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Bakensender
@MAZ

Im Gegensazt zu den hier im Thread bisher besprochenen magnetischen Antennen gehört die "Rohrantenne" zu den normalen Antennen, die elektrische und magnetische Felder gleichermaßen aufnehmen.

Die besonders kleinen Abmessungen bei dieser Antenne entstehen durch einen diskret aufgebauten Serienresonanzkreis, der die Antenneninduktivität und Kapazität (gegen Erde) vergrößert. Man nennt diese Art der Antennen "kapazitive Antenne".

[Bild: kap1.jpg]

Quelle: http://www.qsl.net/dl7jv/kap.htm

Auch hier geht es wieder um die Güte des Schwingkreises. Wie man hochwertige Spulen baut, hatte ich ja schon beschrieben. Neu ist an dieser Antenne der selbstgebaute Kondensator. Auch bei dem geht es um zig Ampere, die möglichst gleichmäßig von innen in das Rohr eingespeist werden müssen.

Insgesamt gefällt mir das Konzept. Die Antenne kann man beliebig klein bauen und wegen des hohen Wirkungsgrades auch zum Senden verwenden.

Allerdings dürfen wir uns nichts vormachen: ein simpler Dipol hat natürlich eine vielfach höhere Güte.

 
wo ist der zweite Pol des Kondensators?
 
Ich hab gerade eben mal ein paar Seiten überflogen. Viel, viel Voodoo und magische "Anleitungen" mit genauesten Maßangaben. Aber als Verlängerungsspulendraht wird dann dünne Litze genommen. Das ist unfassbar.

Das sind immerhin geprüfte Amateurfunker. Die sollten wissen, wie ein Schwingkreis funktioniert und worauf es immer und immer wieder allein drauf ankommt: niederohmige Leiter mit skineffektverträglicher Oberfläche.

Naja... ist wohl ähnlich wie bei den Hifi-Menschen. Voodoo boomt.
 
Zitat:Original geschrieben von MAZ
wo ist der zweite Pol des Kondensators?

Erde - wie bei jeder normalen Antenne.
 
@MAZ

[Bild: 220px-Dipolentstehung.gif]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Antennentechnik

Anm: die untere Dipolhälfte kann durch Erde ersetzt werden.
 
Das mit dem selbstgebauten Kondensator gefällt mir immer besser.....

...mal das Prinzip zurückübertragen auf die magnetische Loop:

Man könnte ein Drahtende der beiden oberen Loopenden in ein Rohr eintauchen lassen. Je weiter der dicke Draht in das umgebende Rohr eintaucht, desto größer die Kapazität. Also nur Luft als Isolator und hochstromfähig = höchste Güte.

Die Eintauchtiefe könnte man durchs Zusammendrücken der nach außen federnden Schleife variieren..... die dafür notwendigen Isolatoren befinden sich weiter unten im niederohmigeren Bereich der Antenne und da sind Isolatoren nicht so kritisch.

Ich könnte mich übrigens ohrfeigen, dass ich gestern den Kondensator mit einer Holz-Wäscheklammer abgestützt hatte. Da oben gehts in den Gigaohmbereich. Da sollte man solche Stützen nicht verwenden. Und schon gar nicht aus Holz ;wall

Außerdem war das empfindliche obere Ende viel zu nah am Metallquerträger des oberen Gerätehalters.

Dumme Fehler. Beides zusammen hat bestimmt die Güte halbiert.
 
Irgendwo habe ich eine Loop mit an den Enden angelöteten Kupferronden gesehen. Die Kapazität wurde über den Abstand der beiden Scheiben variiert.

Die einzige Sorge habe ich bei der Abstimmung der Antenne. Die sollte schon recht präzise sein, da es bei der Abstimmung mit einem Drehko schon recht fummelig ist das Maximum zu erwischen.

Zur Isolation wird oft Bastlerglas aus dem Baumarkt genommen. Dieser transparente Kunststoff lässt sich gut mit Werkzeugen bearbeiten ohne zu splittern. Das hab ich aber wieder nur aufgeschnappt, keine Ahnung wie das im Vergleich zu anderen isolierenden Werkstoffen aussieht.;light
 
Wie könnte man denn bei deiner Ausführung des Kondensators die erreichbare Kapazität berechnen?
 
Zitat:Original geschrieben von Moki
Wie könnte man denn bei deiner Ausführung des Kondensators die erreichbare Kapazität berechnen?

Auswendig weiß ich sowas auch nicht. Aber ich hab Internet....

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator...zit.C3.A4t

 
In den Formeln findest Du auch ein "Er". Für Vakuum = 1. Für Bastlerglas wohl mehr. Auch da hilft das Netz.
 
