15.01.2009, 05:16 PM
Zitat:Original geschrieben von richi44
Und noch ein Wort zur Induktivität von Kondensatoren. Da geistet immer die ?Konstruktionszeichnung? vom Wickelkondensator durch die Köpfe. Da ist aber nicht einfach eine lange, aufgewickelte Folie, welche eine ideale Induktivität bildet. Da sind zwei leitende Folien und zwei Isolierfolien. Und alle sind gleich breit.
Die erste Leitfolie legen wir auf den Tisch, dann kommt eine Isolierfolie so, dass die Leitfolie auf einer Seite etwas übersteht. Jetzt die zweite Leitfolie so, dass sie auf der anderen Seite etwas übersteht und jetzt die zweite Isolierfolie wieder mittig, also genau über der ersten Isolation. Und jetzt wird aufgerollt. Am Schluss haben wir einen Wickel an welchem auf jeder Seite Leitfolie raus schaut. Jetzt pressen wir diese Leitfolienlagen zusammen. Damit machen alle untereinander kontakt. Also haben wir auf jeder Seite die Windungen einer Leitfolie untereinander verbunden, die Windungen also kurzgeschlossen. Und genau durch diesen ?Generalkurzschluss? haben wir die Induktivität des Wickels aufgehoben. Auf diese flachen Kontaktstellen bringen wir noch einen Anschlussdraht, als Schnecke geformt, und fertig ist (nach dem Vergiessen) der Kondensator, der nur noch eine Induktivität als Folge der Anschlussdrähte hat.
Hallo,
prinzipiell richtig für moderne Wickelkondensatoren und Schichtkondensatoren.
Aber es gibt genügend ältere Teile, wo tatsächlich nur die Drähte in den Wickel eingelegt wurden. Das pasierte zwar etwa in der Mitte der gesamten Länge, wodurch eine gegenläufige Wicklung und damit eine geringe wirksame Induktivität entsteht. Aber sie ist trotzdem größer als bei stirnseitiger Kontaktierung. Bei den alten und beliebten Ölpapierkondensatoren ist das z.B. der Fall. Was ich auch für einen Grund halte, daß sie so beliebt sind. Kleinere Fehler in der Anlage werden damit integriert und es klingt nicht so scharf.