23.08.2012, 09:27 AM
Zitat:Original geschrieben von Beate
Gerade bei Masseverbindungen in Röhrenschaltungen wird immer wieder empfohlen, diese auf einem Punkt zusammenzuführen ("Sternmasse"). Führt das nicht zwangsläufig zu Igeln?
In der RBude les ich immer wieder solche "Empfehlungen", die eindeutig von Typen kommen, die es einfach nicht gerafft haben.
Gerätekonstruktionen lassen sich nur dann erfolgreich ableisten, wenn man wie ein Elektron denkt. Elektronen fließen in Stromkreisen.
Tatsächlich ist ein Gerät aus vielen einzelnen Stromkreisen bestehend. Bei Dir gibts den Signalkreis, den Heizstromkreis, den Gitterstromkreis, den Anodenstromkreis und den Laststromkreis. Jeder kann für sich einzeln aufgemalt werden. Wenn man unterschiedliche Stromkreise verbindet, so sollte das grundsätzlich nur an genau einem Punkt geschehen. Ansonsten fließen Ströme parallel und können sich beeinflussen. In Deiner Schaltung trifft das für die Katode und den Katodenwiderstand zu: da vereinigen und beeinflussen sich drei Stromkreise (Gitterkreis, Anodenkreis und Lastkreis) - aber da ist das erwünscht.
Eine korrekter Verdrahtungsplan in Stromkreisdenkweise sieht zum Beispiel so aus:
In dieser Schaltung könnte das Signal in Moskau eingespeist werden und die Stromversorgung in New-York stehen. Es würde weder ein Brummen geben noch würde sich die Funktion der Schaltung irgendwie ändern.
So sieht man auch unschwer, dass Pin 4 keineswegs eine "Sternmasse" darstellt (sorry... aber ich hasse diesen Begriff, weil er so abgrundtief dumm ist)!
Auch wirds Dir nach diesem Plan sehr schwer fallen, einen "Igel" zu basteln. Eher genau das Gegenteil. Die Fassung ist der Mittelpunkt eines Sterns. Von der Fassung aus gehen die Schaltelemente und Drähte auf die umgebende Schaltung.