Ahhh, es gibt sogar Zylinderkondensatoren, das wusste ich nicht, sorry.
Jetzt muss ich erstmal die Formel auseinander klamüsern. klappe
 
Zitat:Original geschrieben von Moki
Ahhh, es gibt sogar Zylinderkondensatoren, das wusste ich nicht, sorry.

Rolleyes

Wenn zwei leitende Körper nahe beieinander sind, so spricht man von einem "Kondensator".

Die Formenvielfalt leitender Körper beginnt bei den Figuren vom Bleigießen und hört noch lange nicht bei Stangen. Platten oder Zylindern auf.

Es überrascht mich also nicht besonders, dass es auch "Zylinderkondensatoren" gibt.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ungefähr 10 Trilliarden weitere Formen gibt, für die wir jetzt alle beliebige Namen ausdenken können. Zum Beispiel der "doppelt gestauchte, einseitig gepufferte Triangelkondensator".

Rolleyes
 
Leydener Flasche = Zylinderkondensator klappe
...mit der Lizenz zum Löten!
 
Leiden der Flasche

[Bild: 5943899-der-junge-trinker-mit-kater-nach...urlaub.jpg]

 
Man könnte auch ganz andere Wege der Selektion gehen....

Von Quarzen wissen wir, wie vorzüglich elektromechanische Systeme schwingen können. Quarze sind die besten Resonatoren, die wir kennen. Mit unfassbaren Güten. Und rauf bis zu 100 MHz.

Man könnte sich eine Art "Stimmgabel-Antenne" vorstellen, die von der Anziehungskraft der Kondi-Platten angeregt wird. Zwar schwingen die Platten auf doppelter Frequenz (weil Anziehung nur vom Betrag der Ladung abhängt), aber das sollte nicht stören.

Man könnte zum Beispiel eine Loop-Antenne mit einem Stimmgabelkondensator koppeln und so die Güte in ungeahnte Dimensionen heben.

Allerdings wäre die Güte dann so pervers hoch, dass sich das Gebilde jeder Amplituden- oder Frequenzmodulation regelrecht entgegenstemmt. Aber um mit winzigen Antennen unhörbare kleine Signale aus dem "Rauschmeer" zu fischen, wäre ein derartiger Resonator ideal. Die Abstimmung würde zum Beispiel durch eine verschiebbare Masse stattfinden.

..... misstrau
 
Wie würde denn so ein Stimmgabelkondensator aussehen? Lässt sich das mit meinen bescheidenen Mitteln noch umsetzen?
 
Vor dem Umsetzen hätte ich Dir etwas Vorsetzen müssen. Das hab ich aber nicht. Ich schüttel doch nicht im Vorbeigehen mal eben so eine neuartige elektromechanische Antenne aus dem Ärmel, die Du dann so am Nachmittag "umsetzen" kannst.

Selbst wenn ich Dir ne Stimmgabel in die Hand drücken würde, die irgendwo zwischen 30kHz und 500 kHz resoniert... wie willst Du jemals deren Resonanz feststellen?

Ohne Messmittel bist Du gezwungen, Dir eine Antenne zu kaufen oder weiterhin Antennen im Blindflug nachzubasteln und Voodoo-Aussagen darüber zu lesen. Ohne Messmittel geht üüüüüberhaupt nichts.

Du kannst keinen Tisch bauen, wenn Du kein Maßband hast. Fertig. Ein Elektroniker ohne Messgeräte ist blind und taub. Die Messgeräte sind unsere Augen und Ohren, unsere elektrotechnischen Sinne.

Da Du den Messgerätemangel nicht beseitigen kannst/willst/magst, bist Du auf ewig ein Gefangener Deiner elektrotechnischen Blind- und Taubheit.


[Bild: 5943899-der-junge-trinker-mit-kater-nach...urlaub.jpg]
 
Okay, was kann ich mir denn noch an Hilfsmitteln basteln um meiner Blind- und Taubheit etwas entgegen zu wirken?
 
Super! Das ist ein Wort.

Zuerst mal brauchst Du möglichst viele Teile in der Bastelkiste. Wenn man immer alles bestellen muss, dann geht das ins Geld und dauert viel Zeit.

Ein Voltmeter hast Du ja schon. Ein Oszi hattest Du auch, oder erinnere ich das falsch? misstrau

Deinen Bakensender hast Du in Arbeit?

 
Nein, ein Oszi habe ich leider noch nicht. Bin aber dabei, dauert halt nur.
Die Teile für den Bakensender bestelle ich nächsten Monat.

Ich habe Platinen von Fernsehern, einem Computer-Röhrenmonitor und einem alten Receiver mit Kurzwellenteil hier. Ein Videorecorder fliegt hier auch noch rum, keine Ahnung was wir davon gebrauchen können. Ich mach mal ne Liste der Bauteile. Wink