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Harman Kardon SUB-TS11 Reperatur
#21
Das Netzteil hat nur 4700uF pro Rail.

Wenn ich mir jetzt einen Gleichstrom (sprich "tiefer Bass") von 10A vorstelle und die 4700uF ja nur alle 10ms neu aufgeladen werden können, so sinkt die Spannung in der Zwischenzeit erheblich zusammen:

U = I * t / C = 10A * 0,01s / 0,0047F = 21 Volt !

Wenn dann der Trafo auch noch etwas einsackt (45V) und die Brückengleichrichterdioden auch noch jeweils 2V Spannungsabfall produzieren, so kommt man gerade so bei 38V runter. Und die eigentliche D-Amp-Endstufe produziert ja auch noch Spannungsabfälle.

Wenn man die Preise guter 4.700uF Kondensatoren bedenkt, die mit mehreren Ampere belastet werden dürfen, so kann ich auch dieses Konstruktionsdetail nur als "äußerst gelungen" bezeichnen.
 
#22
Zusätzlich hat eine hohe Betriebsspannung auch noch den Vorteil, dass der Amp theoretisch 1,2 kW Spitzenleistung bringen könnte lachend
 
#23
klingt einleuchtend, heisst das jetzt wir dimensionieren Trafo + Siebung deutlich zu mickrig und gehen dafür mit der Betriebsspannung soweit nach oben bis trotzdem noch (kurzzeitig) die gewünschte Ziel-Ausgangsleisatung rauskommt?! lachend

So geht das also im Low-Budget design, Wieder was gelernt!

Auf dem D-AMP selbst sind ja auch keinerlei Siebkondensatoren (bis auf 2x 100n MKT), das hat mich zunächst etwas irritiert. Immerhin begrenzen dann die Zuleitungsinduktivitäten (von den Elkos bis zu Schaltstufe ist es ja ein ganzes Stück) den maximalen Stromanstieg. Und das quasi umsonst Smile
 
#24
Zitat:Original geschrieben von Black_Chicken

klingt einleuchtend, heisst das jetzt wir dimensionieren Trafo + Siebung deutlich zu mickrig und gehen dafür mit der Betriebsspannung soweit nach oben bis trotzdem noch (kurzzeitig) die gewünschte Ziel-Ausgangsleisatung rauskommt?! lachend


Genauso hab ich es bei GitAmps auch immer gehalten: Unterdimensionierter NT, aber hohe Leerlaufspannung für die Spitzen.

Und was etwaige Regreßforderungen gegen mich betrifft, weise ich darauf hin, dass die Garantiezeit abläuft mit Übernahme des Gerätes durch den Kunden.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#25
Schön, dass wir uns alle einig sind Wink

 
#26
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Das Netzteil hat nur 4700uF pro Rail.

Wenn ich mir jetzt einen Gleichstrom (sprich "tiefer Bass") von 10A vorstelle und die 4700uF ja nur alle 10ms neu aufgeladen werden können, so sinkt die Spannung in der Zwischenzeit erheblich zusammen:

U = I * t / C = 10A * 0,01s / 0,0047F = 21 Volt !

Wenn dann der Trafo auch noch etwas einsackt (45V) und die Brückengleichrichterdioden auch noch jeweils 2V Spannungsabfall produzieren, so kommt man gerade so bei 38V runter. Und die eigentliche D-Amp-Endstufe produziert ja auch noch Spannungsabfälle.

Wenn man die Preise guter 4.700uF Kondensatoren bedenkt, die mit mehreren Ampere belastet werden dürfen, so kann ich auch dieses Konstruktionsdetail nur als "äußerst gelungen" bezeichnen.

Ein Fall fürs Leerbuch. Big Grin köstlich.
 
#27
Zitat:Original geschrieben von christianw.
Ein Fall fürs Leerbuch. Big Grin köstlich.

"Design to cost"

Es gibt einige Spitzenentwickler in der deutschen Industrie, die nicht nur funktionierende und betriebssichere Lösungen erstellen, sondern diese auch nach Marketinggesichtspunkten optimieren. Derartige Mitarbeiter sind bei der Entwicklung von Massengütern Mangelware und stark umworben.

Ein einziger gesparter Widerstand kann folgendes bewirken:

1. verbesserte Qualität, denn ein fehlendes Bauteil produziert keinen Ausschuss und geht nie kaputt
2. keinerlei Kosten für Prüfungen und Zulassungen
3. keinerlei Kosten für Platinenfläche, Gehäusevolumen und Bestückung
4. keinerlei Kosten im Einkauf, Lagerhaltung, Dokumentation, Entsorgung
5. dadurch verbesserte wirtschaftliche Parameter: Gewinn, Preisgestaltung

Alles zusammen bestimmt rund 10 Cent.

Ein Entwickler kostet pro Tag ? 350,--. Wenn er es schafft, einen einzigen Widerstand an einem Tag wegzuoptimieren, so hat sich das nach ein paar tausend Geräten amortisiert.

Dem entgegen steht aber das Interesse des Vertriebes, das Produkt einen Tag früher auf den Markt bringen zu können.
 
