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Gitarrenverstärker: Übersteuern 2. Stufe möglich?
#61
@ rumgucker:

Ganz sicher ?
"Auch mit einer CCS sollte ungefähr die Hälfte der Betriebsspannung an der Anode liegen."

An der Vorstufe hängt doch keine Induktivität und
daher kann die CCS mit voller Ub betrieben werden;
eine Spannungsüberhöhung findet hier nicht statt.
 
#62
Zitat:Original geschrieben von urs
@ rumgucker:
Ganz sicher ?
"Auch mit einer CCS sollte ungefähr die Hälfte der Betriebsspannung an der Anode liegen."
An der Vorstufe hängt doch keine Induktivität und
daher kann die CCS mit voller Ub betrieben werden;
eine Spannungsüberhöhung findet hier nicht statt.

Ich bin mir absolut sicher, dass an der CCS die Hälfte Betriebsspannung abfallen sollte!

Deine Erklärung versteh ich nicht... misstrau
 
#63
Ich meine, wenn die Stromquelle nun tatsächlich einen extrem hohen
Innenwidestand, auch bei DC, aufweist, ist eine stabile Justage auf 1/2 Betriebsspannung praktisch nicht möglich, insbesondere vor dem Aspekt der Röhrenalterung.

Man braucht also eine Schaltung, die 1/2 Betriebsspannung garantiert und eine hohe Impedanz im interessierenden DC-Bereich hat.

So etwas besteht im Prinzip aus einem Spannungsteiler, der am Eingang eines Pufferverstärkers (Emitterfolger etc) liegt. DC Ausgangsimpedanz ist nahezu Null, AC-Ausgangsimpedanz wird erreicht durch Beschaltung der künstl. Induktivität, d.h. Emitterwiderstand plus Kondensator vom Ausgang nach Basis.
So, jetzt gehe ich erstmal Offline, da innerhalb der nächsten 2h der diesjährige Sommer stattfindet.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#64
Ich denke, dass Volti sowas vorschwebt:

[Bild: 1_urs10.png]
 
#65
Ja- richtig : Arbeitspunkt 1/2 Ub
für die Anode- anhand der Zeichnung
für mich besser zu verstehen.
( sorry - bin heute leicht verpennt )

Die CCS sollte also so eingestellt sein, dass
die Anode der Röhre auf etwa 1/2 Ub liegt, damit
eine maximale unverzerrte Aussteuerung erreicht wird.

Genau genommen etwas höher wegen der
Restspannung ( unteres Knie der Kennlinie )


Demnach scheint eine von Beate gewünschte Übersteuerung
der 2.Stufe( Verzerrung ) auch durch Veränderung der
Gatespannung möglich.
 
#66
Nix CCS. Hat Volti doch gerade gut erklärt. Und mein Schaltbild ist ja auch keine CCS. Eher ein Gyrator (elektronische Induktivität).

Wenn Du eine hochohmige Röhre (z.B. Pentode oder Kleinleistungstriode) oben mit ner CCS betreibst, dann kriegst Du die 1/2 Betriebsspannung an der Anode nicht langzeitstabil eingestellt. "Stromquelle an Stromquelle" ist wie das Balancieren eines Bleistifts auf der Fingerkuppe.

Im Gegensatz dazu steht die oa. Schaltung wie ne 1.
 
#67
... war gedanklich noch bei meinem Schaltbild klappe

Möglicherweise kann Beate eine geringe Verzerrung
nicht nur Übersteuerung erzielen, sondern auch durch
absichtliches Verschieben der Gittervorspannung noch
weiter in den negativen Bereich- etwa so:

[Bild: 1803_ecc83.bmp]
 
#68
Ja, das mit der Gittervorspannung kann ich mir vorstellen.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#69
Das habe ich ja bereits getan (Katodenwiderstand verkleinert). Ein wenig aufpassen sollte man dabei, dass man die Röhre nicht zu sehr stresst, gerade, wenn man mit kleinem Anodenwiderstand arbeitet.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Verzerrung der Triode "matschig" klingt. Scheint wesentlich eine Frage des Frequenzgangs zu sein. Der Katoden-C benötigt wohl noch nen Widerstand in Reihe.

