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Gehäusebau "in einfach"
#1
Hallo,
dann auch gleich mal mein erster Beitrag hier - und mit einigen BILDERN. Mal sehen, ob es mit dem Bilder-Upload auch wirklich so einfach ist, wie Gucki behauptet.

Jede Elektronik sollte irgendwann auch mal in ein passendes Gehäuse reingebaut werden. Zurzeit baue ich Röhrenverstärker (noch im Anfängerstadium) und meine Prototypen kommen zunächst in ehemalige Weinkisten rein. Das ist natürlich nix auf Dauer, wenn da jemand unbedacht reinlangt issser hin überrascht
Das ist mein 6P1P Prototyp:
[Bild: 1862_goggy_prototyp_6P1P.jpg]

Fertige Gehäuse waren mir bisher zu teuer oder zu hässlich.

Also, so kann man es selber machen:
zuerst wird ein Rahmen gebaut; aus U-Profilen für die Front- und Rückseite, verbunden mit L-Profilen:
[Bild: 1862_groog_gehaeuse1.jpg]

Als Bodenplatte dient ein Lochblech. Praktisch ist 5/3er, da passen dann M3 Schrauben für die Befestigung der Platinenelemente gut durch und man spart sich das Bohren.:
[Bild: 1862_goggy_gehaeuse2.jpg]

Das Oberteil (und die Seiten) bildet dann ein zweifach gekantetes Lochblech (zum Beispiel):
[Bild: 1862_goggy_gehaeuse3.jpg]

Ein Vorteil für mich, der mit einem Bleistift groß geworden ist: Die Konstruktion ist einfach und jedes Element kann einzeln bearbeitet werden. Und mit dem vielen Lochblech drumherum ist die Wärmeabfuhr auch kein Problem.

Über die Optik kann man sich natürlich streiten... Rolleyes
 
#2
Ich könnte Dich beknuddeln Heart

Endlich mal wieder ein Amp, bei dem man die Röhren nicht neumodisch oben auf ein glänzendes Blech klatscht.

Und durchs Lochblech vernünftig gekühlt. Das ist ganz nach meinem Geschmack Smile

Klare technische Linien ohne Firlefanz. Sehr gut!
 
#3
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

...
Endlich mal wieder ein Amp, bei dem man die Röhren nicht neumodisch oben auf ein glänzendes Blech klatscht.
...

Ich kann auch anders (das war mein erster!):
[Bild: 1862_goggy_6N13S.jpg]

Aber bei den kleinen AÜs im neuen Projekt (Typ Welter Ü3) ist mir die offene Bauweise zu unsicher und sieht auch nicht aus.

Viele Grüße
Bernd
 
#4
Beifall für die mechanischen Konstruktionen auch vom notorischen Non-Tubisten! Heart
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#5
Was macht denn der 6AS7 Verstärker bis 1% Klirr? 2 * 1 Watt?
 
#6
Zitat:Original geschrieben von audiosix

Was macht denn der 6AS7 Verstärker bis 1% Klirr? 2 * 1 Watt?

Nunja, den Brummer voll auszusteuern ist nicht trivial. In der aktuellen Schaltung ist ein zweistufiger Treiber, um das einigermassen hin zu bekommen.

Zu Deiner Frage: Keine Ahnung! Die Leistung an einem 4Ohm Dummy (das ist mein Maßstab, da 4 Ohm LS angeschlossen werden) muss ich bei Gelegenheit mal messen. Ich hab mal provisorisch an einem 4,7 Ohm Drahtwiderstand etwas gemessen, weiss aber nicht mehr was da rauskam.

Bevor ich Unsinn messe, eine Frage dazu: Wie messe ich die maximale [red]sinnvolle[/red] Leistung, bevor der Klirr extrem wird? Meine Idee bisher: Signalgenerator auf 1 kHz an den Eingang, Oszi mit laufender FFT an den Dummy und dann den Eingangspegel hochdrehen bis die Harmonischen so eben noch nicht sichtbar sind. Dann die U(RMS) messen und daraus die Leistung errechnen. Ist das richtig so? Der Messfehler ist dabei sicher nicht gerade gering.

Die Schaltung ist ein "lebendes Gebilde", das mit wachsendem Kenntnisstand immer wieder mal verändert wurde. Ich kann gerne versuchen, den letzten Stand hoch zu laden.

Viele Grüße
Bernd
 
#7
Also "genormt" werden Verstärker nach sinvoller Leistung gemessen wen THD bei 1kHz an 1% geht oder habe ich das falsch in erinnerung ?
 
#8
Zitat:Original geschrieben von 3eepoint

Also "genormt" werden Verstärker nach sinvoller Leistung gemessen wen THD bei 1kHz an 1% geht oder habe ich das falsch in erinnerung ?

Am häufigsten finde ich Herstellerangaben bei k=10%.
Das ist schon deutliches clipping
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#9
Also High Fidelity und 10% ist eher ein Wiederspruch,

 
#10
Aber gängige Praxis in Datenblättern
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#11
In Datenblättern wird auch nicht von HiFi geredet, sondern von "Sprechleistung". Das scheint die PMPO der 60'iger zu sein klappe lachend .
 
