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SMD Sicherungen I2t I²t Schmelzintegral und Beschichtung
#1
Sind SMD Sicherungen, wenn nachfolgend mit "Conformal Coating" versehen (aka lackiert mit Isolationslack) im Schmelzintegral abzuwerten?

Ich habe hier einen Fall, wo die Sicherung "kommt" (125mA) obwohl der Inrush-Current 4.4A für 5us nicht überschreitet. Die daraus errechneten Werte passen zur Sicherung (wenn nicht lackiert). Das ganze passiert natürlich nicht reproduzierbar, aber wenn, dann beim einschalten.

Sicherung ist:

https://www.mouser.de/Search/Refine.aspx...0466.125NR

Datenblatt:
https://www.mouser.de/ds/2/240/466-54459.pdf

Berechnet nach

I²t = 0.5 * Ipeak * t (Zeit bis 37% vom Peakstrom)
 
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#2
(27.03.2018, 06:34 PM)christianw. schrieb: Sind SMD Sicherungen, wenn nachfolgend mit "Conformal Coating" versehen (aka lackiert mit Isolationslack) im Schmelzintegral abzuwerten?

Ich habe hier einen Fall, wo die Sicherung "kommt" (125mA) obwohl der Inrush-Current 4.4A für 5us nicht überschreitet. Die daraus errechneten Werte passen zur Sicherung (wenn nicht lackiert). Das ganze passiert natürlich nicht reproduzierbar, aber wenn, dann beim einschalten.

Sicherung ist:

https://www.mouser.de/Search/Refine.aspx...0466.125NR

Datenblatt:
https://www.mouser.de/ds/2/240/466-54459.pdf

Berechnet nach

I²t = 0.5 * Ipeak * t (Zeit bis 37% vom Peakstrom)

Zum Hintergrund - das Schmelzintegral verstehe ich als eine kritische Energiemenge, denn
I²*R = Leistung -> I²*R*t = Energie
wobei der Gleichstromwiderstand der Sicherung als Proportionalitätsfaktor einfach weggelassen wird.
Du müßtest also etwas wie Integral(I²(t))dt berechnen.
Im übrigen weiß ich nicht, ob das Schmelzintegral ein Wert ist, dem die Sicherung standhält, oder bei dem sie auslöst.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#3
Wird der Wert überschritten, löst sie aus. Der Wert des Pulses muss also kleiner sein als dieser Wert, da gibt es, je nach vorgesehener Lebensdauer der Sicherung noch ein "Derating" bzgl. Anzahl der Pulse.
 
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#4
>Sind SMD Sicherungen, wenn nachfolgend mit "Conformal Coating" versehen (aka lackiert mit Isolationslack) im Schmelzintegral abzuwerten?

ich vermute mal : nein.  weil : die Energie zum Zerstören der Sicherung heizt ja den Draht (oder Metall-Bahn auf Keramik) in sehr kurzer Zeit auf - da ist "aussen" an der Sicherung erstmal nicht beteiligt, egal ob da Luft oder Vergussmasse ist; bei langsamen Vorgängen, also Strom bleibt auf 2A bei einer 1,5A Sicherung, mag es anders sein: hier kommt ja die Wärmeableitung und die erreichte (Schmelz-) Temperatur zum tragen - die hängt natürlich von der Wärmeabfuhr ab; bei kurzen (ms...) Ereignissen wirkt aber erstmal mehr die Wärmekapazität des Schmelzelement selbst, daher ist die Umgebung/Umhüllung eher unbedeutend.

bei einer so hohen Überstrom-Belastung , > 40 facher Nennstrom, würde ich nicht auf ein Überleben der Sicherung bauen....meine Erfahrung ist eher, dass gewöhnliche 5x20mm Sicherungen sich viel eher verabschieden, wenn mit deftigen Strompulsen belastet, als man denkt, bzw das "Datenblatt" als k-Faktor so angiebt.... z.Vgl. stell dir ne kräftige 4A T  Sicherung vor, auf die ein 160A Puls wirkt (40 x ) ...das geht nicht gut.
für die Sicherung.  (ich habs mit 30A bei 5us "getestet" --- PUFF. )  Tongue

ps: kleine Drossel in Reihe hat geholfen...Sicherung bleibt .  Tongue
    Don't worry about getting older.  You're still gonna do dump stuff...only slower
 
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#5
Ein Möglichkeit zur Bestimmung des SchmelzIntegrales, in groben Zügen:
Gegeben ist Eingangsspannung, der Spitzenwert des Einschaltstromes und der zu ladende Kondensator.
Die Einschaltenergie errechnet sich aus der im Kondensator gespeicherten Energie.
Sie ist betragsgleich zur insgesamt thermisch umgesetzten Einschaltenergie.
Auf die Sicherung entfällt der Anteil, gegeben über den Teiler aus Si-Widerstand / ESR der Schaltung.
Der ESR wird bestimmt über Eingangsspannung und anfänglichem Spitzenstrom.
Den Widerstand der Si mußt Du ggfs nachmessen.
Alternativ kannst Du auch die Einschaltspannungsspitze über der Sicherung heranziehen.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#6
Danke, ich habs mit Sicherung und 1R gemessen, der Spitzenstrom ist, wie gesagt 4.4A, der Ladevorgang nach 5us abgeschlossen.

Eingangsspannung ist 24-36V.
 
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#7
Ich hänge mal eine AN von Littelfuse an, die erklärt die Pulsanwendung ganz gut ab Punkt 6 mit Chart1/2.


.pdf   Littelfuse_Fuseology_Selection_Guide-compressed.pdf (Größe: 762,55 KB / Downloads: 847)
 
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#8
Kanns ein Zusammentreffen von ungünstigen Umständen sein?
Wie hoch steigt die "Umgebungstemperatur" an der Sicherung bei Betrieb des Gerätes?
Wie hoch wird die Sicherung im Betrieb denn tatsächlich belastet, und wie heiß wird sie dabei noch zusätzlich über die Umgebungstemperatur?
Sind vielleicht irgendwelche NTC-ähnlichen Schaltungen drinnen, die den kalt-Einschaltstrom begrenzen sollen?

Mit welcher Bandbreite sind die 4.4A/5µs gemessen, ich vermute mitm Oszi? Sind in der Schaltung Elemente die "ungünstig" Strom ziehen können, sprich, einen hohen RMS-Strom bei gegebenem mittleren Strom verursachen?

Dazu kommt noch die Degradation mit jedem Impuls, die du schon selbst erwähnt hast...je knapper der Impuls am Schmelzpunkt ist, desto stärker der bleibende Schaden.
 
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#9
Die Toleranz der Sicherung spielt auch noch mit rein.
 
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