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Die Messlatte
#1
Durch Zufall habe ich in einer Audi-Zeitschrift den folgenden Artikel entdeckt. Da ist endlich mal jemandem aufgefallen, was mich so beim Musikhören im Auto stört: Völlige Veränderung des Klanges bei unterschiedlichen Motordrehzahlen, Fahrbahnbelägen, offenem Fenster bzw. Dach, usw.
Beim Lesen bitte den Werbecharacter ausfiltern. Tongue
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Orchester
14 Lautsprecher machen aus dem Innenraum des A8 eine kleine Konzerthalle. Ihre individuell gesteuerte Tonwiedergabe berücksichtigt die konkreten akustischen Eigenschaften des Interieurs ebenso wie Motor-,
Wind- und Abrollgeräusche. Dabei überzeugen sie auch optisch - die Lautsprechergitter bestehen aus sorgfältig verarbeitetem, eloxiertem Aluminium.

Die letzten Jahre wusste bei Bang & Olufsen in Dänemark niemand so richtig, was Projektleiter Bjarne Sorensen eigentlich machte. Mit einer Gruppe ausgesuchter Mitarbeiter hielt er sich in einem Lagergebäude einige Kilometer vom B&O-Hauptquartier in Struer entfernt versteckt. Dort, in einer dunklen Ecke, verbirgt sich ein abgeschlossenes Büro. Drinnen ein paar Schreibtische, Regale mit elektronischen Geräten, jede Menge Lautsprecherteile - und ein Audi A8.
Auf den ersten Blick entdecke ich nichts Ungewöhnliches an diesem Auto. Erst bei genauerem Umhersehen im Inneren fallen mir die runden Lautsprecher mit Aluminiumfront auf. In jeder Tür sitzen zwei, zwei weitere sind gemeinsam mit einem großen Subwoofer in die Hutablage eingelassen. Hinzu kommen ein verborgener Frontlautsprecher in der Mitte des Armaturenbretts und die akustischen Linsen - zwei als elegante Zinkguss-Skulpturen mit konkaver Offnung gestaltete Hochtöner, die beim Starten des MMI-Systems leise summend aus den Ecken der vorderen Ablage hochfahren. Insgesamt 14 Klangquellen.
Im MMI-System von Audi navigiere ich zur Bedienung der Soundanlage. Das Advanced Sound System von B&O erscheint auf dem Monitor. Bevor ich die Musik starte, informiere ich das System darüber, dass zwei Personen vorne im Audi A8 sitzen. In Millisekunden regelt der Computer die Tonwiedergahe jedes einzelnen Lautsprechers. Ist dieser näher an den Passagieren als andere, schallt er verzögert. Ergebnis: Die Schallwellen aus allen 14 Klangquellen erreichen zum exakt gleichen Zeitpunkt die Ohren der Insassen. Von der Demonstrations-CD wähle ich eine Live-Version von "Hotel California" der Eagles und warte gespannt, wie die Anlage mit ihren über 1.000 Watt klingt.
Das Erlebnis ist einzigartig. Die Musik klingt so voluminös, als säße man in einer Konzerthalle. Gleichzeitig ist sie derart klar und brillant, dass sogar das leise Quietschen zu vernehmen ist, wenn die Finger des Gitarristen über die Saiten gleiten. Doch nicht nur das: Wie bei einem Live-Konzert scheint die Musik nur von vorne zu kommen. Direkt vom Armaturenbrett, wo man eine unsichtbare Ausgabe der Eagles vermuten möchte. Jedes Instrument ist deutlich zu unterscheiden, so dass millimetergenau der virtuelle Standort jedes Bandmitglieds zu bestimmen wäre. In meiner vom Gehör geleiteten Fantasie scheint der Bassist über dem Drehzahlmesser zu stehen, der Schlagzeuger rechts vom Tachometer und der Gitarrist in der Mitte der Armaturen. Das Erstaunlichste aber: Für Beifahrer Bjarne Sorensen hört es sich so an, als stünden sie direkt vor ihm. Denn dank der präzisen Steuerung der Klangwiedergabe jedes Lautsprechers auf jeden Zuhörer kann dieser die tatsächliche Herkunft der Schallwellen nicht identifizieren. Sie erreichen ihn alle zur gleichen Zeit und vermitteln so den Gesamteindruck einer von vorne kommenden Musik - in einem so kleinen Raum wie der Fahrgastzelle eines Autos, wo die Schallwellen schnell zurückgeworfen werden, eine Spitzenleistung der Ingenieure. Gleichzeitig halten die beiden akustischen Linsen in den oberen Ecken des Armaturenbretts das Gesamtklangbild auf Hörhöhe.
Im Jahr 2000 begannen bei Bang & Olufsen die Entwicklungsarbeiten für das neue Soundsystem. "Musik im Auto galt selten als gutes Erlebnis. Ich kenne Leute, die gar keine Anlage in ihrem Auto wollen, weil sie es nicht ertragen, Musik in schlechter Qualität zu hören" sagt Torben Ballegaard Sorensen, Vorstandsvorsitzender von B&0. Das zu ändern, war er nun angetreten. Voraussetzungen waren technische Innovationen wie die akustische Linse, die den Klang horizontal im Raum streut, und der BeoLab5-Lautsprecher, der unter Kennern als einer der besten der Welt gilt. Beide Neuheiten erschienen ideal für Autos. Ebenso wie die Erfahrung mit kompakten, aktiven Lautsprechern und die patentierte ICEpower-Technologie, die der Hitzeentwicklung in Verstärkern entgegenwirkt und deshalb hohe Soundleistung in kleinen Konstruktionen erlaubt.

