17.01.2013, 08:09 PM
So... nun kommen wir zu dem Kern des Themas.
Bei der magnetischen Antenne handelt es sich - wie bei allen Antennen - um einen Schwingkreis. Wie alle Schwingkreise besteht er aus einer Spule und einem Kondensator, die untereinander verbunden sind. Mal steckt die Energie in Form einer elektrischen Ladung im Kondensator. Und mal fließt sie als elektrischer Strom durch die Spule.
Theoretisch können bei der resonanten Schwingkreisanregung unendliche Ströme fließen und im Kondensator unendliche Spannungen entstehen. Für Empfängerbauer wäre ein derartiger Schwingkreis allerhöchster Güte ein Traum, denn dann könnte man sich viel Elektronik sparen.
Leider gibt es im Schwingkreis zwei Bauteile, die die Güte mindern. Der Kondensator und die Spule.
Beim Kondensator mindern schlechte Isolationen und Kontaktwiderstände die Güte. Heutzutage gibt es vorzügliche Isolatoren. Das ist also kein Thema. Und die Kontakte eines Drehkos sind regelrecht gefiederte Kunstwerke um den Übergangswiderstand möglichst klein zu halten. Auch kein wirkliches Thema. Kondensatoren sind meist von hoher Güte.
Unser Sorgenkind im Schwingkreis ist die Spule. Einerseits ist da der Materialwiderstand. Du hast Alurohr verwendet. Der beste Leiter ist Alu aber nicht. Kupfer leitet doppelt so gut. Du hättest also auf Anhieb bei gleichen Maßen eine doppelte Spulengüte zu erwarten. Ein weiterer Effekt ist die Eindringtiefe des hochfrequenten Wechselstromes ins Metall. Je höher die Frequenz, desto geringer ist die Eindringtiefe. Das nennt sich "Skineffekt".
Hier ist eine nette Tabelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
bei 30 MHz vielleicht noch 10 Mikrometer! Nur in diesen 10 um fließt der Strom. Wenn Du dem Strom auch nur eine kleine Schramme entgenstellst, so wird er behindert - regelrecht unterbrochen. Alu ist ein sprödes Material. Wenn Du das kalt biegst, dann überzieht es sich mit kleinen Rissen. Der Effekt ist: eine erbärmliche Güte.
Hochwertige Spulen werden verchromt. Nicht etwa, weil Chrom so toll leitet, sondern einzig und allein, weil mit der Beschichtung die Schrammen egalisiert werden.
---------
Was angesichts dieser Tatsachen die "tolle Erfindung" mit dem dünnen Innenleiter des "Hagen" soll, verstehe wer will. Ich geh da gar nicht drauf ein, weil es sich ja eh als nutzlos rausgestellt hat. Ist ja angesichts der geschilderten Dinge auch klar, dass ein dünner Draht nicht taugen kann.
Leider, leider gilt das auch für Deine sonderbare Verschaltung bei den Schaltern und den Drehkos. würdest Du durch diese Drähtchen hunderte von Amperes (s. o. "unendlicher Strom") hindurchjagen wollen?. Sicherlich nicht. Und genauso wenig Lust haben die Elektronen auf Deine Drähtchen. Deine Drähte ruinieren die Spule. Für solche Verdrahtungen nimmt man vieladriges Cu-Kabel. Flexible Anschlusskabel von Elektrogeräten beinhalten sowas. Je dicker, desto besser. Und nimm nicht alleine die Lötösen der Drekos zum Anschluss sondern versuch den Übergangswiderstand möglichst gering zu halten. Wenn Du schraubst, so muss das mit großem Pressdruck erfolgen. Die beiden Kontaktparner müssen regelrecht verschweißt werden.
Jeder dieser kleinen handwerklichen Maßnahmen wird die Güte jeweils verdoppeln.
---------
Extrem übel finde ich die Auskopplung mit dem Ringkern. Wie soll sowas bei 30 MHz funktionieren? Außerdem hätte man den Ringkern direkt übers Alurohr schieben müssen, um den Schwingkreisstrom nicht zu behindern.
So werden wir es auch machen. Wir werden einen Kreisring anfertigen, in dessen Lücke genau der Drehko passt. Mehr nicht. Kein Schaltdraht. Kein nichts. Ausgelegt für 1000 Ampere.
Die Auskopplung macht man ganz anders:
[Bild: 800px-Loop_antenna.jpg]
Im Norden ist der Drehko (höchste Spannung). Und im Süden fließt der höchste Strom (geringste Spannung). Weil unten keine Spannung auftritt (Spannungsknoten), kann man die Antenne dort ohne Isolatoren direkt befestigen und mit Erde verbinden.
Aber nur ein paar Zentimeter davon entfernt entsteht schon eine Spannung. Nicht so hoch, wie ganz oben am Drehko. Aber ausreichend, um ein 60 Ohm Kabel zu versorgen.
Die Auskopplung übernimmt diese kleine "Fahne". Die ist mit dem Innenleiter der Zuleitung verbunden. der Außenleiter der Zuleitung liegt auf Erdpotential.
