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Gleichrichter
#1
Ich seh gerade mit Verblüffung eine mittelschwere Verwirrung in der RBude, ob man mit einem VDR eine Richtspannung (sprich "Gleichrichtung") erzeugen kann oder ob man das nicht kann.

Es scheint heutzutage kein Allgemeingut mehr zu sein, dass man mit jedem Bauteil gleichrichten kann, das über eine (oder mehrere) unlineare Kennlinie(n) verfügt. Dass der VDR eine symmetrische unlineare Kennlinie hat, das stört also keinen großen Geist.

Dass Röhren gleichrichtende Wirkungen zeigen können, darüber gibts wohl keinen Zweifel.

Und auch Halbleiter können bekanntlich gleichrichten.

Aber können auch Spulen als Gleichrichter verwendet werden?

Und Kondensatoren?

Und elektrolytische Vorrichtungen?

Wenn Ihr irgendwas davon mit " Nein" beantwortet, dann fragt einfach!


Wenn Ihr das aber alles mit einem entschiedenen "JA" beantworten könnt, dann stell ich Euch die ultimative Frage:

Kennt Ihr noch weitere Gleichrichterprinzipien, die nicht in die o.a. Gruppen eingefügt werden können?

Mir fallen auf Anhieb ZWEI weitere Prinzipien ein Wink
 
#2
Ja, nichtlineare Kompression von Luft.
Ermöglicht hörbare Schallübertragung mit Ultraschallträgerfrequenz.
Wird seit Neuestem zur gezielten Beschallung in Museen der Busines-klasse eingesetzt.
Radiohören aufm hohlen Zahn. Gibt es angeblich im Nahfeld von kräftige AM-Sendern.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#3
Ok, aber was hat das mit gleichrichten zu tun ? Oder bin ich da zu "beschränkt" ? Unter gleichrichten verstehe ich, Dass aus einer Wechselspannung eine Glechspannung einer Polarität wird. Oder gibts noch andere Gleichrichtungen ? misstrau
 
#4
Ein "Heiz"widerstand auf ein TEG geklebt ergibt eine Gleichspannung abhängig von der thermischen Kapazität am Ausgang des Elements.

Oder eine "träge" Lichtquelle auf Fotodiode.
 
#5
@3eepoint: völlig richtig Smile

@volti: es geht schon um Elektronen lachend

@Christian: sind nicht beides halbleiterbasierte Anwendungen? misstrau
 
#6
klappe ;pop;corn;

Jaein, ich sage, es findet eine thermische Gleichrichtung statt. Der thermische "Ripple" ist hierbei kapazitätsabhängig. Die Halbleiter wandeln hier nur.
 
#7
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Aber können auch Spulen als Gleichrichter verwendet werden?

Und Kondensatoren?

Und elektrolytische Vorrichtungen?

Wenn Ihr irgendwas davon mit " Nein" beantwortet, dann fragt einfach!
OK, ich werf Dir mal Futter hin... Big Grin
Bedingung der "Gleichrichtung": Eine Halbwelle kommt deutlich stärker durch als die andere, z.B. wie bei einem alten, gammeligen Selen-Gleichrichter.

Wie soll das mit einer Spule gehen?
Wie soll das mit einem (unpolaren, z.B. Folien-) Kondensator gehen?

Elko ist klar, das bekommt dem zwar nicht aber bei elektrochemischen Vorgängen ist eine Stromrichtung schon entscheidend.
 
#8
Jedes Bauteil, was über eine unlineare Kennlinie verfügt, kann man zur Gleichrichtung nutzen.

Bei Spulen nutzt man die Sättigung des Kerns aus. Heutzutage ziemlich unbekannt, aber trotzdem möglich:

[Bild: 1_heiz3.JPG]

http://include.php?path=forum/showthread...eadid=1165

.... verhält sich übrigens ähnlich, wie ein VDR: beim VDR muss man ne Spannung überschreiten und bei einer Spule das Spannungszeitintegral.

---------

Bei Kondensatoren sind es einige keramische Typen, die ihre Kapazität in Abhängigkeit der angelegten Spannung unlinear verändern:

http://include.php?path=forum/showthread...readid=670

(nur der erstbeste Thread)

Wenn ich so einen Kondensator in einem RC-Glied anordne und dieses mit einer nullpunktverschobenen Wechselspannung versorge, so entsteht eine Verzerrung der Wechselspannung (sprich "Gleichrichtung").
 
#9
Zitat:Original geschrieben von christianw.
klappe ;pop;corn;
Jaein, ich sage, es findet eine thermische Gleichrichtung statt. Der thermische "Ripple" ist hierbei kapazitätsabhängig. Die Halbleiter wandeln hier nur.

Ich dachte aber an Gleichrichtung eines elektrischen Wechselstroms motz Wink
 
#10
Ich hab immer noch meinen Merkzettel am Monitor kleben. Zwei Verfahren, die hier noch nicht auftauchten.....

Eine Gleichrichtungsmethode hat was mit Hochspannung zu tun.

Und die andere Gleichrichtungsmethode was mit Elektromechanik.
 
#11
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Jedes Bauteil, was über eine unlineare Kennlinie verfügt, kann ..