Frequenzmodulation
Zurück nach Struer: Im Audi A8 geht es auf die Landstraße. Obwohl sich auf dem rauen Asphalt die Fahrgeräusche erhöhen, bleiben im Inneren selbst kleine Nuancen der Musik hörbar. Der Grund sind Mikrofone und Sensoren, die die Geräusche von Straße, Regen Ode hoher Geschwindigkeit messen, an das Soundsystem weitergeben, wo sie entsprechend kompensiert wer den. Was jedoch nicht durch simple Erhöhung de Lautstärke geschieht - es werden vielmehr genau jene Frequenzen verstärkt, die bei zunehmender Geräuschkulisse nicht mehr zu ihrem Recht kommen würden Diese permanente Modulationsarbeit des Systems ist nicht zu bemerken - höchsten daran, dass der Klang stets rein und klar bleibt.
Und nicht zuletzt dringt von den Klängen so gut wie nichts nach draußen. Selbst dann nicht, wenn die 14 Lautsprecher hei voller Lautstärke ihre gesamte 1.000 Watt ausspielen und die Bässe wummern. Der Grund: Jeder Lautsprecher besitzt ein eigenes, individuell zugeschnittenes Gehäuse und nutzt eben nicht wie sonst üblich, den Innenraum von Türen oder hinter Verkleidungen als Resonanzkörper. Musik und natürlich auch über die Anlage geführte Telefongespräche bleiben so im intimen Raum des Fahrzeuginneren. Zudem verbessert sich der Klang um ein Vielfaches, da Dank der eigenen Lautsprechergehäuse die Vibrationen des Fahrzeugs kaum Einfluss auf die Klangwiedergabe nehmen können.
Noch im Jahre 2000 war ein erster Audi A8 mit den neuen Technologien ausgestattet worden - Audi Spitzenmanager wurden eingeladen und das Konzept der Weltpresse vorgestellt. Ein weiterer Audi - ein Audi allroad quattro - folgte, um die jetzt fertig gestellten akustischen Linsen zu testen. Audi Vorstandschef Dr. Martin Winterkorn wurde das System im dritten Prototypen demonstriert, zum ersten Mal in einem Audi A8 der jüngsten Generation. Und er war beeindruckt.
"Wir wussten, dass wir nur mit Spitzenmarken kooperieren wollten. Marken, die dasselbe Verständnis von Design und Qualität haben", sagt Torben Ballegaard Sorensern. "Und wir spürten sofort, dass wir mit Dr. Winterkorn auf einer Wellenlänge lagen. Reinheit im Design und Sinn fürs Detail sind Kardinalpunkte für Audi wie für uns." Entstanden ist eine Partnerschaft, die sich auszeichnen sollte, und ein Soundsystem, das es so in einem Auto noch nie gegeben hat. Bereits auf der IAA 2005 in Frankfurt, wo das B&O Advanced Soundsystem im Audi A8 seine Weltpremiere feierte, war die Begeisterung enorm. So enorm, dass Sorensen schon weiterdenkt: "Das System eignet sich natürlich nicht nur für Oberklassewagen. Ich kann mir gut einen Audi A4 mit einer B&O-Anlage vorstellen. Unser nächstes Ziel ist es, eine Lösung zu entwickeln, die jeder Audifahrer nutzen kann." [www.bang-olufsen.com]
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So, nun mal los. Big Grin

Esi
 
#2
Vielleicht sollte ich mich nicht "Rumgucker", sondern "Rumunker" nennen:

B&O ist selbst bei mir komplettem Hifi-Laien als Firma bekannt, die in den letzten 20 Jahren alles andere als echte Innovationen auf den Markt brachte. Eine B&O hört man schon am Sound - am Eigensound!

Wenn einem hochdotierten Entwicklungsleiter nicht besseres einfällt, als einen A8 haufenweise mit seinem Lochschneider zu demolieren, so spricht für mich daraus nur die pure Verzweiflung.

Das schlechteste, was man im Auto anbauen kann, ist ein einziger kleiner Lautsprecher.
Im Gegensatz dazu kann man natürlich aus dem gesamten Innenraum eine einzige zusammenhängende Membran machen und wird dabei wohl ganz ordentliche Ergebnisse erzielen müssen.

Aber das kann ja wohl nicht der Sinn sein. Daß der Audi-Chef höflich blieb, lag vielleicht daran, daß er mit seinen Gedanken schon bei dem der Vorführung folgenden Bordellbesuch (auf Betriebskosten) war.