Eine Alternative zum tief liegenden Arbeitspunkt, also "warmer" Abstimmung wäre ein sehr hoch liegender Arbeitspunkt - "kalte" Abstimmung. Da müßte ich mir dann keine Sorgen wegen der Leistungsgrenze der Röhre machen. Allerdings entsteht dabei ein anderes Obertonspektrum.

Weil ich ja noch ein zweites Gerät besitze, das normalerweise meinen Kindern als Übungsverstärker dient, werde ich das wohl auch mal ausprobieren, wenn die jüngsten Änderungen nachgezogen werden.
 
#70
Zitat:Original geschrieben von Beate
Das habe ich ja bereits getan (Katodenwiderstand verkleinert).

Urs meinte es genau in der anderen Richtung. Je mehr Du die Röhre abschnürst, desto mehr gelangst Du in den gekrümmten Bereich der IaUg-Kennlinie.
 
#71
Die Aufgabe war:

"...und natürlich geht es darum, leise verzerrt spielen zu können."

Damit entfällt eigentlich die Übersteuerung der Endstufe,
die jeweil den spezifischen Klang der Gitarren-Amps
( zum größen Teil) ausmacht. Man könnte höchstens einen
sog. L-Regler vor den Lautsprecher setzen, wenn es den noch
gibt.

Es bleibt aber noch die "Vorstufen-Zerre" bei diesem
ausgemagerten Gerät. Da kein Schaltplan vorlag;
hier die Rekonstruktion des kleinen Amp ( nach verschwommenen Miniaturbildern aus "Wikipedia" )-urheberrechtlich ist das
kein Problem, eigene Schaltpläne zu veröffentlichen und eigene
Namen zu verwenden ( Epi-Föhn )

[Bild: 1803_epi.bmp]

Man könnte den 1M Widerstand ( parallel zum Poti ) an der Masseseite
ablöten und dort eine negative Vorspannung einspeisen, um G1 vom
Röhrensystem Nr.2 nach minus 2-4 Volt zu verschieben. Die Spannung
kann aus der Heizwicklung erzeugt werden.Sämtliche Spannungsangaben fehlen noch, deswegen ist das alles sehr unsicher und Beate sollte
hier etwas mitarbeiten und die Schaltung nach dem Original ergänzen
oder korrigieren. Umzeichnen ist kein Problem beim BMP-Format.
( kleiner Umbau )

Eigentlich gehört das Master-Poti ganz nach "hinten"- dicht vor
die Endstufe und für eine sichere Übersteuerung wird hier ein
Austausch der ECC 83 gegen eine ECF 80 vorgeschlagen. Bei dem
Filter nach der ersten Stufe sollte man den Kondensator weglassen,
dann hat man zugleich einen Gridstopper. Schwingneigung ist nicht
ausgeschlossen !!. Eventuell bei den Vorröhren die Kondenstoren der
Kathodenkombination weglassen, damit man wenigstens eine lokale Gegenkopplung erhält.
( großer Umbau )

[Bild: 1803_epi2.bmp]
 
#72
Ich würde einfach einen Lastwiderstand hinter die Gleichrichterdioden setzen, den man mit einem Kippschalter überbrücken kann. Einen ersten Versuch würde ich mit 2,7k/5W starten.

[SUP]Alles andere ist viel zu kompliziert...[/SUP] klappe
 
#73
.. und dann sind auch die leisen Passagen
verzerrt und das Teil "knarzt" nur noch.
Die Dynamik ist im "Eimer" -
Übersteuern klingt aber anders.
 
#74
[D]Das ist Unfug.[/D] Sorry.

Ich stimme vollkommen nicht zu.
 
#75
Dann schalte Deinen Kippschalter wieder
auf "ON" und warte auf die Verzerrungen
bei der Originalfassung...
 
