19.01.2009, 03:17 PM
Ich gehe mal davon aus, dass der Herr Stradivari gewusst hat was er tun muss, damit seine Geigen so klingen wie sie klingen.
Dass wir Mühe haben dies nachzuvollziehen, liegt zunächst an unserem mangelnden Wissen. Aber wir wissen dass es irgendwelche Vorkehren braucht, um so eine Geige hin zu bekommen. Und wir wissen auch, dass wir so eine Geige aufnehmen können und dass es nur nach Stradivari klingt, wenn es auch eine Stradivari war, wie wir aufgenommen haben. Also muss doch im aufgenommenen Signal etwas sein, das den Klang als Stradivari erkennbar werden lässt. Auch wenn wir im Moment noch nicht wissen, was es ist.
Jetzt könnten wir hergehen und die Aufzeichnungen verschiedener Instrumente vergleichen. Da müssten wir eigentlich fündig werden. Nur ist da eine Problematik. Wir müssten dazu das Instrument ohne Raum aufnehmen, denn wir können anhand der Signalform nicht mit Sicherheit sagen, was Instrument und was Raum ist. Per Ohr haben wir möglicherweise die Stradivari kennen gelernt und wissen auch in unterschiedlichen Räumen, wie sie klingt. Das ist ein Lernprozess.
Was wir nicht wissen, wie das Gehör Instrument und Raum trennt. Und das könnte ein Hinweis auf die im letzten Beitrag erwähnten 22p Komp-C sein. Es könnte sein, dass dieser Kondensator eine Auswirkung hat, die durchaus messbar ist, wie jene des Raums. Nur, solange wir nicht diese Auswirkung vom Instrument trennen können, ist dies auch beim Kondensator nicht möglich.
Und wenn ich z.B. gelernt habe, die Auswirkungen von Raum und Instrument in meinem Gehör zu trennen, so kann dies auch mit der elektrischen Komponente möglich sein. Es ist also denkbar, dass mir zwar die Stradivari auffällt, nicht aber der Raum in dem sie spielt. Und so kann es sein, dass mir die minimale Veränderung durch das Bauteil nicht auffällt.
Trotzdem muss es eine Veränderung sein, die innerhalb der Hörgrenzen liegt. Und damit müsste sie messbar sein, wenn man die richtige Messmethode anwendet.
Und dazu eine kleine Geschichte: Ich brauchte für einen Anlass eine Drehorgel als Begleitung einer Moritat. Was ich hatte waren Tonbandgeräte und andere Elektronik und ein Klavier.
Ich habe auf dem Klavier Akkorde angeschlagen und diese aufgezeichnet. Damit man das Klavier nicht erkennt, habe ich das Zeug über einen Limiter aufgezeichnet, sodass es kein Ausklingen im üblichen Sinn gibt. Und ich habe den Anschlag mit der Schere abgeschnitten und eine Endlosschlaufe geklebt. Das Klavier war aber trotz fehlenden Anschlags und konstantem Pegel knapp zu erkennen. Wenn ich das Band aber rückwärts abspielte, klang die Sache fast drehorgelartig.
Logisch ist folgendes: Weder Grundton noch Oberwellen haben sich verändert, weder in Frequenz noch im Pegel. Aber durch die veränderte Zeitfolge entsteht eine veränderte Phasenabhängigkeit. Das Signal sieht also spiegelbildlich (auf der Zeitachse gespiegelt) aus. Und offensichtlich habe ich auf diese Phasenabhängigkeiten (und nicht nur ich, wie die Reaktionen anderer Zuhörer ergeben haben) reagiert. Das wäre nach dem Ohr-Verständnis nicht möglich, wonach die Phase nicht festgestellt werden kann.
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Phase in beschränktem Umfang hörbar ist, so erklärt dies meine Feststellung mit dem Klavier. Und es erklärt auch, warum z.B. mit einem Frequenzanalizer solche Veränderungen nicht nachzuweisen sind, weil diese Dinger den Klang in die einzelnen Teilfrequenzen zerlegen, nicht aber auf deren gegenseitigen Phasenbezug rücksicht nehmen oder ihn angeben.
Würde man das Klaviersignal vorwärts und rückwärts anschauen, so wäre die veränderte Kurvenform sofort ersichtlich. Wenn ich aber mit einem Analizer zu Werk gehe, bekomme ich davon nichts mit. Und wenn ich davon ausgehe, dass man die Phase eh nicht hört, suche ich nicht nach der Phase, also den Hausschlüssel nicht da wo er liegt....
Dass ich also mit einem Musikstück, das einfach aufgebaut ist, einen Fehler finde, den ich bisher nicht gefunden habe, ist das Eine. Ist das Musikstück nämlich zu komplex, kann ich aus der Fülle an Signalen nicht ein einzelnes und dessen Phasenabhängigkeit heraus hören. Dieser Fehler könnte durchaus etwas mit der Phase zu tun haben, denn wenn der Kondensator einen frequenzabhängigen Verlust aufweist, kann es zu unterschiedlichen Phasendrehungen kommen. Das wäre denkbar, aber es wäre auch messtechnisch nachzuweisen.