#28
ja ich hatte das auch nicht verstanden. Als die ersten CD-Player bei Aldi auftauchten raunten die hifi läden weil aldi mal eben 100.000 stück verkaufte. Die waren "super billig" - auch klanglich - deckten aber bedarf ab der die nachfrage schmälerte.

verdienst war bei jedem cd player fünf euro macht mal eben eine halbe million euro auf die hand.

ich wunderte mich, warum man player baut die so schlecht klingen - "da kann man doch für ein paar euro mehr was viel besseres reinmachen". nachdem ich aber obige rechnung aufgemacht bekam wurde mir klar, dass selbst 10 cent bei einer million geräten eben viel ausmacht! deshalb wird eben nur äußerst selten "das technisch machbare" umgesetzt.
 
#29
Billig muss nicht schlecht sein, free. Das sehen wir ja gerade in diesem Thread in vorbildlicher Weise dargestellt.

Was nützt Dir ein "hochwertiger" Amp, der 200 Watt Sinus von morgens bis abends bringt - mehr allerdings auch nicht? Den kannst Du doch nur bis maximal 50 Watt aufdrehen, damit er bei den Peaks nicht zerrt.

Hier im Thread sehen wir in vorbildlichster Weise , wie man mit weniger Geld viel mehr erreichen kann. Weniger Dauerleistung. Dafür aber mehr Spitzenleistung.
 
#30
Also sich finde das Verhältnis zwischen Betriebsspannung im Leerlauf und Betriebsspannung unter nominaler Ausgangsleistung immer noch heftig, das ist ja fast 2:1! Ich hab schon angenommen, dass die Versorgung etwas zusammenbrechen würde (bei dem Kanpp dimensionierten Netzteil), aber so ein großes Missverhältnis ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen.

So nebenbei...
Ein reiner Subwoofer-Verstärker ist ja auch dankbar. Man kann mit der Schaltfrequenz locker auf 100kHz runter gehen, das schont die Mosfets und den Geldbeutel. Hruinzu kommt, das etwaige Verzerngen auch wurscht sind, im Bassbereich hört man das zumeist nicht. Im PA-Bereich ist es sogar üblich die Subwoofer bis zu einem gewissen Grad "im Clipping" zu betreiben und so insgesamt mehr Pegel im Bassbereich zu erreichen.

Was zu dem Low-Budget Prinzip aber nicht passt ist der 2-Stufige Ausgangsfilter mit E-Kern und Stab-Kern. Ein Filter 2.Ordnung wäre vllt. etwas billiger gewesen. Aber vllt. war das der Einzige Weg die EMV-Grenzwerte einzuhalten?? Irgendwelche Ideen?
 
#31
Stabkerne, einlagig bewickelt, haben Eigenresonanzen von 10MHz und mehr. Das jedenfalls riecht nach EMV.
Und die E-Kerne wären dann für die eigentlichen Speicherdrosseln des üblichen LC-Ausgangsfilters gedacht. Relativ klobig dank niedriger Taktfrequenz.

BTW da fällt mir noch so ein häßliches Ausfall-Szenario ein:
Überstrom weil die Ausgangsdrosseln in die Sättigung gehen.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#32
Der Stabkern ist definitiv mehrlagig bewickelt, und wurde bei meiner Burst-Messung auch anständig heiß (>80°C gemessen).

Es könnte natürlich sein, dass der mehrstufige Ausgangsfilter auf Grund der geringen Schaltfrequenz notwendig ist um die Restwelligkeit klein zu halten. Aber das wäre bei einem aktiv-Subwoofer von eher untergeordneter Rolle, das Chassis weist selbst ja auch Tiefpasscharakter auf. Ich hab auch schon überlegt, ob der E-Kern insgesamt billiger als ein Ringkern ist, weil einfacher zu bewickeln??

Das Thema "low-Budget & Netzteil" lässt mir insgesamt keine Ruhe. Smile
Letztes Jahr hab ich ein Hypex DS1.2 Subwoofermodul vermessen. Dass die diskrete UcD Grundschaltung ein ziehmliches "Low-Budget-Wunder" ist, da sind wir uns (denke ich) alle einig. Das DS1.2 hat ein en 120VA Ringkern, und zwei 10000µF Elkos (keine teure Markenware, wenn ich mich recht erinnere), 5A Brückengelichrichter. Die Versorgungsspannung beträgt +-40VDC. Die Maximale Ausgangsleistung beträgt auf die Kommastelle genau 120W@4Ohm bei 1% THD+N. Sowohl Burst- als auch Dauer-Betrieb. Die Versorgung bricht dabei auf +-35VDC ein (Messfrequenz war 1kHz).
Persönlich finde ich dieses Verhältnis "etwas" stimmiger Wink
 
#33
Die unverzerrte Leistung von 120W/1% bei +-35V, angesichts noch abzuziehender ripple und sonstiger Restspannungen im Verstärker, scheint mir schon so ziemlich das optimal Machbare zu sein.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#34
Zitat:Die unverzerrte Leistung von 120W/1% bei +-35V, angesichts noch abzuziehender ripple und sonstiger Restspannungen im Verstärker, scheint mir schon so ziemlich das optimal Machbare zu sein.

Absolut. Zumal man beim UcD (und auch vielen anderen Selbstschwingern) ja ohnehin etwas höhere Versorgungspannungen braucht (Hypex setzt hier etwa 20% mehr an) um die Schaltfrequenz unter Vollaussteuerung im Rahmen zu halten.

Insgesamt muss ich sagen, dass das Hypex-Ding bei mir einen sehr viel besseren Eindruck hinterlassen hat, als das Harman&Kardon-Moped. Bemerkenswert ist trotzdem, dass sich beide Produkte recht genau an die Spezifikation und "Werbetexte" halten.