#76
Sicher. Es ist viel einfacher, seinen Kopf nicht zu benutzen bzw. in seiner eigenen Welt zu schweben.
 
#77
Eingangs hatte ich den Schaltplan meines Exemplars verlinkt. Weil das nicht mehr allzu viel mit dem Original zu tun hat und die Rekonstruktion sich eh auf eine alte Version des VJ bezieht, würde ich vorschlagen, von meiner Fassung auszugehen. Sonst reden wir blitzschnell aneinander vorbei.

In meinem Gerät befindet sich eine Klangregelung. Die schluckt 7 dB - vermutlich entscheidend, aber leider unverzichtbar. Vielleicht sollte ich sie hinter die zweite Stufe setzen?

So viel anders als das, was wir besprochen hatten und was ich schon weiter gebaut hatte, sind Urs' Änderungsvorschläge übrigens nicht. Vermutlich wird man den Katodenwiderstand an der zweiten Stufe nicht nur "größer", sondern "sehr groß" machen müssen, wie es in manchen modernen HiGain-Verstärkern der Fall ist. Problem ist nur: wenn ich mal verzerrt Gitarre spiele, geht es eher in Richtung Bluesrock mit P90s. Da passt der moderne "kalte" Zerrsound nicht übermäßig.
 
#78
Zitat:Original geschrieben von urs
Eigentlich gehört das Master-Poti ganz nach "hinten"- dicht vor
die Endstufe
Da befindet es sich ja auch. Der Gridstopper ist übrigens zu klein. 100 k sollten da schon hin, um blocking distortion zu vermeiden, wenn man die Endstufe übersteuert.


Zitat:Austausch der ECC 83 gegen eine ECF 80 vorgeschlagen.

Diese Idee finde ich ganz hervorragend. Vermutlich werde ich sie in meinem ersten komplett selbst konzipierten Verstärker auch umsetzen - die Bauruine steht irgendwo in einer Kiste unter dem Tisch (hinter die ECF80 ein Differenzverstärker aus zwei 7591?)

Aber wie geht das bei diesem Aufbau?

[Bild: 1839_VJH_2.jpg]
 
#79
Zitat:Original geschrieben von Beate
Da befindet es sich ja auch. Der Gridstopper ist übrigens zu klein. 100 k sollten da schon hin, um blocking distortion zu vermeiden, wenn man die Endstufe übersteuert.

Ich les immer dieses Schlagwort und kann damit nichts anfangen.

Ich vermute, dass Du damit die Aufladung eines Koppelkondensators durch Gitterstrom meinst. Das typische "Atmen" eines Amps nach Übersteuerungen.

Mit einem hochohmigen Gridstopper machst Du die "Ladeschaltung" höherohmiger und lädst damit den Kondensator weniger schnell auf. "Vermieden" hast Du dadurch aber nichts.

Wenn man - trotz Gitterstrom - Koppelkondensatoraufladung vermeiden will, so gibt es nur eine einzige Möglichkeit, das zu erreichen: die Koppelkondensatoren müssen raus!

Entweder durch Einsatz von Koppeltrafos oder mit elektronischen Ersatzschaltungen für Trafos: http://include.php?path=forum/showthread...entries=66
 
#80
@ Beate:

Vorschlag für eine praktische Umsetzung:

1.)Leiterbahnseite der Platine samt Maßstab
( Papierbahn aus dem Baumarkt ) auf den
Scanner legen und das Bild in BMP-Format
abspeichern,

2.) Farbphoto ( Ganzbild )der Bestückungsseite
mit guter Auflösung ebenfalls im BMP-Format
abspeichern und alles zusammen hier veröffentlichen,

3. ) warten, dass einer sich die Mühe macht,
daraus ( mit Erweiterung: ECF 80 ) und dem
neuen - vorher ausprobierten - Schaltplan ein
Layout macht, dass dann wohl einen Zentimeter
länger werden kann als das Original.

4.) Rückbau in das alte Gehäuse

Fazit:
Wenn´s realisiert werden soll-
muss man selbst was tun.