhafte Abstrahlung aber noch praxistauglich erzielt werden.
Oberhalb 150Hz wäre also ein möglichst breitbandig agierender Wandler mit entsprechender Richtcharakteristik erwünscht. Hörner sind aufgrund ihrer Schmalbandigkeit hier benachteiligt und es müssen Mehrwegsysteme mit voraussichtlich 3 Wegen akzeptiert werden. Die Kosten und Abmessungen steigen jedoch schnell ins unpraktische an. Es bleiben Flächenstrahlersysteme wie Magnetostaten und Elektrostaten, wobei ESL bis auf die Verstärkerproblematik die Vorteile auf ihrer Seite haben. Breitbandigkeit, Linearität des Antriebes und Verzerungsarmut, Variabilität der Abstrahlcharakteristik, lineare Dynamikentwicklung und mögliche hohe Dynamik können in diesem Umfang von keinem Magnetostaten oder anderen breitbandigen Wandler erzielt werden, allenfalls in Einzelpunkten erreicht oder übertroffen werden.
Unterhalb 150Hz müsste einem (ESL-)Flächenwandler ein Wandler mit einem anderem Antriebssystem zugeordnet werden, das ausserdem eine gleitende Transition von Zylinderwelle in kugelige Abstrahlung ermöglicht um im Übergangsbereich der Frequenzweiche einen starken Bruch in der Abstrahlung und Verfärbungen zu vermeiden. Ein entsprechend hoher Bassturm mit einer Vielzahl an Basstreibern bietet sich an. Hörner scheiden aufgrund der Baugröße eher aus. Klassische Konzepte, bevorzugt geschlossen, bieten sich an. Von den offenen Konzepten wären Dipole noch denkbar, die klanglich sogar geschlossene Systeme ausstechen können, jedoch in größeren Räumen und unter 50Hz der Unterstützung durch einen echten Subwoofer bedürfen. Da Flächenstrahler zumeist offen betrieben werden und eine dipolare Zylinderwelle abstrahlen, ist in diesem Fall ein dipolarer Bassturm der günstigste Partner. Andere offene Systeme wie Bassreflex und Bandpass scheiden für klanglich höchstwertige Wiedergabe aus und haben ausschließlich Stärken im Maximalpegel.
Vollbereichsflächenstrahler - unabhängig ob elektro- oder magnetostatisch scheiden aus, weil Linearität, Verzerrungsrmut und Dynamik unterdurchschnittlich bleiben.
jauu
Calvin
ps: der Quad esl63 ist ohne Frage legendär, und das Engineering dahinter durchaus brillant zu nennen. Zu seiner Zeit war das ein extrem fortgeschrittenes System. Trotzdem ist es technisch sicher nicht konkurrenzlos und heutigen Systemen unterlegen. Das Design ignoriert ganz entscheidende technische und akustische Voraussetzungen und ist mAn eher am Rande zur Fehlentwicklung.
Anders gesagt, brillant gearbeitet, aber am Thema vorbei. Eine direkte Folge der Fehlkonzeption (die AEG hat übrigens schon 1930 ein Patent erteilt bekommen, daß nahezu exakt den esl63 beschreibt...und zwar so wie es richtig zu machen wäre!) ist die weit unterdurchschnittliche Dynamik, die mit diesem System erzielbar ist.
ich denke, der LS mit dem besten Klang ist der, der in unsere Hörgewohnheiten und -Erfahrungen, dem persönlichen Geschmack, sowie der akustischen und elektronischen Umgebung der Umgebung am besten hineinpasst. So wird bspweise immer wieder behauptet, daß der ideale Strahler eine winzige Kugel sei, was sich jedoch in der Praxis als ebenso ein Mächen wie die ´heilige Bibel´ erweist. Unter realen Bedingungen sind richtende Strahler nicht nur der Stand der Technik, sondern mbAn auch die überlegenen Systeme. Im Hörraum spricht viel gegen die Kugel, aber wenig gegen eine selbst starke Richtwirkung. Stark richtende Systeme wie Hörner oder Flächenstrahler ziehen zu einem Großteil ihre akustischen Faszination aus eben dieser Tatsache. Das solchen Wandlern zugesprochene hohe Auflösungsvermögen und ´direkte Klangbild´ beruht zu einem beträchtlichen Anteil auf deren Richtwirkung.
