@Mario:
Oh Sorry! C2 hab ich glattweg übersehen. Trotzdem möchte ich auf Koppelkondensatoren erst gehen, wenn alle anderen Stricke reißen. Der Hauptanspruch ist ja "0 Hz mit Röhren".
Zu den Koppeltrioden: das mit den Widerständen ist wirklich so! Der "Durchgriffswiderstand" ist hochohmig und unbeeinflussbar. Der Kathodenwiderstand ist in geringen Grenzen beeinflussbar und gibt der Schaltung die Charakteristik eines Spannungsteilers mit hohem Teilungsfaktor. Aber das ist (leider) noch nicht alles.
Damit ich Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen vergleiche, hab ich die drei alternativen Schaltungskonzepte (Spannungsteiler, Glimmlampe und Konstantstromquelle) bei gleichen Versorgungsbedingungen so abgeglichen, dass erstmal alle Startbedingungen gleich sind (links)!
Dann hab ich die vier Schaltungen mit V4 auf gleiche Weise (anodenseitig) ausgesteuert, was vier unterschiedliche Ausgangsspannungsverläufe zeigte, also die "Verstärkung". Der Ausgangsspannungsverlauf mit der flachsten Steigung gehört zur Koppeltriode. Sie ist sogar einem Spannungsteiler unterlegen. Besser als der Spannungsteiler ist die Glimmlampe. Aber am Besten arbeitet die Konstantstromquelle, wenngleich auch mit vermindertem Aussteuerbereich.
Ich hatte die ganze Sache eigentlich nur erarbeitet, um "Zucker" zu zeigen, dass Darius richtig liegt. Leider musste ich dann einsehen, dass Darius Murks gemacht hat, was ich aber weder für schlimm noch verwerflich halte. Wer viel hobelt, bei dem fallen halt auch Späne.
Etwas besser sah sein Triodedarlington aus. Aber nur "etwas" besser, weil die obere Grenzfrequenz der Kombination aus BJT und Röhre bei ca. 50 kHz liegt, während die gleiche Schaltung ohne BJT über 1 MHz schafft. Ich konnte Darius auch zeigen, dass die Bemessung der Schaltung keineswegs "Pi mal Auge", sondern hochexakt erfolgen muss, damit man zumindest zu gleichlaufenden DC-Kennlinien gelangt. Dazu muss die BE-Spannung (entgegen Darius damaligen Aussagen) genauestens kompensiert werden - es kommt auf wenige Millivolt an. Nun ist aber die BE-Spannung stark temperaturabhängig, so dass ein Abgleich "wackelig" ist.
Letztlich ist die Triodedarlington-Sache nicht mehr, als eine Röhre, deren Strom mit einem BJT verstärkt wird. Die Kennlinien weichen deutlich voneinander ab. Darius antwortete mir dann (frech), dass der Kennlinien-Firlefanz eh keine Rolex spielt, weil die Röhren viel mehr streuen und am Ausgang sogar ein Trafo hängt, der alles noch mehr verfälscht.
Naja... war ein wenig ärgerlich, weil Darius ja mit dem Anspruch angetreten war, dass die Kenndaten der Röhre sich exakt multiplizieren lassen. Und genau das kann die Schaltung nicht.
So sind zumindest die Simulationsergebnisse. Vielleicht gibts in der Realität noch einen Voodoo-Faktor, den Spice nicht kennt. Das kann und will ich nicht ausschließen .....