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high end design...
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Gib, gib, gib!!!!! hinterhältig Wink

Ig2 ist der neuralgische Punkt in jedem Pentodenmodell. Es wird schlicht falsch oder gar nicht simuliert. Damit ist auch der Rest des Modells hinreichend falsch Rolleyes . Genau das hælt mich auch ab, hier irgendein Pentodenmodell reinzustellen. Ich brauche einen grundlegend anderen Ansatz als bisher. Daran arbeite ich, wenn ich nix besseres zu tun habe - aber das habe ich oft ;baeh

Grüsse,
Kahlo.
 
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Hmmmm.. was hindert mich eigentlich, mal so ne Kennlinie auf dem Labortisch aufzunehmen? Gerätetechnisch ist alles da.

ich denke, da wird der Stromübernahmebereich anders aussehen. Ob das alles eine Rolle spielt, weiß ich nicht.
Normalerweise steigt der Strom im G2 wenn Ua geringer wird. Kann der Strom nicht höher werden, weil aus einer Stromquelle gespeist, dann steigt er halt nicht. Mehr wird wohl nicht passieren.

Wichtig wäre auf jeden Fall erst mal überhaupt ein funktionierendes Modell, wo auch G2 richtig funktioniert.
 
Zitat:Original geschrieben von Gerd
Kann der Strom nicht höher werden, weil aus einer Stromquelle gespeist, dann steigt er halt nicht. Mehr wird wohl nicht passieren.

Ich hab die EL34 schon eingespannt. Blöderweise ist auch wirklich nicht noch mehr passiert, weil alle Welt heute was von mir will. Rolleyes

 
Hallo Rumgucker,

bzgl. I-Quelle an g2 müssen wir 2 Fälle unterscheiden:

1. Die I-Quelle hängt an einem ausreichend hohen positiven Potential, z.B. an +Ub, die über den Anoden-R auch die Anode versorgt.

- Der Schirmgitterstrom ist per Definition konstant
a) U(g1-k) wird positiver (bzw. weniger negativ): Ug2 sinkt, solange bis für die weniger negative g1-Vorspannung wieder der Ig2ruhe = Ig2const. erreicht ist.
=> Da das Verhältnis Ia/Ig2 konstruktiv durch die Röhre vorgegeben ist, wird bei gleichem Ig2 wie im Ruhe zustand auch derselbe Ia fliessen

=> Ia ändert sich nicht!

b) U(g1-k) wird negativer: Ug2 steigtan, solange bis für die höhere negative g1-Vorspannung wieder der Ig2ruhe = Ig2const. erreicht ist.

=> Da das Verhältnis Ia/Ig2 konstruktiv durch die Röhre vorgegeben ist, wird bei gleichem Ig2 wie im Ruhe zustand auch derselbe Ia fliessen

=> Ia ändert sich wieder nicht!

2. Die I-Quelle hängt an einem positiven Potential, das deutlich geringer ist als +Ub.

=> Grundsätzlich gleiche Verhältnisse wie unter a), aber: die Konstantstromquelle fährt "auf Anschlag" (kann nur begrenzt positiver werden, so dass bei Erreichen des oberen Spannungswertes die Stromquelle auf der positiven Betriebsspannung der Stromquelle festliegt und damit das Schirmgitter nicht mehr mit konstantem Strom, sondern mit einer Spannungsquelle betrieben wird. Sozussagen "on-the-fly" Umschaltung von konstantem Anodenstrom zum Pentodenbetrieb mit Anodenwechselstromänderung.

Generelles Fazit: Entweder (Fall a) erhält mann eine konstante Anodenstromaufnahme. Dann könnte man die Wechselspannung hochohmig(!) am g2-Anschluss abgreifen. Der Klirrfaktor ist aber gigantisch!
Oder (Fall b) wir haben bezogen auf die Eingangswechselspannung ein polaritätsabhängig nichtlineares Übertragungsverhalten, so eine Art Einweg-Gleichrichter, dessen Halbwellen-Anschnitt vom eingestellten Strom der Konstantstromquelle abhängt.

Viel Spaß beim praktischen Nachprüfen!

Viele Grüße

Der Rumzucker




 
Wow... der Rumzucker kann ja richtig sachlich sein. überrascht überrascht überrascht Sehr schön!

Ich bin allerdings gleich über den Satz gestolpert, dass:

"Da das Verhältnis Ia/Ig2 konstruktiv durch die Röhre vorgegeben ist, wird bei gleichem Ig2 wie im Ruhe zustand auch derselbe Ia fliessen "

Nach Deinem Dafürhalten wäre also "Ia geteilt durch Ig2 = konst."

misstrau

Das wäre interessant, wenn das so einfach wäre!

Ich könnte das sogar problemlos glauben, wenn g2 auch als (kleine) Anode ausgeführt wäre, parallel zur großen Anode. Aber so ist eine Pentode ja nicht gebaut. Das elektrische Feld zwischen g2 und Katode bestimmt ja erst den Anodenstrom.

Wenn der Katodenraum mehr Elektronen losschickt (weil die g1/k-Spannung positiver wurde), so reduziert sich die g2/k-Spannung (wegen der Konstantstromquelle) und damit auch die beschleunigende Wirkung des g2. Trotzdem haben wir noch das hohe Potential an der Anode, was die verfügbaren Elektronen zumindest teilweise absaugt.

Ich erwarte durch die g2-Konstantstromquelle eine gegenkoppelnde Wirkung. Ich erwarte aber nicht, dass Ia konstant wird. Wenn ich die Gitterspannung anhebe, wird auch der Anodenstrom steigen. Nur nicht so stark, als wenn ich das g2 auf konstante Spannung lege.

