29.05.2011, 01:52 PM
Hi,
jede Membran erzeugt zunächst mal 2 Schallfelder. Der weit verbreitete Irrglaube ist, daß ein gedämpftes Gehäuse die hinteren Anteile ´vernichtet´ und damit einen Vorteil zu Konzepten hat, die eben das nicht machen. Selten wird begriffen, daß eine Membran nur optisch dicht, akustisch aber eher transparent ist und damit frühen Reflexionen aus dem Gehäuseinneren ein offenes Tor bietet. Frühe Reflexionen werden vom Ohr aber als Teil des Impulses ausgewertet, in einem Zeitbereich, in dem das Ohr sehr empfindlich (und nahezu ausschließlich) auf die zeitliche Zusammemsetzung des Signals reagiert. Kommen Reflexionen dagegen mit ausreichender Verzögerung, dann begreift unser Hörsinn sie nicht mehr als Teil des Impulses, sondern als Echo, in dem Informationen der umgebenden Hörsituation (z.B Größe des Hörraums, Abbildungsgröße von Stimmen) enthalten sind. Bei dipolar abstrahlenden LS gewinnt man daher nicht nur den Vorteil, daß auf ein Gehäuse und die daraus resultierenden frühen Reflexionen gänzlich verzichtet werden kann, sondern daß die Reflexionen ausreichend verzögert und vor allem durch Dämpfer und Reflektoren gezielt beeinflussbar sind. Man erhält also einen Freiheitsgrad in der Aufstellung und dem klanglichen Einruck der LS, der einem eingedosten LS verwehrt bleiben. Da insbesondere große Flächenstrahler relativ stark bündeln ist der Direktschallanteil, der maßgeblich zum Eindruck hoher Auflösung beiträgt hoch. Der Nachteil stark bündelnder direktstrahlender Systeme einen glaubwürdigen räumlichen Tiefeneindruck zu erzeugen, umgeht ein dipolares System aufgrund des ebenfalls hohen Anteils an reflektiertem Diffusschall.
Als Nachteil solcher Systeme mag man den eng umgrenzten SweetSpot (eher SweetLine) sehen. Das sind halt keine ´sozialen Systeme´ die alles an jeder Position erträglich aber nichts wirklich richtig machen, sondern Systeme die an definierter Abhörposition alles richtig machen und dafür abseits erträglich sind.
jauu
Calvin
jede Membran erzeugt zunächst mal 2 Schallfelder. Der weit verbreitete Irrglaube ist, daß ein gedämpftes Gehäuse die hinteren Anteile ´vernichtet´ und damit einen Vorteil zu Konzepten hat, die eben das nicht machen. Selten wird begriffen, daß eine Membran nur optisch dicht, akustisch aber eher transparent ist und damit frühen Reflexionen aus dem Gehäuseinneren ein offenes Tor bietet. Frühe Reflexionen werden vom Ohr aber als Teil des Impulses ausgewertet, in einem Zeitbereich, in dem das Ohr sehr empfindlich (und nahezu ausschließlich) auf die zeitliche Zusammemsetzung des Signals reagiert. Kommen Reflexionen dagegen mit ausreichender Verzögerung, dann begreift unser Hörsinn sie nicht mehr als Teil des Impulses, sondern als Echo, in dem Informationen der umgebenden Hörsituation (z.B Größe des Hörraums, Abbildungsgröße von Stimmen) enthalten sind. Bei dipolar abstrahlenden LS gewinnt man daher nicht nur den Vorteil, daß auf ein Gehäuse und die daraus resultierenden frühen Reflexionen gänzlich verzichtet werden kann, sondern daß die Reflexionen ausreichend verzögert und vor allem durch Dämpfer und Reflektoren gezielt beeinflussbar sind. Man erhält also einen Freiheitsgrad in der Aufstellung und dem klanglichen Einruck der LS, der einem eingedosten LS verwehrt bleiben. Da insbesondere große Flächenstrahler relativ stark bündeln ist der Direktschallanteil, der maßgeblich zum Eindruck hoher Auflösung beiträgt hoch. Der Nachteil stark bündelnder direktstrahlender Systeme einen glaubwürdigen räumlichen Tiefeneindruck zu erzeugen, umgeht ein dipolares System aufgrund des ebenfalls hohen Anteils an reflektiertem Diffusschall.
Als Nachteil solcher Systeme mag man den eng umgrenzten SweetSpot (eher SweetLine) sehen. Das sind halt keine ´sozialen Systeme´ die alles an jeder Position erträglich aber nichts wirklich richtig machen, sondern Systeme die an definierter Abhörposition alles richtig machen und dafür abseits erträglich sind.
jauu
Calvin