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Einfaches class-d Modul mit IRS2092
#21
Hallo Basstler,
ich bin ein wenig verunsichert, bisher habe ich nur meine analogen Sachen im Oszilloskop betrachtet. Das höchste der Gefühle war, wenn ich meine Endstufen mit einem Rechtecksignal getestet habe. Dafür hat ein Kanal immer gereicht.

[Bild: 13_gates_nah.jpg]

Einstellung:
Zeit: 0.2µs/cm
Spannung: oben 0.2V/cm mit x10 am Tastkopf -> 20V/cm(High-Gate)
unten 5V/cm mit x1 am Tastkopf (Low-Gate)
Beide Messungen gegen Masse.

Wenn ich allerdings beide Messungen mit x1 vornehme sehen die Signale wieder anders aus überrascht
Liegt das an den Tastköpfen(sind Kalibriert) oder kann ich nicht messen?
 
#22
Hallo Captain-Chaos,

wenn Du den Tastkopfschiebeschalter von "x10" auf "x1" stellst, so verstellst Du auch die Impdanz des Messkopfes, weil ein kompensierter Eingangsteiler im Tastkopf überbrückt wird. Dadurch springt die Eingangskapaziät auf den 10-fachen Wert und das kann eine hochfrequente Schaltung schon erheblich beeindrucken und somit andere Bilder anzeigen.
 
#23
Danke für die Erklärung,

aber welchen Messungen kann ich eher trauen, doch wohl die, wenn beide Tastköpfe in x1-Stellung sind.
 
#24
Eher trauen kannst Du den Messungen mit "x10", weil dabei das Messobjekt weniger belastet wird.
 
#25
Ok, ich habe jetzt beide Messungen separat durchgeführt.

Mit x1:
[Bild: 13_x1.jpg]

Mit x10:
[Bild: 13_x10.jpg]

Allerdings habe ich noch nicht verstanden warum ich das Messobjekt in x10-Stellung weniger belaste. In dem Tastkopf ist ein Trimmkondensator, um die zusätzliche Induktivität der Widerstände zu kompensieren. Belastet eine Messung mit Trimmkondensator mein Messobjekt nicht stärker, als eine Messung ohne?
Wenn ich meine guten alten Analog-Amps Kapazitiv belastet habe, hatte ich ähnliche Überschwinger im Rechtecksignal am Ausgang(je nach Qualität der Endstufe).
 
#26
Wir haben hier irgendwo einen Thread über Tastköpfe, aber ich versuchs mal so:

In der Stellung "x10" werden Deine Eingangsspannungen durch 10 geteilt. Dazu wird dem Eingangswiderstand Deines Scopes von 1 Meg ein 10 Meg vorgeschaltet. Der 10 Meg-Widerstand befindet sich im Tastkopf. Statt mit 1 Meg belastest Du Dein Meßojekt nur noch mit 10 Meg, es fließt also ein 10-fach geringerer Strom.

Das allein reicht aber noch nicht. Denn wenn man nur den 10 Meg-Widerstand hätte, so würde er mit der Eingangskapazität Deines Scopes (z.B. 22 pF) einen Tiefpass bilden. Man muss also auch noch einen 1:10 Spannungsteiler für Wechselstrom bilden. Dazu wird ein 2.2pF Kondensator über den 10 Meg-Widerstand geschaltet. Dieser winzige Kondensator wird als Trimmer ausgeführt, damit er genau an die Fertigungstoleranzen des Scopes angepasst werden kann. Diesen Abgleich nennt man "Kompensation".

Es ergeben sich folgende Messobjektbelastungen:

"x1": 1 Meg/22pF
"x10": 10 Meg/2.2pF

"x10" ist also besser fürs Messobjekt und taugt auch zur Darstellung höherer Frequenzen, wenn das Messobjekt hochohmig ist.
 
#27
Vielen Dank für deine Erklärung, ich werde mich noch mal schlau machen müssen, fürchte ich Smile
 
#28
Wieso? Ich hab Dich doch jetzt schlau gemacht. Mehr werden Dir andere auch nicht erzählen können.

Oder hast Du nicht geschnallt, wie das mit den Spannungsteilern genau geht? Das hab ich echt etwas luschig erklärt.

R-Spannungsteiler "x10": Vorwiderstand 9 MOhm (nicht "10"), Querwiderstand 1 MOhm, wirkender Eingangswiderstand 10 Meg.

