29.10.2008, 11:29 PM
Zitat:Original geschrieben von kahlo
Zitat:Original geschrieben von diabolos
In Band 1 wird lediglich die Schattenstellung des Schirmgitters erwähnt, also eine Aufgabe des Röhrenkonstrukteurs.
Hallo Kurt,
wobei ich mich frage, wie bei der EL34 das Schirmgitter abgeschattet werden kann. G1 ist rechtsrum, G2 linksrum gewickelt. Was die sich dabei wohl gedacht haben? G3 ist dann wieder rechtsrum...
Grüsse,
Kahlo.
Hallo Kahlo,
die paar Zeilen habe ich in einem anderen Forum schon einmal von mir gegeben. Nur war es dort nicht die von dir erwähnte echte Pentode EL34, sondern eine Beam Power Tetrode des Typs PL36, was aber der Wickeltechnik keinen Abbruch tut. Hoffentlich steinigen mich hier nun nicht die Halbleiterspezis, wobei als Aufgabe für die Simulationskünstler auch dafür noch ein Modell geschaffen werden sollte. Nun denn...
Da mir die Lösung des Problems der Schattenanordnung einfach keine Ruhe ließ, habe ich mir die beiden Gitter aus der geschlachteten Röhre noch einmal hervorgekramt.
Die Zickzackanordnung, wie sie Hans-Thomas aus "Zarew, Berechnung und Konstruktion von Elektronenröhren" vorgestellt hat, ist in dieser Form bei der PL36 nicht vorhanden.
Vielmehr liegen die Diagonalen auf der Vorderseite des Gitterrahmens von rechter zur jeweils eine Stufe höher liegenden, linken Kerbe, während auf der Rückseite der Draht parallel und im rechten Winkel zu beiden Haltestegen von linker Kerbe zu rechter Kerbe geführt wird. Das ist auch auf dem Foto mehr schlecht als recht zu erkennen. Man sieht beim Schirmgitter im Vordergrund auf den diagonal geführten Draht, beim Steuergitter dagegen auf den rechtwinklig zu den Haltestegen gewickelten Gitterdraht.
Vorn hat das Schirmgitter also die Schräganordnung, hinten die Parallelanordnung wie bei einer Harfe. Und von dieser rückseitigen, parallelen Anordnung ging ich aus, als ich behauptete, es sei Deckungsgleichheit der Drähte beider Gitter vorhanden, was realiter der Fall ist.
Das Schirmgitter kann man somit zu Recht als Schattengitter bezeichnen. Das ist aber nur die Rückseite der Medaille. Die Vorderseite hingegen, die "böse" Seite, zeigt wegen der ungleichen Steigung beider Gitter keinesfalls vollkommene Deckung. Auf dieser Seite der Katode ist der Deckungsgrad nur im Kreuzungsbereich gegeben, immer vorausgesetzt, die Gitter mit ihrer Stegkonstruktion sind gleichsinnig angeordnet.
Die Sekundärelektronen der Anode landen somit nur zur einen Seite der Katode auf dem Schirmgitter, während auf der anderen Katodenseite wegen der nicht völligen Deckung die Sekundärelektronen zum Steuergitter durchgreifen und dort landen können.
Auf die Zuordnung bzw. Verschachtelung der Gitter untereinander habe ich kein Obacht gegeben, als ich die abgebildete PL36 demontierte.
Es wäre sicherlich interessant zu erfahren, wie die Gitteranordnung bei anderen Beam Power Tetroden aussieht. Vielleicht opfert jemand eine BPT (mit Luftzieher), um dann hier im Forum über die Lage der beiden Gitter zu berichten.
MfG Kurt
[Bild: PL36_Gitter.jpg]
[Bild: PL36_innen.jpg]