Danke erst Mal für das rege Interesse !
Im Gegensatz zu herkömmlichen PPP Endstufen liegen hier nicht die Source/Emitter des Endtransistoren an der Last, sondern die Drain/Kollektoren. Ohne Gegenkopplung (Katoden zusammen und ohne die C) haben wir einen relativ hochohmigen Ausgang, genau so groß wie eine entsprechende PP Schaltung (AÜ mit Mittelanzapfung) aber geteilt durch 4, da PPP(Seriengegentakt). Die Schaltung hier mit den P-FET's ist nun keine übliche PPP Folgerschaltung und die Leerlauf Spannungsverstärkung der Endstufe ist >> 10. Unabhängig davon stellt eine PPP Schaltung im Leistungskreis prinzipiell immer eine 50% zu 50% Split Load Schaltung dar.
Verwenden wir statt der P-FETS wie hier vorgeschlagen Darius' Triodelington mit bipolaren npn Power Transis, haben wir Folger Endstufen mit einer Spannungsverstärkung < 1.
Ändern wir Darius' Triodelington in so weit ab, das wir PNP Leistungstransistoren im Anodenkreis einsetzen, haben wir keine Folger Endstufe mehr, die Last liegt dann zwischen den Kollektoren, so wie in der Version hier mit den P-FETS, mit Spannungsverstärkung im Leerlauf >> 10.
Richtig ist natürlich, das mit den zwei IRFP9240 keine 800 Watt sinus möglich sind, Entschuldigung für die Irreführung aber es ging mit an dieser Stelle mehr um's Prinzip bzw. die Topologie.
Sinnvoller erscheint mir auch, statt ECC82 die ECC88 einzusetzen und mit der Betriebsspannung auf 2x90 Volt runter zu gehen, dann sind da auch praxixtauglichere 200...300 Watt / 8 Ohm bei 2 Stück IRF's/Kanal möglich. Statt der IRF's scheinen mir auch 6 Stück 2SA1265N / Kanal geeignet zu sein.
Die Slew Rate und obere Grenzfrequenz wird auch mit Gegenkopplung sehr schlecht sein, so lange die Endtransisioren nicht niederohmig angesteuert werden. Die Röhren werden ggf. clippen.
Hier muss unbedingt noch eine Darlington Anordnung oder Ähnliches zum schnellen treiben der Endtransistoren nachgerüstet werden.
Der Massebezug mit den vier 47kOhm Widerlingen ist aus meiner Sicht unproblematisch, da ja über diese R kein Gleichstrom fließt. Eine Einkopplung von Gleichtaktsignalen zwischen Eingang und Ausgang sollte nicht möglich sein, wenn der Amp. konsequent symetrisch betrieben wird, also Eingang unbedingt mit Ground Lift anschließen (kein Massebezug des Eingangs). Beim Vorschalten einer gleichstrom gekoppelten Differenz Treiberstufe muss jedoch die Gleichtakt Problematik und vor Allem die Stabilität der Arbeitspunkte aller Stufen unbedingt berücksichtigt und ausreichend kompensiert werden, das ist aber bei jedem DC-gekoppelten Verstärker notwendig.
Die Schaltung funktioniert (anders als es uns Darius hier bereits bewiesen hat - kopfschüttel) auch ganz ohne Massebezug ! - also 100% potentialfrei - aber Spice kann ohne Masse nun mal Nichts simulieren.
Erwähnenswert scheint mir, das eine Vollaussteuerrung der Endtransistoren nicht erreicht wird, da bei den Trioden vorher bereits Gitterstrom einsetzt (Ug1 > Uk) und die maximale Aussteurung bzw. der max. Ausgangsstrom begrenzt wird. Begrenzendes Glied ist hier die Röhre, die im Aussteuerbereich ohne Gitterstrom in Klasse A den Wert "2 mal Ia" nur oberhalb einer bestimmten Anodenspannung erreicht.
Benutzt man statt der zwei Trioden zwei Pentoden, können die Endtransistoren bis nahe 100% (Uds < 3V) ausgesteuert werden.
Will man statt der Röhren MOSFET oder gar bipolare Transistoren benutzen, wird man höchst warscheinlich nicht mit nur 2 Betriebsspannungen auskommen, wenn man DC-koppeln will.
Hier noch eine kleine Weitertentwicklung. Niederohmige Ansteuerung der FETS und einstellbare Gegenkopplung via R7, ausserdem mit ECC88 und nur 2x 90Volt.
beste Grüße, Mario