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So bringt man PC Lautsprechern Zivilisation bei
#1
Hallo,

wer sich über schlimme PC Lautsprecher ärgert, der schaue mal nach diesem System, welches ich eher zufällig kaufte. Es hat sich als leicht zu tunendes System gezeigt, hier die Tipps. Danach klingt der Lautsprecher praktisch Hifi-Gerecht (hauptsächlich wird hier der Klirr vermindert).

das System:
Trust SoundForce 2.1 QuickSilver (einfach bei google Bilder oder Shopping mal schauen)

Einfaches Tuning dieses Lautsprechers geht so in der Reihenfolge einfacher Umsetzbarkeit und klanglicher Bedeutung:

1. es fehlt interne Bedämpfung, Schaumstoff dünn (ich besitze 3mm hohen Schaumstoff) für die Satelliten. Kleine Stücke in das Gehäuse legen. Das Gehäuse des Tieftöners ebenso an allen inneren Seitenwänden mit maximal 1cm hohem Schaumstoff bedämpfen. Gut festkleben. Es darf nichts mitschwingen (da Baßrefleklappe.

2. Reflexrohr verlängern. Man nehme etwas festeres Papier und fixiere mittels Tesa und Klebstoff eine Verlängerung solange möglich im Gehäuse, ein Zentimeter Luft für das Reflexrohr sollte bleiben. Dafür umwickelt man mit dem Papier das Plastik-Reflexrohr und klebt es fest.

3. Membranbeschichtung mit Haushaltsaluminiumfolie (gegen Membranresonanzen - nicht wundern, ausprobieren!). Einfach sauber zurechtschneiden und mit dünnem Klebstoffauftrag auf die Membran kleben.

4. Wer nun schlußendlich möchte, kann zum 1000mfd Kondensator der im Sub am Netzteil steckt noch etwa 2 bis 3 tausend Mfd dazulöten. Das erhöht ein wenig die Impulsleistung. Ist aber ein elektrischer Eingriff und daher zurückhaltend auszuführen.

Viel Spaß



 
#2
Die Membranen sehen schon irgendwie beschichtet aus.... überrascht

[Bild: 16aa7fca14cf804e43b5be459463e393.jpg]
 
#3
Die Satelliten haben eine Kunststoffmembran.

Der Baß eine Papiermembran.

Sie alle Profitieren von einer Komposit-Struktur.

Ich zitiere hier mal den Erfinder der Sandwich- Membran (oder einen der Bekannteren).

D.A. Barlow: The Development of a Sandwich-Construction Loudspeaker System. Page 159-171. From the AES anthology of articles on loudspeakers, article written 1970.

Citation begin (page 160):

"As paper cones are thin, these resonances are bending modes. The stiffness of a material in bending, for any given geometry and edge condition, is proportional to Young`s modulus and the cube of the thickness, ignoring variations in Poisson`s ratio. ... On this basis, paper is much stiffer than metals (except beryllium) in spite of its much lower modulus, and lower density materials such as expanded plastics are even stiffer, as may be seen in Table. A method of obtaining still greater stiffness is sandwich construction. ... In bending, the maximum stress and strain occur at the outer fibers, the material at the neutral axis being unstressed. Better use of material can thus be made by concentrating it at the outer fibers. A familiar example is the tube. In the case of large areas, the same effect is obtained by using a thin high-modulus material for the outer surfaces, and a light-weight material or form of construction for the core. ... This sandwich will of course be much stiffer than the same total weight of either material used separately. The skin material should have the maximum ratio of modulus/density. Beryllium, the best material, is impractical due to difficulty of rolling and possible toxicity, so aluminium is the obvious choice. The core should be as stiff as possible in the thickness direction and have minimum density. Honeycomb aluminium or impregnated paper are frequently used in aircraft construction and could be used for flat diaphragms."

Citation end.
 
#4
Das einfache modifizieren eines kostengünstigen Systems hat auch den Vorteil, dass Lautsprecher-Laien mal hören können, was passiert wenn ein unbedämpftes Gehäuse bedämpft wird, bzw. wie unterschiedlich Membranen klingen können.