C-Spannungsteiler "x10": Vorkapazität 2.4pF (nicht "2.2pF"), Querkapazität 22pF, wirkende Eingangskapazität: 2.2pF.

Am Vorwiderstand fallen 9/10 der Eingangs-GLEICH-spannung ab. Auch an der Vorkapazität fallen 9/10 der Eingangs-WECHSEL-Spannung ab. Wenn man beide Spannungsteiler parallel schaltet, so fallen bei allen Frequenzen 9/10 der Spannung am Tastkopf ab und 1/10 der Spannung tritt am Oszi-Eingang auf.
 
#29
Nein nein, Du hast alles bestens erklärt. Heart Auch sind mir die Gesetzmäßigkeiten der Spannungsteiler, Wechsel- wie Gleichspannengsmäßig, bekannt.

Nur schaue ich auch ganz gern mal in ein Buch Smile

Ich befürchte, dass die Oszillatorfrequenz von ca. 575kHz zu für die Mosfets ist.

 
#30
Ehm .. ergänzend zu Tastköpfen, idR. geht auch die Bandbreite um den Faktor zurück !
Wenn die Tastköpfe zB. für 100MHz gebaut sind, schaffen sie das nur bei x10, bei x1 sinds dann noch 10MHz (bei guten Tastköpfen) ... das erklärt auch, warum du heftige Schwinger nur bei x10 siehts, bei x1 werden sie für das Oszi schon vorgefiltert !

Zur Schaltung, was dir Probleme bereitet, sind die "Nachzünder wenn der "gegenüber" Fet schaltet ... das sieht man deutlich am Gate (die Spitzen) ... zoom da mal rein ... dann wird dir schlecht Wink

Die Spannung springt auf >5V -> der Fet geht wieder auf ... und genau das im Wechsel mit dem jeweils "anderem" ... das "klingeln" gibt einen Hinweis auf zu viel Induktivität in der Spannungsversorgung zum Fet, zwischen den Fets und zum Filter.
"Ich hab Millionen von Ideen und alle enden mit Sicherheit tödlich."
 
#31
Zitat:Original geschrieben von Captain-Chaos

Ich befürchte, dass die Oszillatorfrequenz von ca. 575kHz zu für die Mosfets ist.
BTW: Schaffen sie locker ... es geht höchstens etwas die maximale Modulation zurück (kürzest mögliche Schaltzeit) ... bei höheren Frequenzen bekommt eher Probleme im Treiber ... dem wird warm am Kopf.
"Ich hab Millionen von Ideen und alle enden mit Sicherheit tödlich."
 
#32
Stimmt, ich hatte heute den Amp problemlos mit 1MHz laufen.
Die Treiber, also der IRS2092, ist dabei aber nicht sonderlich heiß geworden. Die Mosfets sind sogar weniger warm geworden und das Schaltsignal ist auch nicht viel schlechter geworden. Smile
 
#33
Hmm ich vermute simpler gehts kaum noch Heart

An was für einer Last betreibst du den Verstärker denn?
Pffffffffft. "Da entwich das Vakuum" - Heinrich Physik, 1857.
 
#34
Mein Lautsprecher hat 4 und mein Dummy 3,3 Ohm. Aber mal abwarten, Basstler hat mit seiner Kritik an den Schaltsignalen schon Recht. Toll sehen die nicht gerade aus.
Aber wird schon werden Cool
 
#35
Zitat:Original geschrieben von Captain-Chaos
...Basstler hat mit seiner Kritik an den Schaltsignalen schon Recht....

Wie schließt Du die Masse von den Tastköpfen an? Mit Masseleitung oder mit Referenzkontakt? misstrau
 
#36
Mit einer Krokoklemme vom Netzteil der Endstufe zum Massekontakt des Oszilloskops.
 
#37
Das ist schlecht.

Liest Du hier
 
#38
Ok, danke für den Hinweis.
Das werde ich alsbald berücksichtigen und berichten ob sich etwas ändert.
 
#39
So gehört es also:

[Bild: 352_Probe.jpg]

Bei hochfrequenten Messsungen ein MUSS. Und man jagt dann nicht irgendwelchen Phantomen nach, die sich letztlich nur auf dem Massekabel tummeln...
 
#40
An meinem Tastkopf sind Vorrichtungen, um eine kleine Krokoklemme zu befestigen. Diese habe ich jetzt benutzt und meine Messungen wiederholt.
Gar keine Frage, die Signale sehen gleich viel besser aus Smile