So koppelt man verlustfrei aus!
Alles klar soweit?
Bei der magnetischen Antenne handelt es sich - wie bei allen Antennen - um einen Schwingkreis. Wie alle Schwingkreise besteht er aus einer Spule und einem Kondensator, die untereinander verbunden sind. Mal steckt die Energie in Form einer elektrischen Ladung im Kondensator. Und mal fließt sie als elektrischer Strom durch die Spule.
Theoretisch können bei der resonanten Schwingkreisanregung unendliche Ströme fließen und im Kondensator unendliche Spannungen entstehen. Für Empfängerbauer wäre ein derartiger Schwingkreis allerhöchster Güte ein Traum, denn dann könnte man sich viel Elektronik sparen.
Leider gibt es im Schwingkreis zwei Bauteile, die die Güte mindern. Der Kondensator und die Spule.
Beim Kondensator mindern schlechte Isolationen und Kontaktwiderstände die Güte. Heutzutage gibt es vorzügliche Isolatoren. Das ist also kein Thema. Und die Kontakte eines Drehkos sind regelrecht gefiederte Kunstwerke um den Übergangswiderstand möglichst klein zu halten. Auch kein wirkliches Thema. Kondensatoren sind meist von hoher Güte.
Unser Sorgenkind im Schwingkreis ist die Spule. Einerseits ist da der Materialwiderstand. Du hast Alurohr verwendet. Der beste Leiter ist Alu aber nicht. Kupfer leitet doppelt so gut. Du hättest also auf Anhieb bei gleichen Maßen eine doppelte Spulengüte zu erwarten. Ein weiterer Effekt ist die Eindringtiefe des hochfrequenten Wechselstromes ins Metall. Je höher die Frequenz, desto geringer ist die Eindringtiefe. Das nennt sich "Skineffekt".
Hier ist eine nette Tabelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
bei 30 MHz vielleicht noch 10 Mikrometer! Nur in diesen 10 um fließt der Strom. Wenn Du dem Strom auch nur eine kleine Schramme entgenstellst, so wird er behindert - regelrecht unterbrochen. Alu ist ein sprödes Material. Wenn Du das kalt biegst, dann überzieht es sich mit kleinen Rissen. Der Effekt ist: eine erbärmliche Güte.
Hochwertige Spulen werden verchromt. Nicht etwa, weil Chrom so toll leitet, sondern einzig und allein, weil mit der Beschichtung die Schrammen egalisiert werden.
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Was angesichts dieser Tatsachen die "tolle Erfindung" mit dem dünnen Innenleiter des "Hagen" soll, verstehe wer will. Ich geh da gar nicht drauf ein, weil es sich ja eh als nutzlos rausgestellt hat. Ist ja angesichts der geschilderten Dinge auch klar, dass ein dünner Draht nicht taugen kann.
Leider, leider gilt das auch für Deine sonderbare Verschaltung bei den Schaltern und den Drehkos. würdest Du durch diese Drähtchen hunderte von Amperes (s. o. "unendlicher Strom") hindurchjagen wollen?. Sicherlich nicht. Und genauso wenig Lust haben die Elektronen auf Deine Drähtchen. Deine Drähte ruinieren die Spule. Für solche Verdrahtungen nimmt man vieladriges Cu-Kabel. Flexible Anschlusskabel von Elektrogeräten beinhalten sowas. Je dicker, desto besser. Und nimm nicht alleine die Lötösen der Drekos zum Anschluss sondern versuch den Übergangswiderstand möglichst gering zu halten. Wenn Du schraubst, so muss das mit großem Pressdruck erfolgen. Die beiden Kontaktparner müssen regelrecht verschweißt werden.
Jeder dieser kleinen handwerklichen Maßnahmen wird die Güte jeweils verdoppeln.
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Extrem übel finde ich die Auskopplung mit dem Ringkern. Wie soll sowas bei 30 MHz funktionieren? Außerdem hätte man den Ringkern direkt übers Alurohr schieben müssen, um den Schwingkreisstrom nicht zu behindern.
So werden wir es auch machen. Wir werden einen Kreisring anfertigen, in dessen Lücke genau der Drehko passt. Mehr nicht. Kein Schaltdraht. Kein nichts. Ausgelegt für 1000 Ampere.
Die Auskopplung macht man ganz anders:
[Bild: 800px-Loop_antenna.jpg]
Im Norden ist der Drehko (höchste Spannung). Und im Süden fließt der höchste Strom (geringste Spannung). Weil unten keine Spannung auftritt (Spannungsknoten), kann man die Antenne dort ohne Isolatoren direkt befestigen und mit Erde verbinden.
Aber nur ein paar Zentimeter davon entfernt entsteht schon eine Spannung. Nicht so hoch, wie ganz oben am Drehko. Aber ausreichend, um ein 60 Ohm Kabel zu versorgen.
Die Auskopplung übernimmt diese kleine "Fahne". Die ist mit dem Innenleiter der Zuleitung verbunden. der Außenleiter der Zuleitung liegt auf Erdpotential.
So koppelt man verlustfrei aus!
Alles klar soweit?