Dagegen sind Kabelgeschichten Peanuts.

Gruß
 
#5
Zitat:Original geschrieben von Freedom666
Dagegen sind Kabelgeschichten Peanuts.

Wenn alfsch das liest, wird er sehr schimpfen lachend
 
#6
Die W-Membranen von meinen Utopia-Mitteltönern sind auch nach einem ähnlichen Prinzip gebaut, mMn. echt wunderbare Schallwandler.

Die Membran besteht hier aus einem Composite aus Schaum und Kevlar, was die Membranen sehr steif mach...trotzdem sind sie so dünn und leicht dass Licht ohne weiteres durch sie hindurch scheint.

W-Membran

Das sind meine Chassis dazu, 10er Mitteltöner:
[Bild: 962_Utopia.jpg]


Einen lustig aussehenden Schallwandler mit der im Text angesprochenen Aluminium-Honeycomb - Flachmembran hab ich auch noch hier liegen, aber halt leider nur einen, sonst hätte ich da längst was gebastelt damit Big Grin

(Edit: Ah, hier sind die Bilder:
[Bild: 962_Flach1.jpg]
[Bild: 962_Flach2.jpg]

Wenn man wirklich mal ernsthaft sowas machen möchte sollte man sich vielleicht mit Messequipment und viel Zeit an die Wandler machen, und mal so einiges ausprobieren...ich hatte schon mehrere Chassis in der Hand bei denen mir mein Bauch sagte, dass die Membran irgendwie nicht so optimal ist...z.b. die Mivoc WPP-150/180 von meinem aktuellen 3-Wege-Aktiv-Standboxen-Projekt. Deren Membran ist so weich dass sie sich schon vom schief ansehen verformt... Mal sehen was die dann können, am Ende...

Das ist mal ein Gebiet bei dem ich tatsächlich klangliche Änderungen erwarten würde, nur wirds halt mit einem Lackauftrag alleine nicht getan sein, denke ich...

Gruß Tobi
 
#7
die Focal werden im hochpreisigen Bereich verkauft.

Man erreicht eine gute Annäherung an das Ideal auch ohne Hartschaumkern der Membrane.

Auch bei Papierchassis kann man gut eine Veränderung hören.

Dazu gehört auch die Erhöhung der Schallgeschwindigkeit in der Membran.

Gruß
 
#8
Zitat:Original geschrieben von Freedom666
Man erreicht eine gute Annäherung an das Ideal auch ohne Hartschaumkern der Membrane.

Auch bei Papierchassis kann man gut eine Veränderung hören.

Ich wollte auch keinesfalls das Tuning schlechtreden, sondern nur mal Beispiele zeigen wo das wie gemacht wird, und vielleicht Nährboden für neue Ideen schaffen.

Wie gesagt, wenn mich die Mivoc-Chassis (27.-/stk) nerven setze ich mich vielleicht auch mal selbst dran Big Grin


Gruß Tobi
 
#9
macht mich mittlerweile wuschig.

Ich kann das nicht mehr hören.

Eine Membran sollte sich möglichst wenig verformen können.

Mit einer Frequenzweiche bekommt man Break-Ups doch ganz gut hin. 18db Weichen können das in jedem Falle. Den Unterschied einer 12 db Weichentopologie zur 18db Weiche ist doch nur gering.

Gruß
 
#10
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Zitat:Original geschrieben von Freedom666
Dagegen sind Kabelgeschichten Peanuts.

Wenn alfsch das liest, wird er sehr schimpfen lachend

lachend

nee, stimmt ja.
das erforschen des "kabelklangs" war nur deswegen so faszinierend, weil bei technisch einwandfreien kabeln eigentlich kein unterschied hörbar sein kann

absolut betrachtet, sind kabel-->klang unterschiede natürlich verschwindend klein im vergleich zu änderungen an lautsprecher-chassis
Wink
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