Könnte man das so generalisieren, das Klirrspektrum sollte mit steigengender Ordnung stetig fallen UND so wenig wie möglich Anteile höherer Ordnung haben?
Und optimal wäre o Klirr? Womit wir beim berühmten Stück Drath wären. Ist dies letztendlich das Ziel?
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Teil1 würde ich bejahen. Teil2 auch, aber es gibt eben auch die Ansicht,
dass gewisse hinzugemischte Klirranteile den Klang verbessern ("audio exciter")
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Captain-Chaos
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Selbst höre ich ganz gern Jazz und da gibt es Anlagen, die es schaffen, die Musiker ins Wohnzimmer zu holen. Wenn man die Augen schließt, hat man den Eindruck, als würden sie in greifbarer Nähe musizieren. Je stärker diese Eindruck entsteht, desto besser beurteile ich den Klang einer Anlage. Verzerrungen stören mich erst, wenn ich sie bewusst wahrnehme.
Der Bass spielt da eine gesonderte Rolle, so habe ich Anlagen gehört, die deutlich besser klangen als meine, im Bass jedoch nach meinem Empfinden schwächelten.
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Das sehe ich auch so. Wobei ich den Löwenanteil des "guten Klanges" in den Lautsprechern vermute. Sehr beeindruckend war für mich (in den 70 er Jahren) die Aquarius IV von JBL. Da klang der Kontrabaß so, als ob er direkt neben einem stände.
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Das Lautsprecher einen dominaten Part in der Kette spielen, dem schließe ich mich an.
Hier auch wieder die Frage, welche Eigenschaften muss ein Lautsprecher mitbringen damit es "gut" klingt?
Lautsprecher produzieren, wenn ich richtig informiert bin, hauptsächlich k2 und k3. LS bei denen k2 dominat ist, eher selten sind, oft ist wohl k3 mindestens gleichstark und oft stärker, richtig?
Beispiele "guter" LS-Chassis sind schon mal nicht schlecht, wenn sie denn aktuell sind ;-)
Mal noch ne Frage, geradzahlige Oberwellen löschen sich zumindest zum Teil, bei hintereinander geschalteten Komponenten, gegenseitig aus. Wenn nun der Verstärker dominat k2 liefert und der LS ebenfalls, dann müsste der k2 Gesamtklirr sich abhängig der Polung reduzieren oder verstärken. Kann das jemand aus eigener Erfahrung bestätigen?
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Also zunächst ist für mich offen, ob der gute Klang eines Lautsprechers überhaupt soviel mit dem Verzerrungsmass zu tun hat.
Und was Du im Anschluss über Auslöschungen von Verzerrungen schreibst,
kann ich nicht so recht nachvollziehen, klingt jedenfalls irgendwie widersinnig. Ich meine, Auslöschungen funktionieren nur mit um 180 grad phasenverschobenen Kompensationssignalen derselben Frequenz, und wo sollte das denn her kommen?
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"Also zunächst ist für mich offen, ob der gute Klang eines Lautsprechers überhaupt soviel mit dem Verzerrungsmass zu tun hat."
Genau um diese Frage geht es mir doch. Was ist denn deine Einschätzung, was wäre den relevanter als Kirr? Mal ein paar Stichworte Gruppenlaufzeiten IM-Verzerrungen TIM- Verzerrungen ...
"Und was Du im Anschluss über Auslöschungen von Verzerrungen schreibst,
kann ich nicht so recht nachvollziehen, klingt jedenfalls irgendwie widersinnig"
k2 Verzerrung eines Sinussignals ist doch die einseitige Kappung der Spitze, wenn ich nun zwei von diesen Signalen um 180 Grad verschoben sich addieren kommt am Ende weniger k2 raus. Lässt sich bestimmt mit zwei kaskadierten Triodenstufen in Spice hervorragend simulieren.
"Ich meine, Auslöschungen funktionieren nur mit um 180 grad phasenverschobenen Kompensationssignalen"
Hab ich ja auch gemeint. Geschrieben hatte ich "abhängig der Polung reduzieren oder verstärken"
"derselben Frequenz, und wo sollte das denn her kommen?"
Das ist ein richtiger Einwand. Aber der Klirrverlauf nimmt ja nicht sprunghaft mit der Frequenz ab oder zu. Ein gewisser Teil wird sich dennoch auslöschen.
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Mein Wissen, warum der eine Lautsprecher besser klingt, als der andere, ist naturgemäß sehr begrenzt.
Zum einen meine ich, das die räumliche Abstrahlcharakteristik in dem wichtigen Bereich der Mitten-Präsenzen (1-5kHz) deutlich bemerkt wird.
Abschreckendes Beispiel sind in dieser Hinsicht praktisch alle Gitarrenlautsprecher mit 12-15" Durchmesser. Die ausgeprägte Bündelung der Höhen führt dazu, dass man genau auf der Achse den brillantesten Ton bekommt. Und da das eigentlich viel zu spitz klingt, werden Abnahmemikrofone tunlichst im Bereich der Membransicke positioniert.
Dieses Verhalten, auch in geminderter Form, hat zur Folge, dass man immer genau hört, "wo der Schall aus dem Loch der Schallwand kommt".
Deshalb halte ich eine diffuse, Rundumabstrahlung für erstrebenswert.
Zur Relevanz von TIM, Phasen- und Gruppenlaufzeiten habe ich keine realen Erfahrungen
Zu dem Thema Verzerrungen und der von mir beschriebenen JBL-Box noch eine kleine Anmerkung.
In jener Zeit haben wir mal einen simplen, verblüffenden Test durchgeführt.
Der Lautsprecher lag ausgebaut, ohne jegliches Gehäuse, offen auf dem Tisch. Dann wurde er mit einem klirrarmen Sinus von 10Hz angesteuert.
Ein "normaler" Hifi-Speaker war ab wenigen mm Hub zu hören.
Da 10Hz unterhalb der Hörgrenze liegen, können das ja nur Verzerrungen, einschließlich Windgeräusche, gewesen sein.
Der JBL dagegen (LE23A) war auch bei 10mm Hub unhörbar!
Das war ein durchaus beeindruckender Test, und vielleicht doch auch ein Hinweis auf die Verzerrungsarmut dieses Treibers.
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Das mit den 2 kaskadierten Triodenstufen haut nicht so richtig hin. Die zweite Triode arbeitet mit grösserem Signalpegel.
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Zu dem Thema Verzerrungen hört man immer wieder, dass die geradzahligen besser klingen sollen. Also die Verzerrungen, die mit Asymmetrie zu tun haben. Wenn Du die ausbügeln willst, musst Du eine gut symmetrierte Gegentaktstufe bauen. Die macht dann nur k3,k5..
Das ist doch aber ein alter Hut und führt nicht weiter.
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Sorry. Hatte mich verdaddelt... nun aber.
Hab mal ne Schaltung mit zwei 12AU7 simuliert. Nach der ersten Stufe habe ich einen Spannungsteiler plaziert, der um die Vertsärkung der ersten Stufe reduziert. Ergebnis k2 fast nicht mehr vorhanden k3 deutlich gestiegen. Somit kann man das Klirrspektrum in genehme Bereiche verschieben, allerdings auf Kosten der Verstärkung.