Alfsch´s 2L-Formel bezieht sich auf Kugelstrahler und 1m Abstand. Sobald sich die Abstrahlcharakteristik ändert trifft sie nicht mehr zu. In einer Röhre müssen daher andere Bedingungen herrschen. Der Schalldruck über der Entfernung bleibt vie länger erhalten. Diesen Effekt wurde früher ja auch ausgenutzt um bspweise auf Schiffen Befehle weiter zu geben. Das trifft auch auf richtende Systeme zu. Bei Hörnern wird zwischen short-throw und long-throw Versionen unterschieden, wobei die long-throws immer eine stärkere Bündelung aufweisen. Schmale hohe Flächenstrahler erzeugen über einen Großteil des Frequenzspektrums eine Zylinderwelle, die ebenfalls deutlich weiter trägt als eine Kugelwelle.
Der theoretische Schalldruckverlust der Zylinderwelle beträgt -3dB pro Verdopplung der Entfernung, die des Kugelstrahlers -6dB.
Das ermöglicht in großen Wohnräumen eine gleichmäßigere Schallausleuchtung mit der Zylinderwelle.
Verbunden mit den deutlich geringeren Einflüssen des von den Wänden reflektierten Schalls erweist sich die Zylinderwelle im Hörraum als erheblich günstigere Abstrahlcharakteristik als die Kugelwelle. Aufgrund der anwachsenden Wellenlängen mit sinkender Frequenz wird jedoch zwangsläufig die Abstrahlung aufgeweitet und nähert sich der Kugel an. Bis ca. 150Hz herunter kann die vorteilhafte Abstrahlung aber noch praxistauglich erzielt werden.
Oberhalb 150Hz wäre also ein möglichst breitbandig agierender Wandler mit entsprechender Richtcharakteristik erwünscht. Hörner sind aufgrund ihrer Schmalbandigkeit hier benachteiligt und es müssen Mehrwegsysteme mit voraussichtlich 3 Wegen akzeptiert werden. Die Kosten und Abmessungen steigen jedoch schnell ins unpraktische an. Es bleiben Flächenstrahlersysteme wie Magnetostaten und Elektrostaten, wobei ESL bis auf die Verstärkerproblematik die Vorteile auf ihrer Seite haben. Breitbandigkeit, Linearität des Antriebes und Verzerungsarmut, Variabilität der Abstrahlcharakteristik, lineare Dynamikentwicklung und mögliche hohe Dynamik können in diesem Umfang von keinem Magnetostaten oder anderen breitbandigen Wandler erzielt werden, allenfalls in Einzelpunkten erreicht oder übertroffen werden.
Unterhalb 150Hz müsste einem (ESL-)Flächenwandler ein Wandler mit einem anderem Antriebssystem zugeordnet werden, das ausserdem eine gleitende Transition von Zylinderwelle in kugelige Abstrahlung ermöglicht um im Übergangsbereich der Frequenzweiche einen starken Bruch in der Abstrahlung und Verfärbungen zu vermeiden. Ein entsprechend hoher Bassturm mit einer Vielzahl an Basstreibern bietet sich an. Hörner scheiden aufgrund der Baugröße eher aus. Klassische Konzepte, bevorzugt geschlossen, bieten sich an. Von den offenen Konzepten wären Dipole noch denkbar, die klanglich sogar geschlossene Systeme ausstechen können, jedoch in größeren Räumen und unter 50Hz der Unterstützung durch einen echten Subwoofer bedürfen. Da Flächenstrahler zumeist offen betrieben werden und eine dipolare Zylinderwelle abstrahlen, ist in diesem Fall ein dipolarer Bassturm der günstigste Partner. Andere offene Systeme wie Bassreflex und Bandpass scheiden für klanglich höchstwertige Wiedergabe aus und haben ausschließlich Stärken im Maximalpegel.
Vollbereichsflächenstrahler - unabhängig ob elektro- oder magnetostatisch scheiden aus, weil Linearität, Verzerrungsrmut und Dynamik unterdurchschnittlich bleiben.
jauu
Calvin
ps: der Quad esl63 ist ohne Frage legendär, und das Engineering dahinter durchaus brillant zu nennen. Zu seiner Zeit war das ein extrem fortgeschrittenes System. Trotzdem ist es technisch sicher nicht konkurrenzlos und heutigen Systemen unterlegen. Das Design ignoriert ganz entscheidende technische und akustische Voraussetzungen und ist mAn eher am Rande zur Fehlentwicklung.
Anders gesagt, brillant gearbeitet, aber am Thema vorbei. Eine direkte Folge der Fehlkonzeption (die AEG hat übrigens schon 1930 ein Patent erteilt bekommen, daß nahezu exakt den esl63 beschreibt...und zwar so wie es richtig zu machen wäre!) ist die weit unterdurchschnittliche Dynamik, die mit diesem System erzielbar ist.