20.09.2012, 10:47 PM
Zitat:Original geschrieben von christianw.
Der Vorteil ist wohl, dass extrem wenig Ruhestrom fließt und somit kein Filter gebraucht wird?
Ja, es gibt Zustände wo beide Brückenausgänge in Phase sind - wir haben also 3 Ausgangszustände statt 2: Volle pos. Spannung, volle neg Spannung und Null.
Bei kleiner Aussteuerung ist dies die meiste Zeit der Fall, und man sieht die gezeigten schmalen Nadeln am Ausgang.
Das reduziert natürlich den Ausgangsblindstrom beträchtlich bei kleineren Aussteuerungen.
Das Verfahren an sich gibt mir keinen Anhaltspunkt für Ausfälle.
Eher die Topologie: P-Kanal MOSFETs in der HiSide -
jetzt wissen wir auch, warum diese Teile keine höheren Betriebsspannungen mögen:
Die gate-Ansteuerspannung wächst direkt mit der Betriebsspannung,
(wenn man der gezeigten Innenschaltung glauben darf)
entsprechend wächst die auszuräumdende gate-Ladung, das Abschalten wird mehr oder weniger verzögert.
Die optimale Totzeit wird vmtl nur in einem schmalen Betriebsspannungsbereich gewährleistet. Hierbei kommt es auf wenige ns an:
-Zu lange Totzeit = zusätzliche Verzerrungen!
-zu kurze Totzeit = Puff!
Bei PMOS-hiside Transistoren werden keine bootstrap Kondis benötigt,
umso verwunderlicher die merkwürdigen Effekte während power-up.
So oder so bin ich kein Freund solcher echt komplementären Brückenschaltungen für Betriebsspannungen > 12V.
Vor ein paar Jahren hatte ich mal mit einem Maxim-Schaltregler zu kämpfen.
Ein Design, das von uns derzeit eingekauft wurde und dann "nur noch durch die EMV" zu bringen war. Das Teil war vom Konzept her voll Panne.
Und mein Eindruck von den Maxim Class-D-Amps geht in dieselbe Richtung.
...mit der Lizenz zum Löten!