Audi wird sich sicherlich nicht ernsthaft mit der Zerstörung der eh schon wackeligen Statik eines unter enormen Kostendruck stehenden Serienautos befassen. Sowas überließ man schon immer den "Ausstattern", die dann auch das volle Risiko zu tragen haben.

Für mich ist voriger B&O-Artikel keine "Messlatte", sondern das genaue Gegenteil: so basteln sich komplette Elektronikidioten Hifi in ihre Blechlaube.

Vielleicht sollte sich Herr Sorensen erstmal mit der Beseitigung des Rauschens und Brumms seiner bisherigen Anlagen befassen, bevor er sich mit so nem Firlefanz beschäftigt.....
 
#3
Mir ging es ja auch nicht um die Firma oder die Ausführung im Fahrzeug. Ich fand es gut, das sich mal jemand den Problemen im Auto befasst hat. Ob sie da nun einen Treffer gelandet haben, weiss ich ja nicht. Ich werd ja nicht in den Norden zu Probehören eingeladen (inkl. Bordellbesuch) und kalt ist es hier auch so schon genug. Big Grin

Wäre es denn vorstellbar, bei der komplexen Akustik im Auto, dass man anhand der Störgeräusche im Auto den Frequenzgang so abändert, das ein ausgewogenes Klangbild entsteht?

Esilar
 
#4
Also mit Lärm den Lärm bekämpfen? Ich halte das für einen Irrweg.

Was mir (für dieses Forum langfristig) vorschwebt, ist ein ganz anderer Weg!

Ich will Euch nach und nach auf die Schallübetragung vom Schallsender zum Schallempfänger aufmerksam machen. U.a. mit Bandre haben wir in diesem Bereich eine optimale Expertise.

Mein Ziel ist es, weg von diesen klobigen Hundehütten mit 1 kW zu kommen! So baut man Speaker schon seit 100 Jahren und damit muß nun Schluß sein.

Wir sollten uns hier um intelligente Lösungen kümmern. Lautsprecher, die ihren Schall gerichtet abstrahlen. Verlustarm, lärmfrei.

Mein Schlüsselerlebnis hatte ich vor ewigen Jahren in der Kuppel eines Rundkinos auf dem Dom. Bevor der Film anfing, konnte ich flüsternde Stimmen direkt vor meinem Ohr hören. Mit Bässen, mit Höhen und super-klar. Eine männliche Stimme links. Eine weibliche Stimme rechts. Aber die Leute neben mir sagten nichts. Ich brauchte lange, bis ich rausfand, daß die Stimmen von einem Pärchen auf der anderen Seite der Kuppel kamen. Deren Schall wurde von der Kuppel exakt auf meine Ohren gebündelt. Meine Ohren befanden sich sozusagen genau zwischen den beiden.

Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, daß ich an dem Abend von dem ganzen Dom nicht mehr viel mitbekommen hab. Der Effekt war einfach fantastisch gewesen. Ich hatte wohl Glück, daß genau an der richtigen Position Menschen standen und derart miteinander flüsterten.

Lösungen, die auf die gerichtete Schallübertragung zielen, halte ich für intelligent!

Den Einbau von 1 kW Hundehütten ins Auto dagegen sollten wir wohl besser den Prolos, den B&O-Entwicklungsleitern und anderen von ultimativen Lösungen Überzeugten überlassen.

Owohl ich zugeben muß, daß man mit 1 kW wunderbar Tussen vor der Disco anmachen kann. Naja.. vielleicht biologisch erklärlich: früher haben die Urmenschen sich selbst auf die Brust getrommelt um die Weibchen zu beeindrucken... heute überläßt man das seinen ultimativen Class-D-Amp-Aktivspeakern.

Wink
 
#5
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Also mit Lärm den Lärm bekämpfen? Ich halte das für einen Irrweg.

Nunja, ich habe hier einen Kopfhörer von Bose mit "Acoustic Noise Cancelling". Keine Ahnung, wie genau er das macht, aber er kann Umweltgräusche aktiv eliminieren und trotzdem Musik wiedergeben. Im Flugzeug ist das eine feine Sache, da man sonst immer gezwungen ist den Pegel stark anzuheben, um vom Film/Musik was zu hören. Ist recht eindrucksvoll, wenn man einfach den Kopfhörer aufsetzt und danach einschaltet (ohne Musik). Eine Sekunde und ssssssst alle Geräusche sind sanft ausgeblendet. Bis auf ein zartes Rauschen. Kann man sehr gut bei schlafen. Big Grin

Esi
 
#6
Bose? Bleh überrascht Ich habs ein echtes Deutsches kwaliteits produkt mit noise-cancelling von Sennheiser Big Grin

GruB,

Sander.
 
#7
Für Kopfhörer geht sowas, weil der Störschall direkt am Ohr gemessen und in Nullzeit bekämpft wird.

Bei fernen Lautsprechern geht das so nicht, weil der Schall vom Speaker einfach zu lange braucht, um da gerade eben am Ohr gemessene Störgeräusch noch rechtzeitig auslöschen zu können.