Wenn ich so einen Kondensator in einem RC-Glied anordne und dieses mit einer nullpunktverschobenen Wechselspannung versorge, so entsteht eine Verzerrung der Wechselspannung (sprich "Gleichrichtung").

naaaa....das ist keine gleichrichtung ! sondern eine versatärkung schon vorhandener gleichspannung !!! lachend

also: mir ist nicht klar, wie zb ein (nichtlinearer) kondensator oder ein VDR gleichrichten soll !
bedingung: wir haben zb eine sek.wicklung eines trafos als quelle, nix mit "verschrobenen" potentialen und so gags....
also: wie richtet das dann gleich wieder "gleich" ???
misstrau
    Don't worry about getting older.  You're still gonna do dump stuff...only slower
 
#12
Es versteht sich doch von selbst, dass man bei Bauteilen mit einer symmetrischen Kennlinie künstlich ein Ungleichgewicht herbeiführen muss. Rolleyes

Bei der Magnetspule kann das über einen kleine hochohmigen Gleichspannung erfolgen. Oder über einen kleinen Permanentmagneten.

Auch beim VDR kann man eine hochohmige Hilfsspannung verwenden. Diese Hilfsspannung kann man auch aus der gleichzurichtenden Wechselspannung gewinnen, wenn diese unsymmetrisch ist.:

[Bild: 1_gleich1.png]


 
#13
Hier die gleichrichtende Wirkung bei einer veränderlichen Kapazität, die im Takt der Wechselspannung moduliert wird (hohe positive Spannung = hohe Kapazität, hohe negative Spannung = kleine Kapazität).

[Bild: 1_gleich2.png]

Eine derartige Kapazität könnte man zum Beispiel aus der Kombination eines Piezos mit einem Plattenkondensator herstellen, wenn mans unbedingt trennen will. In der Praxis beschreibt die Simulation aber genau die Wirkung eines Piezos mit zwei Metallplatten drumrum.
 
#14
Keine Ideen mehr, was mir für zwei weitere Verfahren vorschweben?

Elektromechanische Gleichrichter sind doch nun wirklich easy vorstellbar. motz

Im einfachsten Fall werden ein Wechselstrommotor und ein Gleichstromdynamo mit einer gemeinsamen Welle gekoppelt. Es handelt sich dabei um die Gruppe der Maschinenumformer.

----------

Und was schwebt mir wohl im Hochspannungsbereich vor? Das müssten doch die Tesla-Fans unbedingt wissen Angry
 
#15
Nach meiner Meinung ist ein mechanisch gekoppelter
Dynamo kein Gleichrichter des Original- Wechselstroms,
sondern ein Generator, der eine völlig andere -getrennte -
Spannung erzeugt; deswegen heißt er auch Umformer. klappe
 
#16
Wo bekommt man den heute noch einen Gleichstromdynamo kleiner Bauart her? überrascht
 
#17
Spielzeugmotore der billigen Machart
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#18
Zitat:Original geschrieben von urs
Nach meiner Meinung ist ein mechanisch gekoppelter
Dynamo kein Gleichrichter des Original- Wechselstroms,
sondern ein Generator, der eine völlig andere -getrennte -
Spannung erzeugt; deswegen heißt er auch Umformer. klappe
Auch rein elektronisch arbeitende Gleichrichter sind "Umformer"! Im Bereich der Maschinenumformer gibts eine große Bandbreite.

Bei manchen Gleichrichtern treiben Synchronmotoren einen Drehkontakt an - gern verwendet bei Hochspannungsgleichrichtern. Oder ein synchron schwingender Umschaltkontakt. Beides Stellvertreter aus der Klasse der "Synchrongleichrichter", die wir auch aus der Elektronik kennen.

------------------

Nun zum Hochspannungsgleichrichter.

Wenn ich zwei unterschiedlich geformte Elektroden in Luft einander gegenüberstelle (zum Beispiel eine Spitze und eine Platte), so beobachtet man, dass sich besonders leicht ein Überschlag (Stromfluss durch Ionisation der Luft) ergibt, wenn die Spitze mit dem Minuspol und die Platte mit dem Pluspol verbunden ist.

Da anfänglich nur Elektronen an der Einleitung der Ionisation der Luft beteiligt sind, schreibt man den Effekt des erleichterten Elektronenaustritts aus Spitzen der Feldlinienkrümmung (Spitzenwirkung) zu.

Anwendungen findet solche Vorrichtung zum Beispiel beim Elektronenaufsprühkamm eines Van-de-Graaff-Generators: die Elektronen treten aus der Spitze aus, können aber nicht wieder zurück.

In Hochspannungsgeräten versucht man, unerwünschte Spitzenwirkungen zu vermeiden.

Symmetrisch ansprechende Überspannungsableiter für Wechselstromnetze müssen daher über zwei gleichartig geformte Elektroden verfügen. Man nimmt dort gerne Kugeln, weil die Feldlinienkrümmung (sprich "Überschlagsspannung") dabei exakter berechenbar ist und die größere Oberfläche weniger erodiert.

 
#19
Wo wir gerade bei synchronen Gleichrichtern sind:

....soll ich Euch mal einen Hochstrom-Halbleiter-Gleichrichter aufmalen, der fast keinen Flussspannungsabfall besitzt?
 
#20
Ja mach mal, ich lese eh schon völlig fasziniert mit Heart