#12
60er? Fahr heute mal mit der Bahn und hör dir die "Sprechleistung" an. da sind 10% THD noch harmlos dagegen Big Grin

Zu der Chassis-Konstruktion: Oft braucht man für das Chassis selbst nur was, das 20cm tief und 5cm hoch ist. Da kann man zwei L Winkel (100x50x Breite) nehmen und die seitlich mit zwei U Winkeln zusammenschrauben. Gut, das Ding ist dann unten offen, aber bei Gitarrenverstärkern und so ist das ein guter Anfang, da man das ohnehin in eine Holzkiste einbaut. Alternativ kann man ja unten ein Blech draufschrauben (und wenn man die Röhren nicht sehen will, oben ein Lochgitter oder so).

Oder man macht eine DXF-Datei und geht zu einer Schlosserei. Die lasern einem das dann relativ kostengünstig und kanten es ab.

Zitat:Original geschrieben von goggy
Jede Elektronik sollte irgendwann auch mal in ein passendes Gehäuse reingebaut werden.

Das größte Problem ist das Wort "irgendwann". Die Provisorien halten nämlich immer zu gut, wenn man mal einen gewissen Bastel-Fähigkeits-Level überschritten hat motz
 
#13
Kleiner tip zur Chassiskonstruktion bei Gitarrenkombos:
Anstelle von Blechchassis rechteckige Kabelkanäle aus Kunststoff vom Baumarkt nehmen.
Die sind leicht zu bearbeiten mit DIY-Mitteln und preiswert.
Und erlauben ansonsten den klassischen, hängenden Aufbau.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#14
[sup]...und wenn sich die Wärme staut, dann hat man einen fließenden Sound[/sup] klappe
 
#15
Zitat:Original geschrieben von voltwide

Kleiner tip zur Chassiskonstruktion bei Gitarrenkombos:
Anstelle von Blechchassis rechteckige Kabelkanäle aus Kunststoff vom Baumarkt nehmen.
Die sind leicht zu bearbeiten mit DIY-Mitteln und preiswert.
Und erlauben ansonsten den klassischen, hängenden Aufbau.

- Abschirmwirkung nicht vorhanden, da nicht leitfähig
- mechanisch instabil
- thermisch instabil
- Alle metallischen, berührbaren Einbauten müssten einzeln mit PE verbunden werden

- Aluminium ist mit Heimwerkermitteln absolut einfach zu bearbeiten.

Sorry, aber die Sache mit den Kunststoffprofilen finde ich SEHR gewagt, zudem diese meines wissens teurer sind, als ein bisschen Blech.

MfG Stephan
 
#16
Genau. Ich hab so nen Kabelkanal mal gekauft. Ein Vermögen für so ein wenig Plastik.
 
#17
Zitat:Original geschrieben von OneStone

Zitat:Original geschrieben von voltwide

Kleiner tip zur Chassiskonstruktion bei Gitarrenkombos:
Anstelle von Blechchassis rechteckige Kabelkanäle aus Kunststoff vom Baumarkt nehmen.
Die sind leicht zu bearbeiten mit DIY-Mitteln und preiswert.
Und erlauben ansonsten den klassischen, hängenden Aufbau.

- Abschirmwirkung nicht vorhanden, da nicht leitfähig
- mechanisch instabil
- thermisch instabil
- Alle metallischen, berührbaren Einbauten müssten einzeln mit PE verbunden werden

- Aluminium ist mit Heimwerkermitteln absolut einfach zu bearbeiten.

Sorry, aber die Sache mit den Kunststoffprofilen finde ich SEHR gewagt, zudem diese meines wissens teurer sind, als ein bisschen Blech.

MfG Stephan
Die Einwände sind sicher berechtigt, wenn es darum geht, massive Röhrentechnik mit viel Eisen zu montieren.
Ich ging allerdings von moderner Technik aus: Halbleitertechnik auf 2-seitigen Leiterplatten, unten Massefläche - macht abschirmendes Gehäuse überflüssig.
Leichte Bauteile - also keine besonderen Anforderungen an Stabilität.
keine nennenswerte Wärmeentwicklung, keine hot spots, keine Wärmeableitung ins tragende Chassis.
Was die Bearbeitung betrifft - ich sag mal Ansichtssache.
Und dass eine vergleichbare Menge AluProfil teuer sei als ein Stück Kabelkanal, halte ich für ein Gerücht.

...mit der Lizenz zum Löten!
 
#18
Ja gut, wenn das Zeug garnix wiegt und mit Schutzkleinspannung arbeitet, dann kann man das Gehäuse auch gleich weglassen.

Ich würde keinen Kabelkanal verwenden, da man das Zeug leicht aufbekommt und es mir - unabhängig vom Innenleben - mechanisch zu instabil erscheint. Nicht "musiker-proof".

MfG Stephan
 
#19
Also wenn schon Kunststoff, dann auch richtig und dann kaufe ich gleich ein passendes Gehäuse. Die kosten nur ein paar EUR und da lohnt sich die Gehäusebastelei nicht. Zu einem Winkel- oder U-Profil aus Alu hab ich einfach mehr Vertrauen wegen der höheren Festigkeit.

Bernd
 
#20
Zitat:Original geschrieben von OneStone
Ich würde keinen Kabelkanal verwenden, da man das Zeug leicht aufbekommt und es mir - unabhängig vom Innenleben - mechanisch zu instabil erscheint. Nicht "musiker-proof".

Zumindest ich dachte an sowas....

[Bild: 1_kanal.JPG]

Das ist 2mm PVC schwer entflammbar. Kannst einen mit erschlagen. Schon ziemlich gewichtig.Für kalte Technik völlig ok.