27.08.2011, 09:26 AM
Hi,
Die Mehrzahl der Punkte in dieser Zusammenfassung stimmen nicht.
- OPV bedeutet eine Schaltungsstruktur, die mit diskreten Bauteielen oder als integrierte Schaltung aufgebaut wedren kann. Gekennzeichnet ist sie durch Differenzeingänge und Gegenkopplung und einem genau definierten idealen elektrischen Verhalten. Die meisten Leistungsverstärker sind in dieser Struktur aufgebaut (3-stufig-Lin), unter Verwendung von diskreten Bauteilen.
Das Klirrverhalten wird durch Bauteilkennlinien und Schaltungsstrukturen bestimmt. Die Frage ob die Schaltung integriert oder diskret aufgebaut ist, bleibt in erster Linie außen vor.
Vorteile der integrierten Bauweise sind Schaltungsstrukturen und Bauteile, die diskret schwer oder gar nicht machbar sind, z.B. Multiemitter-Transistoren, kaskadierte Stromspiegel, usw. Parasitäre Effekte (Temperatur, Layout) sind klarer definiert.
Nachteile der integrierten Bauweise sind thermische Leistungsfähigkeit und Bauteilqualitäten. Das Bestreben der Hersteller geht immer mehr in Richtung Energie-Effizienz und geringerer Versorgungsströme. Das schließt den ineffizienten, aber verhaltensgünstigsten class-A Betrieb aus. Übernahmeverzerrungen des class B-Betriebes können aber nicht durch Gegenkopplung beseitigt werden.
IC-Hersteller sind an bestimmte Materialien gebunden. Das betrifft z.B. Widerstände und in viel stärkerem Maß Kondensatoren.
- Gegenkopplung ist nicht per Prinzip schlecht und ist in Praxis unvermeidbar. Die Art und Implementierung der Gegenkopplung scheint der entscheidende Punkt zu sein. Es ist relativ einfach gute Messwerte mit dem schließen einer Über-alles Rückkopplungsschleife über mehrere Stufen zu erzielen. Das Problem mit dem klanglichen Verhalten einer Über-Alles-Gegenkopplung ist, daß man es eigentlich nicht ermitteln kann. Öffnet man die globale Schleife, dann müsste im Gegenzug der Verstärker lokal stärker gegengekoppelt werden um (annähernd) gleiche Betriebsdaten zu erzielen. Es verändern sich aber Arbeitspunkte und Verhalten der einzelnen Verstärkerstufen zu drastisch als das man das geänderte Verhalten allein der globalen Rückkopplung zuschreiben könnte.
- alte Dampfradios ähneln eher einer klassischen Box mit Öffnungen ala Bassreflex oder Fliesswiderstand als einem echten offenen System (Dipol)
- die Bedämpfung eines offenen Systems ist größer als die eines geschlossenen Systems. Das (geschlossene) Gehäuse eines Lautsprechers entdämpft das System. Eindeutig feststellbar am steigenden Gütefaktor Qt des Treibers im eingebauten Zustand.
- Vorteil eines offenen Systems ist das Fehlen frühzeitiger Reflexionen aus dem Gehäuseinneren und ein höherer Freiheitsgrad im Umgang mit dem rückwärtig abgestrahlten Schallanteil. Daraus lässt sich aber keine generelle Überlegenheit schließen.
- ein hoher Ausgangswiderstand entdämpft das System und führt aufgrund der Spannungsteilerregel zu impedanzproportionalen Abweichungen im Amplitudengang gegenüber niederohmiger Spannungsansteuerung. Typischerweise zu einem etwas kräftigeren Bass (Impedanzspitze) und Grundton, sowie einem Anstieg zu hohen Frequenzen hin (induktiver Impedanzanstieg).
Nach meinem Dafürhalten klingen Dampfradios aus 3 Gründen so angenehm.
- kräftiger Grundtonbereich (bedingt sicherlich auch durch hohe Ausgangsimpedanzen der Verstärker)
- relativ sauberes zeitliches Verhalten (Sprungantwort)
- sinnvolle Bandbreitenbegrenzung (400.000-Regel der alten BBC)
Um den Bogen zum Klirr wieder zu bekommen
Klirr, also harmonische Oberwellen, ist erst in relativ hohen Dosen als tonale Verfärbung wahrnehmbar. Das Ohr ist wesentlich empfindlicher für Intermodulation. Das zeigen Untersuchungen mit einfachem 2-Ton-IM.
Wie an früherer Stelle schon erwähnt stellen Multiton-IM Tests wie der Belcher ein der Musik viel ähnlicheres Signal dar und weisen ansonsten gut gemessenen Verstärkern deutliche Verzerrungen nach.
jauu
Calvin
Zitat:also das mit der klirrsteigerung in abhaengigkeit mit dem Pegel ist ein ganz klares unterscheidungsmerkmal von diskret und OPV. Das spricht fuer den besseren Klang von diskret.... Ebenfalls fuer den besseren(meistens) Klang bei ohne GK. UND fuer den besseren Klang bei hinten offen...keine Bedaempfung durchs Volumen UND den lebendigeren Klang bei hochohmigen Verstaerkerausgaengen. eine win win win win win situation fuer alte R Radios. bäh
Die Mehrzahl der Punkte in dieser Zusammenfassung stimmen nicht.
