17.01.2009, 04:38 PM
So gefällts mir! Nur wenn Reaktionen da sind, können wir uns über die Dinge unterhalten, sonst ist es ein Monolog und damit langweilig.
Ich habs jetzt noch nicht gelesen, werde dies aber noch tun. Was ich so auf die Schnelle festgestellt habe, dass es sich um Keramikkondensatoren (und Tantalelkos) handelt und diese werden wir wohl nicht als Koppel-C verbauen. Generell sind doch solche Dinger nicht das, was wir im Verstärker verwenden, oder eher in Ausnahmesituationen.
Das heisst, wir müssen eigentlich den Verwendungszweck erst mal angeben und dann den dafür geeigneten Kondensator auflisten. Ich würde auch nicht in einer HF-Stufe einen Drahtwiderstand dort einsetzen, wo sein Wert (Impedanz!) eine wichtige Rolle spielt, etwa beim Kabel-Abschluss. Und ich würde auch nicht einen Keramik-Mehrschichtkondensator dort einsetzen, sondern wenn schon Keramik, dann ein Röhrchen, wie es zu seligen Zeiten in UKW-Tunern verbaut wurde. Und ich werde auch die Spannungsfestigkeit so wählen, dass erstens diese generell hoch genug ist, um keine Kapazitätsdrift aus der Speisung zu erhalten und zweitens die angelegte Wechselspannung die Kapazität möglichst nicht beeinflusst. Dies wie gesagt in einem HF-Dings.
Das grosse Geschrei ist doch immer dann los (siehe Direktkopplung bei Darius), wenn ein C also Koppelelement eingesetzt wird. Dabei spielt doch dort die Kapazität eine untergeordnete Rolle. Wenn wir konkret das Koppel-C nicht als Hochpass einsetzen, so macht man es halt einfach etwas grösser. Und damit ist es egal, wenn es durch die Spannung nur noch halb so gross wäre. Ich muss das einfach berücksichtigen. Und wenn sich nur die Kapazität mit der Spannung ändert, ändert sich die Grenzfrequenz oder bei einer bestimmten Frequenz der Spannungsabfall am C. Und da ist es doch wirklich nur die Frage, wie gross ich das Ding wähle, um bei 20Hz einen kleinen Abfall, bezw. einen kleinen Klirr zu bekommen. Und bei diesen Frequenzen haben Keramikkondensatoren nichts zu suchen.
Wenn ich sage, dass das Dielektrikum nicht entscheidend ist, so bezieht sich diese Aussage auf Kunststofffolien, nicht auf Keramik. Ein Keramik-C setze ich z.B. bei einem NE5534 als Komp.C ein (22p). In Filtern verwende ich wenn möglich Styroflex. Und als Koppel-C kommen in der Regel nur Folien in Frage.
Und, natürlich verlasse ich mich erst mal aufs Messen, weil ich (neben der Erfahrung) nur mit messen genügend Angaben bekomme, ob meine Schaltung auch in etwa das tut, was sie soll. Mit Versuch und Irrtum ist eine Schaltung nicht zu entwickeln und mit hören schon gar nicht.
Wenn ich das Ding mal soweit habe, dass ich es ausprobieren kann, kommt das Hören automatisch hinzu. Nur kann ich mit dem, was ich höre, nicht unbedingt auf eine nötige Änderung schliessen, denn wenn ich nur einen Klang höre, der mir behagt, heisst das noch lange nicht, dass dies bei einem anderen Musikstück auch der Fall sein muss oder dass ein anderer das selbe hört.
Und wenn wir Deinen Witz betrachten: Der gute Mann sucht nicht da, wo das Ding liegt, er sucht da wo es hell ist. Das macht eigentlich keinen Sinn. Aber da suchen, wo man nichts sieht, bringt auch nichts. Was helfen würde, wäre mit einer Taschenlampe am richtigen Ort für Licht sorgen und da suchen.
Umgesetzt bedeutet dies, dass messen, ohne zu wissen, was man misst, keinen Sinn macht. Es heisst aber auch, dass nicht messen auch nichts bringt, weil man die Lösung nicht findet. Es hilft, wenn man sich klar wird, wonach man sucht und die entsprechende Suchmethode, also die richtige Messung anwendet.
Und ganz generell ist es nötig, sich bei allem, was man tut (zumindest in der Elektronik) Gedanken zu machen. Wenn ich also weiss, dass ich da einen Keramikkondensator einsetze mit mir unbekannten Daten, muss ich mich doch erst fragen, ob dies sinnvoll ist oder ob es einen anderen sichereren Weg gibt. Und wenn ich jetzt wirklich diesen zweifelhaften Weg gehen muss, muss ich überlegen, ob es reicht, das Bauteil entsprechend grösser zu wählen, um damit die Unsicherheiten (Grenzfrequenz, Klirr) zu minimieren.
Und letztlich nochmals Deine Frage: messen wir das, was das ohr auch wahrnimmt?
Wenn wir alles messen, was ein Kondensator verursachen kann, dann messen wir das, was das Ohr hört. Wenn es etwas wahr nimmt, das physikalisch nicht zu hören ist, dann ist es die Farbe des Kondensators, aber nicht sein Einfluss auf das Signal.
