Bevor ich was kaputtmache, mal ganz bewusst eine Anfängerfrage.
Wenn ich in einem Röhrenverstärker das NF-Signal verfolgen möchte, ist es in der Regel notwendig, das Testsignal in den Signalpfad einzuschleifen.
Normalerweise sind die Gleichspannungen dort ja bestenfalls klein (Gitter). Bei Defekten im Gerät muss das aber nicht immer so sein. Im konkreten Fall (Dynacord Bassking, eine meiner Altlasten) muss ich sogar ernsthaft von dieser Möglichkeit ausgehen.
Außerden ist ja durchaus vorstellbar, dass man bei der Wahl des Einspeisepunkts Fehler macht. Im worst case kann also durchaus nicht ausgeschlossen werden, dass der Ausgang des Funktionsgenerators mit der Anodenspannung belastet wird.
Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass es im Ausgang zumindest der billigen Generatoren keine Koppelkondensatoren mit hinreichender Spannungsfestigkeit gibt, die das Gerät in dieser Situation schützen.
Wie geht Ihr in dieser Situation vor? Verwendet Ihr vorsichtshalber einen Serienkondensator mit großer Spannungsfestigkeit zwischen Generator und Prüfling?
THX
Beate
Hi Beate,
natürlich zuerst die Spannung mit einem Voltmeter messen.
Von einem Serienkondensator würde ich abraten. Entweder vermindert er die tiefen Frequenzen oder er schützt nicht, denn wenn Du einen großen Serienkondi auf 300V legen solltest, so wird Dein Generator sofort verdampft.
Etwas mehr Sicherheit bringt ein Serienwiderstand. Bei 1 MegOhm ist eigentlich nichts mehr zu befürchten. Andererseits kann das auch wieder zu hochohmig sein, um das Objekt genügend durchzusteuern.
Gucki
Vor den Gitterableitwiderständen befindet sich meist ein Koppelkondensator, der vom Schleifer eines Potis kommt. Wenn Du das Poti ganz nach Masse drehst, so wird Dein direkt am Gitter injiziertes Signal vom Poti kurzgeschlossen. Dann hörst Du nichts, obwohl alles ok ist.
Gleiches gilt für kaskadierte Röhren. Die vorige Röhre belastet den Eingangskreis der nachfolgenden Röhre.
Warum misst Du nicht einfach die Gleichspannungen an Gitter, Katode und Anode. Damit sieht man doch sofort, wenn etwas nicht stimmt.
Die sind in Ordnung. Signal kommt trotzdem keines durch.
Klar geht das. Habe ich bisher auch immer so gemacht.
Sogar einfacher - wenn man davon absieht, dass das Gerät mit einem Lastwiderstand und nicht mit einem Lautsprecher abgeschlossen ist.
Mittelfristig benötige ich das jedoch weiterhin. Da ist es *jetzt* ein willkommener Anlass.
Eine der Unterbrechungen habe ich inzwischen auch schon kuriert. Es muss aber noch eine weitere Macke geben. Wahrscheinlich eine, die mich nachher an den Kopf greifen lässt.
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Kann auch ne vergammelte Lötstelle sein...
...mit der Lizenz zum Löten!
In der RBude gibt es einen ziemlich umfangreichen Thread zu dem Thema. Das war kurz bevor ich mich hier anmeldete. Ich möchte zu dieser Baustelle hier wirklich nicht alles widerkäuen - das ist hoffentlich auch Euer Interesse. Wie ja schon mal erwähnt war da durchaus eine gehörige Portion eigene Dummheit im Spiel.
Ich muss einen Irrtum korrigieren: die Ruhespannungen stimmen doch nicht.
Gemessen hatte ich sie irgendwann mal, bevor eine Gleichrichterdiode durchbrannte. Nach dessen Reparatur hatte ich bisher die Spannungen nur ohne Röhren gemessen, und zwar an den Abgriffen der Siebkette.
Da konnte mir eines nicht auffallen (weil keine Ströme flossen): Die Spannungen am PI sind etwas zu niedrig, die an der Röhre vorher sehr deutlich zu groß, eine der beiden Spannungen am voherigen System ebenfalls (seltsamerwese nur eine).
Sieht so aus, als ob ich zwei Abgriffe auf der Siebkette vertauscht haben könnte.
Edit: dachte ich. Da ist aber nichts vertauscht. Wenn ich von den jeweiligen Abgriffen der Siebkette zu den Anoden Widerstandsmessungen mache, bekomme ich genau die Anodenwiderstände (bzw direkten Kontakt an den beiden Katodenfolgern).
Was habe ich geändert? Drei Elkos getauscht. Vielleicht habe ich einen verpolt...
Gerade hatte ich die Spannungswerte eingegeben. Diese Änderung wurde nicht übernommen. Abgesehen von dem ersten System der ECC81 - "Treiber" für den Katodyn weichen die Anodenspannungen um maximal 20 V ab.
An besagter Stufe messe ich 320 V an Stelle von 150 V und an der Katode 7 anstatt 2,7 V. Allerdings wird da die GK eingespeist, und die wurde verändert. In den nächsten Tagen messe ich nochmal, aber mit dem ursprünglichen GK-Widerstand.
Tust du uns allen mal einen Gefallen:
Nimm ein Schaltbild, male alle dir bekannten Spannungen (DC, gemessen OHNE angelegtes Signal!) rein, und stell das hier ein.
Dann ist der Fehler gleich gefunden. Der nächste Schritt wäre dann, den gleichen Spaß mit Oszilloskopbildern zu machen.
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Das liest sich so, als ob über die GK Strom in den Kathodenwiderstand fließt, und die Röhre daraufhin gesperrt wird: kein Anodenstrom, also hohe Anodenspannung.
...mit der Lizenz zum Löten!
Jedenfalls kann man > 99% aller RöhrenAmp-Fehler allein mit dem Multimeter und ggfls. einem beherzten Griff an die Gitter finden, wenn man ein Schaltbild hat.
Ich vermute auch wie Du,dass der 2.2k von der Katode hin zum AÜ nicht arbeitet. Dadurch schnürt sich Rö5/1 ab.