- OPV bedeutet eine Schaltungsstruktur, die mit diskreten Bauteielen oder als integrierte Schaltung aufgebaut wedren kann. Gekennzeichnet ist sie durch Differenzeingänge und Gegenkopplung und einem genau definierten idealen elektrischen Verhalten. Die meisten Leistungsverstärker sind in dieser Struktur aufgebaut (3-stufig-Lin), unter Verwendung von diskreten Bauteilen.
Das Klirrverhalten wird durch Bauteilkennlinien und Schaltungsstrukturen bestimmt. Die Frage ob die Schaltung integriert oder diskret aufgebaut ist, bleibt in erster Linie außen vor.
Vorteile der integrierten Bauweise sind Schaltungsstrukturen und Bauteile, die diskret schwer oder gar nicht machbar sind, z.B. Multiemitter-Transistoren, kaskadierte Stromspiegel, usw. Parasitäre Effekte (Temperatur, Layout) sind klarer definiert.
Nachteile der integrierten Bauweise sind thermische Leistungsfähigkeit und Bauteilqualitäten. Das Bestreben der Hersteller geht immer mehr in Richtung Energie-Effizienz und geringerer Versorgungsströme. Das schließt den ineffizienten, aber verhaltensgünstigsten class-A Betrieb aus. Übernahmeverzerrungen des class B-Betriebes können aber nicht durch Gegenkopplung beseitigt werden.
IC-Hersteller sind an bestimmte Materialien gebunden. Das betrifft z.B. Widerstände und in viel stärkerem Maß Kondensatoren.
- Gegenkopplung ist nicht per Prinzip schlecht und ist in Praxis unvermeidbar. Die Art und Implementierung der Gegenkopplung scheint der entscheidende Punkt zu sein. Es ist relativ einfach gute Messwerte mit dem schließen einer Über-alles Rückkopplungsschleife über mehrere Stufen zu erzielen. Das Problem mit dem klanglichen Verhalten einer Über-Alles-Gegenkopplung ist, daß man es eigentlich nicht ermitteln kann. Öffnet man die globale Schleife, dann müsste im Gegenzug der Verstärker lokal stärker gegengekoppelt werden um (annähernd) gleiche Betriebsdaten zu erzielen. Es verändern sich aber Arbeitspunkte und Verhalten der einzelnen Verstärkerstufen zu drastisch als das man das geänderte Verhalten allein der globalen Rückkopplung zuschreiben könnte.
- alte Dampfradios ähneln eher einer klassischen Box mit Öffnungen ala Bassreflex oder Fliesswiderstand als einem echten offenen System (Dipol)
- die Bedämpfung eines offenen Systems ist größer als die eines geschlossenen Systems. Das (geschlossene) Gehäuse eines Lautsprechers entdämpft das System. Eindeutig feststellbar am steigenden Gütefaktor Qt des Treibers im eingebauten Zustand.
- Vorteil eines offenen Systems ist das Fehlen frühzeitiger Reflexionen aus dem Gehäuseinneren und ein höherer Freiheitsgrad im Umgang mit dem rückwärtig abgestrahlten Schallanteil. Daraus lässt sich aber keine generelle Überlegenheit schließen.
- ein hoher Ausgangswiderstand entdämpft das System und führt aufgrund der Spannungsteilerregel zu impedanzproportionalen Abweichungen im Amplitudengang gegenüber niederohmiger Spannungsansteuerung. Typischerweise zu einem etwas kräftigeren Bass (Impedanzspitze) und Grundton, sowie einem Anstieg zu hohen Frequenzen hin (induktiver Impedanzanstieg).
Nach meinem Dafürhalten klingen Dampfradios aus 3 Gründen so angenehm.
- kräftiger Grundtonbereich (bedingt sicherlich auch durch hohe Ausgangsimpedanzen der Verstärker)
- relativ sauberes zeitliches Verhalten (Sprungantwort)
- sinnvolle Bandbreitenbegrenzung (400.000-Regel der alten BBC)
Um den Bogen zum Klirr wieder zu bekommen
Klirr, also harmonische Oberwellen, ist erst in relativ hohen Dosen als tonale Verfärbung wahrnehmbar. Das Ohr ist wesentlich empfindlicher für Intermodulation. Das zeigen Untersuchungen mit einfachem 2-Ton-IM.
Wie an früherer Stelle schon erwähnt stellen Multiton-IM Tests wie der Belcher ein der Musik viel ähnlicheres Signal dar und weisen ansonsten gut gemessenen Verstärkern deutliche Verzerrungen nach.
Zitat:Dramatische Änderungen habe ich beim Klirr gehört, als ich in Verstärkern Elkos aus dem Signalweg schmiss und gegen Folien tauschte.War tatsächlich Klirr die Ursache? Der Klirr von Elkos ist bei korrekter Schaltung sehr niedrig. Folien-Cs sind auch nicht per se klirrärmer als Elkos. Leider ist in vielen Foren eine fast schon exzessive und allzu häufig falsche Verwendung bestimmter Begriffe zu finden wie z.B. Klirr oder Resonanzen.
jauu
Calvin