Ich habs jetzt noch nicht gelesen, werde dies aber noch tun. Was ich so auf die Schnelle festgestellt habe, dass es sich um Keramikkondensatoren (und Tantalelkos) handelt und diese werden wir wohl nicht als Koppel-C verbauen. Generell sind doch solche Dinger nicht das, was wir im Verstärker verwenden, oder eher in Ausnahmesituationen.
Das heisst, wir müssen eigentlich den Verwendungszweck erst mal angeben und dann den dafür geeigneten Kondensator auflisten. Ich würde auch nicht in einer HF-Stufe einen Drahtwiderstand dort einsetzen, wo sein Wert (Impedanz!) eine wichtige Rolle spielt, etwa beim Kabel-Abschluss. Und ich würde auch nicht einen Keramik-Mehrschichtkondensator dort einsetzen, sondern wenn schon Keramik, dann ein Röhrchen, wie es zu seligen Zeiten in UKW-Tunern verbaut wurde. Und ich werde auch die Spannungsfestigkeit so wählen, dass erstens diese generell hoch genug ist, um keine Kapazitätsdrift aus der Speisung zu erhalten und zweitens die angelegte Wechselspannung die Kapazität möglichst nicht beeinflusst. Dies wie gesagt in einem HF-Dings.
Das grosse Geschrei ist doch immer dann los (siehe Direktkopplung bei Darius), wenn ein C also Koppelelement eingesetzt wird. Dabei spielt doch dort die Kapazität eine untergeordnete Rolle. Wenn wir konkret das Koppel-C nicht als Hochpass einsetzen, so macht man es halt einfach etwas grösser. Und damit ist es egal, wenn es durch die Spannung nur noch halb so gross wäre. Ich muss das einfach berücksichtigen. Und wenn sich nur die Kapazität mit der Spannung ändert, ändert sich die Grenzfrequenz oder bei einer bestimmten Frequenz der Spannungsabfall am C. Und da ist es doch wirklich nur die Frage, wie gross ich das Ding wähle, um bei 20Hz einen kleinen Abfall, bezw. einen kleinen Klirr zu bekommen. Und bei diesen Frequenzen haben Keramikkondensatoren nichts zu suchen.
Wenn ich sage, dass das Dielektrikum nicht entscheidend ist, so bezieht sich diese Aussage auf Kunststofffolien, nicht auf Keramik. Ein Keramik-C setze ich z.B. bei einem NE5534 als Komp.C ein (22p). In Filtern verwende ich wenn möglich Styroflex. Und als Koppel-C kommen in der Regel nur Folien in Frage.
Und, natürlich verlasse ich mich erst mal aufs Messen, weil ich (neben der Erfahrung) nur mit messen genügend Angaben bekomme, ob meine Schaltung auch in etwa das tut, was sie soll. Mit Versuch und Irrtum ist eine Schaltung nicht zu entwickeln und mit hören schon gar nicht.
Wenn ich das Ding mal soweit habe, dass ich es ausprobieren kann, kommt das Hören automatisch hinzu. Nur kann ich mit dem, was ich höre, nicht unbedingt auf eine nötige Änderung schliessen, denn wenn ich nur einen Klang höre, der mir behagt, heisst das noch lange nicht, dass dies bei einem anderen Musikstück auch der Fall sein muss oder dass ein anderer das selbe hört.
Und wenn wir Deinen Witz betrachten: Der gute Mann sucht nicht da, wo das Ding liegt, er sucht da wo es hell ist. Das macht eigentlich keinen Sinn. Aber da suchen, wo man nichts sieht, bringt auch nichts. Was helfen würde, wäre mit einer Taschenlampe am richtigen Ort für Licht sorgen und da suchen.
Umgesetzt bedeutet dies, dass messen, ohne zu wissen, was man misst, keinen Sinn macht. Es heisst aber auch, dass nicht messen auch nichts bringt, weil man die Lösung nicht findet. Es hilft, wenn man sich klar wird, wonach man sucht und die entsprechende Suchmethode, also die richtige Messung anwendet.
Und ganz generell ist es nötig, sich bei allem, was man tut (zumindest in der Elektronik) Gedanken zu machen. Wenn ich also weiss, dass ich da einen Keramikkondensator einsetze mit mir unbekannten Daten, muss ich mich doch erst fragen, ob dies sinnvoll ist oder ob es einen anderen sichereren Weg gibt. Und wenn ich jetzt wirklich diesen zweifelhaften Weg gehen muss, muss ich überlegen, ob es reicht, das Bauteil entsprechend grösser zu wählen, um damit die Unsicherheiten (Grenzfrequenz, Klirr) zu minimieren.
Und letztlich nochmals Deine Frage: messen wir das, was das ohr auch wahrnimmt?
Wenn wir alles messen, was ein Kondensator verursachen kann, dann messen wir das, was das Ohr hört. Wenn es etwas wahr nimmt, das physikalisch nicht zu hören ist, dann ist es die Farbe des Kondensators, aber nicht sein Einfluss auf das Signal.