Vermute ich zumindest.
 
Erste Ergebnisse! Big Grin

Die Anodenspannung ist konstant 200V, der ig2-Strom beträgt konstant 200uA, als Röhre nehme ich ne EL34.

Ug1/k: -0V -> Ia = 5,6mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 4,5mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 4,1mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 3,6mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 3,2mA
Ug1/k: -5V -> Ia = 2,9mA

Ok. Damit ist Rumzucker widerlegt. Und ich muss jetzt mal irgendwo eine EL34-Kennlinie laden, damit ich direkte Vergleiche anstellen kann.


 
Ne.. ich machs anders.

Zuerst mal werde ich unter ansonsten gleichen Bedingungen g2 mit Anode verbinden.
 
Ne. Nicht vergleichbar. Die g2- bzw. Anoden-Ströme sind schon bei ug1 -21V bei 200uA/1,4mA.

Also ist die mit ig2=konst erzeugte Kennlinie eindeutig anders als die Kennlinie, die sich mit verbundenem g2 und Anode ergibt.
 
Die Anodenspannung ist konstant 200V, der ig2-Strom beträgt konstant 200uA, als Röhre nehme ich ne EL34.

Ug1/k: -0V -> Ia = 5,6mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 4,5mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 4,1mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 3,6mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 3,2mA
Ug1/k: -5V -> Ia = 2,9mA

Die Anodenspannung ist konstant 200V, der ig2-Strom beträgt konstant 1mA.

Ug1/k: -0V -> Ia = 20mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 17,4mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 15,6mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 14mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 13mA
Ug1/k: -5V -> Ia = 12mA



 
Also für mich (Softwareentwickler) sieht das so aus, dass ich die Steilheit der Pentode mit dem g2-Strom bestimmen kann.

Mit Ig2=1mA hab ich ne Steilheit von 1,6mA/V, bei Ig2=200uA erreiche ich 0,5mA/V. Nominal hat die Röhre 11mA/V, allerdings bei Ua=250V.

Ich werde mal Ig2 auf 2mA erhöhen.
 
Die Anodenspannung ist konstant 200V, der ig2-Strom beträgt konstant 200uA, als Röhre nehme ich ne EL34.

Ug1/k: -0V -> Ia = 5,6mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 4,5mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 4,1mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 3,6mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 3,2mA
Ug1/k: -5V -> Ia = 2,9mA

Die Anodenspannung ist konstant 200V, der ig2-Strom beträgt konstant 1mA.

Ug1/k: -0V -> Ia = 20mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 17,4mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 15,6mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 14mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 13mA
Ug1/k: -5V -> Ia = 12mA


Die Anodenspannung ist konstant 250V, der ig2-Strom beträgt konstant 2mA.

Ug1/k: -0V -> Ia = 37mA
Ug1/k: -1V -> Ia = 33,5mA
Ug1/k: -2V -> Ia = 30,3mA
Ug1/k: -3V -> Ia = 27,9mA
Ug1/k: -4V -> Ia = 25,5mA
Ug1/k: -5V -> Ia = (nicht gemessen, weil das Ug2-Netzteil nur 80V schafft)

 
Ig2=2mA, Ug1=-3V

Ua: 100V -> Ia: 17,2mA
Ua: 200V -> Ia: 24,3mA
Ua: 300V -> Ia: 31,1mA

Die so beschaltete EL34 hat also einen Ri von 14k. Im Datenbuch steht 15k. Für mich liest sich das so, dass ich die Pentodencharakteristik nicht zerstört hab.

So.

Wer will noch was wissen? misstrau
 
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Wer will noch was wissen? misstrau

Ich will wissen, bei welcher Ug2 der Ig2 zu 0 wird Rolleyes
 
Ua=250V, Ug1=-3V

Ig2 < 10nA bei Ug2=+1.4V
 
Keine Hemmungen, bitte. Es ist ja gerade alles aufgebaut. Sagt an, was ich messen soll.
 
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

Ua=250V, Ug1=-3V

Ig2 < 10nA bei Ug2=+1.4V
mmh, ok. Ich hätte eine höhere Ug2 erwartet, muss ich umdenken. Immerhin 4,4V von G1 zu G2 unter diesen Bedingungen. Danke für die Messung!

Wie ist das bei Ug1=0V hinterhältig ?
 
Ua=+250V, Ug1=0

Ig2=9uA bei Ug2=0V

(Ia=3.8mA)
 
Die Simulation mit Duncan verhält sich genauso (falsch) wie Rumzucker vorausgesagt hatte.

[Bild: 1_pentode.png]

..oder kann ich nicht messen? misstrau
 
was geht denn hier ab ? Kaum hat man mal ein paar Stunden keine Zeit zum gucken, geht´s hier voran misstrau

Interessant wären mal ein paar Kennlinien für ein Ausgangskennlinienfeld.

Für verschiedene Ig2 ermittelt: Ug1 0, -5, -10, -15 und -20V jeweils die Ia-Werte für Ua 50...500V in 50v-Schritten.
 
@Gerd: klar... ich würde gern alles durchmessen. Andererseits sind meine Apparate für diesen EL34-typischen Lastbereich vermutlich viel weniger als Eure Messplätze geeignet. Wir machen doch hier im Normalfall nur mit wenigen Volt und Milliwatt rum. Ich komme - ohne Klimmzüge - nur bis maximal 300V bei 100mA. Warum stöpselst Du nicht mal schnell zusammen? Wär ja auch nicht schlecht, wenn zwei unabhängige Leute sich gegenseitig bestätigen.