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Neulich...
#1
... im EMV-Labor.
Es fing an wie immer
[Bild: 800_1378484124_o1emc.png]
In der Messkabine wird die Störstrahlungsfestigkeit gemessen bei Bestrahlung zwischen 80..1000MHz, amplitudenmoduliert mit 1kHz und mit einer elektrischen Feldstärke von 6V/m.
Das zu untersuchende AudioEquipment darf dann im gesamten Meßbereich nur einnen begrenzten Störpegel infolge AM-Demodulation liefern.
Also alles eigentlich wie immer, im Rahmen der altbekannten Routinen.
Doch da, was ist das?! überrascht
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#2
Was versteckt sich da zwischen den Absorbern an der Rückwand?!
[IMG] https://stromrichter.org/d-amp/content/i...7_emc2.png[/IMG]
[Bild: 800_1378484993_emc3.png]
Ein Kanisterverstärker aka "trAmp"! Big Grin
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#3
Den hatte ich mitgebracht als Signalverfolger zum Aufspüren der Störquellen.
Grundvoraussetzung ist da eine gewisse EMV-Festigkeit -
Erster Versuch: Verstärker einschalten, alles leise drehen,
eintreten in die Meßkabine: kaum dass ich durch die Tür bin, pfeift das Gerät.
Hatte ich eigentlich auch kaum anders erwartet.
Also, das Verstärkermodul ausgebaut und über sämtliche BE-Strecken der zahlreich vertretenden BJTs im SOT-23-Gehäuse jeweils 1nF-Abblocker gelötet:
[Bild: 800_1378485282_emc4.jpg]
Der Test zeigt Wirkung, die StörEmpfindlichkeit ist deutlich heruntergegangen, aber im Umkreis des Drehtisches streut immer noch zuviel ein.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#4
Da sich im Innern ein ziemliches Verhau von Leitungen tümmelt, gibt es immer noch reichlich Antennen.
Die killt man mit Klappferriten, die Devise lautet hier: viel hilft viel!
[Bild: 800_1378485556_emv5.jpg]
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#5
In diesem Zustand ist die Störfestigkeit brauchbar, d.h. leises Pfeifen bei max aufgezogenen Reglern, und hinreichender Störabstand zum Messsignal.
Gemessen wird über ein mehrere meter langes geschirmtes Klinkenkabel, einseitig mit offenen Enden. An das Ende des Innenleiters wurde ein 100k-Serienwiderstand angelötet, der, zusammen mit der kabel-Kapazität, einen passenden Tiefpass bildet.
So konnte der seit Tagen gesuchte Störer tatsächlich eingekreist werden, der trAmp hat seine Feuertaufe als EMV-Signalverfolger bestanden! Confused
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#6
Hast Du sowohl das HekTek-Modul als auch Deinen Kanister-Amp entstören müssen?

---------

"....und über sämtliche BE-Strecken der zahlreich vertretenden BJTs im SOT-23-Gehäuse jeweils 1nF-Abblocker gelötet:"

Zumindest eine feine Lötarbeit Heart

 
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#7
Das gezeigte PCB enthält soweit die gesamte Elektronik: Eingangsverstärker, Verzerrerstufe, Klangregler, Lautstärkeregelung, soft-clipper, Class-D-Enstufe, und den Atmel TINY25 für das Powermanagement
Von da aus gehen dann kabel zum Einschalter mit LED, zur Ladebuchse, zum Lautsprecher und zum Akku.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#8
Achso... das war nicht der Prüfling sondern ein Modul aus Deinem Kanister. Korrekt?

-----------------

Wär wohl ein Metallgehäuse besser gewesen als der Plastik-Kanaister. misstrau
 
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#9
Ja, das Ganze diente ja nur als Signalverfolger eines anderen Prüflinges,
und der mußte erstmal selbst EMV-gehärtet werden.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#10
Es ist übrigens ein weit verbreiter Irrglaube, dass ein Metallgehäuse ein Allheilmittel darstellt.
Es kann helfen, muß aber nicht.
Und natürlich habe ich den trAmp nicht primär unter EMV-Aspekten gestaltet. Wink
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#11
In einem Blechgehäuse kann man bei großen Maschinen durchaus einige Watt verheizen...wenn das passiert sollte man sein Layout überdenken Big Grin

Ich mochte die Arbeit der EMVler eh nie. Die machen mir immer meinen guten Wirkungsgrad kaputt, mit ihren elend großen Vorwiderständen, Bedämpfungen und Ferritperlen.