Dass wir Mühe haben dies nachzuvollziehen, liegt zunächst an unserem mangelnden Wissen. Aber wir wissen dass es irgendwelche Vorkehren braucht, um so eine Geige hin zu bekommen. Und wir wissen auch, dass wir so eine Geige aufnehmen können und dass es nur nach Stradivari klingt, wenn es auch eine Stradivari war, wie wir aufgenommen haben. Also muss doch im aufgenommenen Signal etwas sein, das den Klang als Stradivari erkennbar werden lässt. Auch wenn wir im Moment noch nicht wissen, was es ist.
Jetzt könnten wir hergehen und die Aufzeichnungen verschiedener Instrumente vergleichen. Da müssten wir eigentlich fündig werden. Nur ist da eine Problematik. Wir müssten dazu das Instrument ohne Raum aufnehmen, denn wir können anhand der Signalform nicht mit Sicherheit sagen, was Instrument und was Raum ist. Per Ohr haben wir möglicherweise die Stradivari kennen gelernt und wissen auch in unterschiedlichen Räumen, wie sie klingt. Das ist ein Lernprozess.
Was wir nicht wissen, wie das Gehör Instrument und Raum trennt. Und das könnte ein Hinweis auf die im letzten Beitrag erwähnten 22p Komp-C sein. Es könnte sein, dass dieser Kondensator eine Auswirkung hat, die durchaus messbar ist, wie jene des Raums. Nur, solange wir nicht diese Auswirkung vom Instrument trennen können, ist dies auch beim Kondensator nicht möglich.
Und wenn ich z.B. gelernt habe, die Auswirkungen von Raum und Instrument in meinem Gehör zu trennen, so kann dies auch mit der elektrischen Komponente möglich sein. Es ist also denkbar, dass mir zwar die Stradivari auffällt, nicht aber der Raum in dem sie spielt. Und so kann es sein, dass mir die minimale Veränderung durch das Bauteil nicht auffällt.
Trotzdem muss es eine Veränderung sein, die innerhalb der Hörgrenzen liegt. Und damit müsste sie messbar sein, wenn man die richtige Messmethode anwendet.
Und dazu eine kleine Geschichte: Ich brauchte für einen Anlass eine Drehorgel als Begleitung einer Moritat. Was ich hatte waren Tonbandgeräte und andere Elektronik und ein Klavier.
Ich habe auf dem Klavier Akkorde angeschlagen und diese aufgezeichnet. Damit man das Klavier nicht erkennt, habe ich das Zeug über einen Limiter aufgezeichnet, sodass es kein Ausklingen im üblichen Sinn gibt. Und ich habe den Anschlag mit der Schere abgeschnitten und eine Endlosschlaufe geklebt. Das Klavier war aber trotz fehlenden Anschlags und konstantem Pegel knapp zu erkennen. Wenn ich das Band aber rückwärts abspielte, klang die Sache fast drehorgelartig.
Logisch ist folgendes: Weder Grundton noch Oberwellen haben sich verändert, weder in Frequenz noch im Pegel. Aber durch die veränderte Zeitfolge entsteht eine veränderte Phasenabhängigkeit. Das Signal sieht also spiegelbildlich (auf der Zeitachse gespiegelt) aus. Und offensichtlich habe ich auf diese Phasenabhängigkeiten (und nicht nur ich, wie die Reaktionen anderer Zuhörer ergeben haben) reagiert. Das wäre nach dem Ohr-Verständnis nicht möglich, wonach die Phase nicht festgestellt werden kann.
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Phase in beschränktem Umfang hörbar ist, so erklärt dies meine Feststellung mit dem Klavier. Und es erklärt auch, warum z.B. mit einem Frequenzanalizer solche Veränderungen nicht nachzuweisen sind, weil diese Dinger den Klang in die einzelnen Teilfrequenzen zerlegen, nicht aber auf deren gegenseitigen Phasenbezug rücksicht nehmen oder ihn angeben.
Würde man das Klaviersignal vorwärts und rückwärts anschauen, so wäre die veränderte Kurvenform sofort ersichtlich. Wenn ich aber mit einem Analizer zu Werk gehe, bekomme ich davon nichts mit. Und wenn ich davon ausgehe, dass man die Phase eh nicht hört, suche ich nicht nach der Phase, also den Hausschlüssel nicht da wo er liegt....
Dass ich also mit einem Musikstück, das einfach aufgebaut ist, einen Fehler finde, den ich bisher nicht gefunden habe, ist das Eine. Ist das Musikstück nämlich zu komplex, kann ich aus der Fülle an Signalen nicht ein einzelnes und dessen Phasenabhängigkeit heraus hören. Dieser Fehler könnte durchaus etwas mit der Phase zu tun haben, denn wenn der Kondensator einen frequenzabhängigen Verlust aufweist, kann es zu unterschiedlichen Phasendrehungen kommen. Das wäre denkbar, aber es wäre auch messtechnisch nachzuweisen.