Hi,
neee, Alfsch könnten nicht von mir sein.....sooo billig kann ich nicht
Bei mir sieht sowas soo aus
Audiosix hat halbwegs recht, das die Anbindung eines ESL-Panels an einen dynamischen Bass meist nicht gelingt und das akustische Ergebnis dann suboptimal bleibt. ML hat es nur ein einziges Mal geschafft eine konsequente Lösung zu bauen ... mit ihrem ehemaligen Flaggschiff der Statement2, die aber im feuchtfleckigen 6-stelligen Preisbereich lag.
Das Problem der nahtlosen Anbindung ist aber lösbar, wie man an der Statement2 und meinen ESL sehen kann (irgendwie laden die Pics meines Großen nicht hoch
daher nur links zum Kleinen). Allerdings erfordert das einen Materialaufwand (und damit auch Kosten) und Baugrößen, die nicht jeder akzeptieren mag.
Ich will Dir Audiosix ja zugestehen, daß Dir eine einwandfreie Lösung noch nicht vor die Ohren gekommen ist. Deine Behauptungen sind aber sowohl faktisch wie auch in ihrer Absolutheit falsch. Sie treffen durchaus auf gewisse Erscheinungsformen von Hybridelektrostaten zu, sind aber bezüglich des grundlegenden Prinzips unzutreffend.
´Schnelle Folie und träge Pappe passen nicht´ ist so ein Ammenmärchen, von Menschen verbreitet, die typischerweise nur über unzureichend Kenne verfügen, wie z.B. der Mehrzahl der HiFi-Postillen Schreiber, die versuchen Ihren Klangeindruck irgendwie technisch faktuiert klingend zu beschreiben. Der geneigte Leser erwartet ja eine fachliche Erklärung von einer ´Fachzeitschrift´. Der unbedarfte Leser greift das Geschwafel auf und schon verbreitet sich ein weiteres Märchen. Ähnlich entstand übrigens die Mär von grundsätzlich zu großer Abbildung bei Flächenstrahlern.
Das Problem der Lösungen wie der gezeigten ML ist einfach das, daß im Übergangsbereich der beiden Wege zwei starke Sprünge auftreten.
Das eine Sprung ist die Ungleichheit der akustischen Filterflanken. Während der Bass weit über die Trennstelle linear arbeitet und akustisch praktisch der Vorgabe der Frequenzweiche folgt (z.B. -12dB/oct) arbeitet das Panel bis nahe an seine Grundresonanz (bei der älteren Serie wie Prodigy wird die Grundresonanz sogar bewusst ausgenutzt). Unterhalb der Resonanz fällt das Panel sehr steil ab (-24dB/oct und mehr). Das Hochpassfilter der Weiche ist meistens 2ter Ordnung oder steiler. Damit haben wir einerseits geringe Flankensteilheit für den Bass, aber sehr hohe Flankensteilheit für das Panel. Diese krasse Asymmetrie ist hörbar und an den Gruppenlaufzeiten ablesbar.
Der zweite starke Sprung betrifft den relativ abrupten Wechsel in den Abstrahlcharkteristiken und den damit verbundenen Pegelverhältnissen. Der Bass erzeugt eine nahezu kugelige, zumindest stark aufgeweitete Abstrahlung, deren Pegel im Freifeld mit -6dB/Verdoppelung der Entfernung abnimmt. Das Panel erzeugt eine dipolare Zylinderwelle, die zunächst im Pegel deutlich ansteigt und erst nach dem Übergang vom Nahfeld in das Fernfeld (oder Diffusfeld, Übergang bei ca. 1m hohem Panel bei ~3m Abstand) mit nur -3dB abnimmt. Nicht nur interagiert die Zylinderwelle -umso stärker die dipolare- anders mit dem Raum als eine Kugelwelle, es gibt auch genau genommen nur einen bestimmten Hörabstand, bei dem Bass und Panel lautstärkemäßig passen. Näher heran ist der Bass zu laut, weiter weg dominiert das Panel (so ein Panel klingt in 10cm Entfernung etwa gleich laut wie in 10m). Der starke Wechsel in der Abstrahlung ist hörbar und es kommt je nach Hörabstand noch der Pegelunterschied hinzu.
Die Membranfläche hat mit einer guten Anpassung dagegen nichts, bzw allenfalls indirekt zu tun. Wie man an den Pics erkennen kann sind zur Erzielung der korrekten Abstrahlcharakteristik hohe schmale Membranen oder eben in der Höhe gestapelte Membranen nötig. Die vorteilhaft große Membranfläche ergibt sich so zwangsläufig, ist jedoch nicht grundlegende Voraussetzung für eine nahtlosse Verbindung der beiden Wege.
Die Membranfläche ist allerdings nötig um dynamisch mit dem Panel mithalten zu können. Immerhin sprechen wir von einem Pegel von 110dB@4m für ein einzelnes kleines Panel bis zu 200Hz herunter!
jauu
Calvin