Ich persönlich bin (noch?) der Meinung dass EMV primär was mit einem guten Layout zu tun hat, und nicht mit langsam gezwungenen Schaltvorgängen...

(Edit: oder dichten Gehäusen. Aber das ausprobieren ist so unglaublich anstrengend wenn die EMV immer "keine Zeit" hat...)
 
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#12
Ich schon, härteres Schalten ergibt mehr EMV. Damit man dann bei der Prüfung besser wegkommt, haben diverse Hersteller "spread spectrum" erfunden - dabei wandert die Schaltfrequenz +/- 5-10% und somit wird aus dem peak ein "Brei", welcher dann unter dem Grenzwert bleibt. lachend

"Saubere" Lösung.
 
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#13
Klar hilfts gegen die Störungen, aber meiner Meinung nach sollten die Leute eher erst mal am Layout ansetzen, und nicht sofort anfangen alle Schaltvorgänge runterzudämpfen bis zum geht nicht mehr.

Die Maschinen die da zurück kommen haben teilweise so viel Wirkungsgrad verloren dass das thermische Management nicht mehr aufgeht...

Ich weiß ja nicht wie das bei anderen Gehandhabt wird, ich kenne nur unsere EMV-Abteilung...
 
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#14
Dem kann ich im Großen und ganzen zustimmen. Das Thema ist sehr komplex und oft gibt es mehr als eine Lösung. Da in unserer Fa kaum Metallgehäuse eingesetzt werden, ist vor allem das PCB-Layout zu optimieren, bei Schaltwandlern auch der Übertrager hinsichtlich kleinster Koppelkapazitäten.
Schaltflanken platt klopfen führt in den meisten Fällen zu erhöhten Schaltverlusten - in kritischen Fällen muß man über eine geeignete Topologie nachdenken, also z.B.hart schaltende Sperrwandler ersetzen durch Resoananzwandler.
Spead Spectrum/dithering ist immer eine probate Möglichkeit, schmale Störlinien breit zu klopfen.
Bei alledem wird immer wieder gesagt, dass man die EMV-Aspekte möglichst früh in den Entwurf einfliessen lassen soll, und nicht erst am Ende der Entwicklung das Ganze der EMV-Abteilung übergeben. Das kann ich nur bestätigen.
Einen solchen Fall habe ich selbst erlebt, wo eine Hardwardware von einem externen Dienstleister geliefert wurde und von vornherein gesagt wurde, "EMV machen wir dann selbst anschließend".
Das war dann ein voller Reinfall, wir hatten sämtliche Fehler der Entwickler auszubaden und hatten dann wochenlang im EMV Labor damit zu tun die Störungen zu deckeln.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#15
Zitat:Original geschrieben von voltwide

In der Messkabine wird die Störstrahlungsfestigkeit gemessen bei Bestrahlung zwischen 80..1000MHz, amplitudenmoduliert mit 1kHz und mit einer elektrischen Feldstärke von 6V/m.
Welcher Modulationsgrad ?... Sinus oder Rechteck ?
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
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#16
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Welcher Modulationsgrad ?... Sinus oder Rechteck ?

Skalar, Hoppi. Skalar....

 
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#17
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett

Zitat:Original geschrieben von voltwide

In der Messkabine wird die Störstrahlungsfestigkeit gemessen bei Bestrahlung zwischen 80..1000MHz, amplitudenmoduliert mit 1kHz und mit einer elektrischen Feldstärke von 6V/m.
Welcher Modulationsgrad ?... Sinus oder Rechteck ?
Der Modulationsgrad beträgt afaik 80%
Modulationsform ist Sinus
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#18
Zitat:Original geschrieben von voltwide

Es ist übrigens ein weit verbreiter Irrglaube, dass ein Metallgehäuse ein Allheilmittel darstellt.
Es kann helfen, muß aber nicht.
Genau, im Nahfeld der Antenne, wo überwiegend longitudinale Wellen sind hilft es praktisch nicht. Erst im Fernfeld, also nach einer gewissen Zeit nach der die longitudinalen Wellen zu Wärme geworden sind und nur noch transversale, also herzsche Wellen sind, ist plötzlich die Abschirmung sehr hoch.
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
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#19
...dann ist es ja für Hoppi erstaunlich, dass man im Transmitterbau mit einfachen Schirmungen mühelos kilowattstarke Sender neben mikrovoltempfindlichen Empfängern betreiben kann. Und ebenso erstaunlich, dass man vor der Mikrowelle nicht gekocht wird.

... was für ein Knisterkopf... lachend
 
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#20
Gucki, Du kapierst nicht einmal, daß Du nix kapierst ... klappe
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
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