02.08.2012, 08:13 AM
Die exakte Vermessung eines Trafos ist nicht trivial. Wir benötigen exakte Messungen zur Anfertigung exakter Simulationsmodelle.
Wer die Diskussionen und Forschungen der letzten Zeit verfolgt hat, hat entdeckt, dass kahlo funktionierende Modelle für sättigbare Trafos mit zwei und drei Wicklungen hinbekommen hat. Das ist ein Durchbruch, weil wir damit nun auch Röhrenverstärker, Transduktoren, Netzteile usw. realistisch simulieren können.
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Wie zuverlässig damit reale Entwicklungen werden, hab ich in unserem DAMPF-Thread "ETF Demolition" gezeigt:
http://include.php?path=forum/showthread...eadid=1188
Dort war die Sättigung eines luftspaltlosen RK-Ausgangstrafos in einem SE-Amp durch einen Kompensationsstrom zu vermeiden. Ohne realistisches Trafomodell nicht zu simulieren.
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In kahlos Modellen wird zwar die Sättigung und die parasitären Widerstände simuliert, nicht aber die Streuinduktivität - jedenfalls noch nicht in korrekter Weise. Bei Streuinduktivitäten handelt es sich um gedachte Induktivitäten, die den Wicklungen eines 100% gekoppelten Trafos vorgeschaltet sind, wodurch man beschreiben kann, dass einige Feldlinien die anderen Trafowicklungen nicht durchfließen.
In unserem LTSpice gibt es serienmäßig zur Beschreibung dieses Problems einen "Koppelfaktor", der allerdings für den ganzen Trafo wirkt, also ein grober Summenparameter ist.
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Wir wollen also die Streuinduktivitäten messen! Ein einfacher Trafo könnte im Ersatzschaltbild so aussehen:
An die Innereien dieses Ersatzschaltbildes kann man nicht heran. Primär- und Sekundär-Kreis sind über einen vollständig koppelnden Trafo verbunden. Jeder Kreis verfügt über parasitäre Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten.
Üblicherweise werden Trafos dadurch gemessen, dass man den Sekundärkreis kurzschließt, wodurch die sekundäre Streuinduktivität in den primären Kreis "hineintransformiert" wird und der Trafo praktisch bedeutungslos wird. Auf diese Weise kann man vorzüglich messen, erhält allerdings nur die Streuinduktivität von Primär nach Sekundär als Summenparameter.
Gerds Trafoseiten beispielsweise verfügen nur über Summenparameter.
Die Messung dieses Summenparameters geschieht mit einem (im Vergleich zu den parasitären Kapazitäten) großen Kondensator, den man mit der Primärseite koppelt und einem Sinusgenerator. Mit einem Messgerät wird dann der Resonanz-"Dip" bestimmt und nach der Resonanzformel die wirkende Streuinduktivität "Ls_prim + Ls_sek" berechnet.
Das funktioniert leider nicht immer gut. Manche Trafos resonieren äußerst schlecht. Der "Dip" ist klein oder enorm breit oder überhaupt nicht zu sehen. Manchmal gibts auch mehrere Dips. Und trotz diese Mühen kann man nur einen Summenparameter bestimmen.
Wir wollen also nicht mehr und nicht weniger, als eine neue Messmethode entwickeln!
Diese will ich hier vor- und zur Diskussion stellen.....
Wer die Diskussionen und Forschungen der letzten Zeit verfolgt hat, hat entdeckt, dass kahlo funktionierende Modelle für sättigbare Trafos mit zwei und drei Wicklungen hinbekommen hat. Das ist ein Durchbruch, weil wir damit nun auch Röhrenverstärker, Transduktoren, Netzteile usw. realistisch simulieren können.
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Wie zuverlässig damit reale Entwicklungen werden, hab ich in unserem DAMPF-Thread "ETF Demolition" gezeigt:
http://include.php?path=forum/showthread...eadid=1188
Dort war die Sättigung eines luftspaltlosen RK-Ausgangstrafos in einem SE-Amp durch einen Kompensationsstrom zu vermeiden. Ohne realistisches Trafomodell nicht zu simulieren.
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In kahlos Modellen wird zwar die Sättigung und die parasitären Widerstände simuliert, nicht aber die Streuinduktivität - jedenfalls noch nicht in korrekter Weise. Bei Streuinduktivitäten handelt es sich um gedachte Induktivitäten, die den Wicklungen eines 100% gekoppelten Trafos vorgeschaltet sind, wodurch man beschreiben kann, dass einige Feldlinien die anderen Trafowicklungen nicht durchfließen.
In unserem LTSpice gibt es serienmäßig zur Beschreibung dieses Problems einen "Koppelfaktor", der allerdings für den ganzen Trafo wirkt, also ein grober Summenparameter ist.
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Wir wollen also die Streuinduktivitäten messen! Ein einfacher Trafo könnte im Ersatzschaltbild so aussehen:
An die Innereien dieses Ersatzschaltbildes kann man nicht heran. Primär- und Sekundär-Kreis sind über einen vollständig koppelnden Trafo verbunden. Jeder Kreis verfügt über parasitäre Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten.
Üblicherweise werden Trafos dadurch gemessen, dass man den Sekundärkreis kurzschließt, wodurch die sekundäre Streuinduktivität in den primären Kreis "hineintransformiert" wird und der Trafo praktisch bedeutungslos wird. Auf diese Weise kann man vorzüglich messen, erhält allerdings nur die Streuinduktivität von Primär nach Sekundär als Summenparameter.
Gerds Trafoseiten beispielsweise verfügen nur über Summenparameter.
Die Messung dieses Summenparameters geschieht mit einem (im Vergleich zu den parasitären Kapazitäten) großen Kondensator, den man mit der Primärseite koppelt und einem Sinusgenerator. Mit einem Messgerät wird dann der Resonanz-"Dip" bestimmt und nach der Resonanzformel die wirkende Streuinduktivität "Ls_prim + Ls_sek" berechnet.
Das funktioniert leider nicht immer gut. Manche Trafos resonieren äußerst schlecht. Der "Dip" ist klein oder enorm breit oder überhaupt nicht zu sehen. Manchmal gibts auch mehrere Dips. Und trotz diese Mühen kann man nur einen Summenparameter bestimmen.
Wir wollen also nicht mehr und nicht weniger, als eine neue Messmethode entwickeln!
Diese will ich hier vor- und zur Diskussion stellen.....