20.06.2010, 10:24 AM
So... mal ne Zusammenfassung.
Bei der Suche nach einer "perfekten Röhre" sind mir die Unlinearitäten der Ug/Ia-Kennlinie sehr dominant erschienen, besonders wenn man an die Aussteuerungsgrenzen geht.
Zuerst hab ich mit Regelkreisen versucht, die Kennlinie der Röhren mit Hilfe einer Stromgegenkopplung zu "begradigen". Das ist auch vorzüglich gelungen und ich konnte nebenbei die Steilheit vervielfachen. Pentoden konnten dabei als Trioden geschaltet werden und trotzdem Pentodeneigenschaften behalten.
Weiterhin konnte ich den hohen Innenwiderstand der "perfekten Röhre" durch Einführung einer zusätzlichen Spannungsgegenkopplung fast beliebig herabdrücken.
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In der nächsten Phase suchte ich nach einem Verfahren, wie ich die Ug/Ia-Kennlinie spiegeln kann, um so die Unlinearitäten auszumitteln. Ursprünglich dachte ich dabei an eine Art "Vorverzerrung" der Steuerspannung, kam dann aber schnell auf eine Gegentaktschaltung.
Zu meiner Überraschung "begradigt" eine Gegentaktschaltung die Unlinearitäten dann, wenn die beiden Zweige mit gegenphasigen Steuerspannungen angesteuert werden und die beiden Anodenströme nach der Verstärkung voneinander subtrahiert werden. genau das tut eine konventionelle Gegentaktschaltung. Kahlo wies darauf hin, dass gerade Vielfache der Grundfrequenz bei einer Gegentaktschaltung nun einmal aufgehoben werden, meine Beobachtung also korrekt ist.
Ich zeigte mit dem gesättigten Ausgangsübertrager, dass die dadurch entstehenden Oberwellen dagegen nicht kompensiert werden können. Vermeidet man dagegen die Sättigung oder vermeidet man gleich den ganzen AÜ durch das gezeigte OTL-Konzept, so sollten derartige Endstufen keinerlei Klirren mehr produzieren.
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Im Gegensatz dazu sind übliche Eintaktschaltungen (auch SRPP) nicht in der Lage, sich gegen die Unlinearitäten zu wehren - außer wenn man Gegenkopplungen einsetzt. Eintaktschaltungen erzielen damit also in jedem Fall ein "Klangbild" mit angenehmen geradzahlgen Oberwellen, das man durch Gegenkopplung kontinuierlich "egalisieren" kann.
Wer also auf Kennlinien-"Klang" steht, der sollte in jedem Fall keine Gegentaktendstufe einsetzen.
Wer dagegen auf fast mathematische Reproduktion der Musik wert legt, der ist mit einer Gegentakendstufe gut bedient, zumindest solange er die enthaltenen Trafos und Röhren nicht endlos übersteuert.
Bei der Suche nach einer "perfekten Röhre" sind mir die Unlinearitäten der Ug/Ia-Kennlinie sehr dominant erschienen, besonders wenn man an die Aussteuerungsgrenzen geht.
Zuerst hab ich mit Regelkreisen versucht, die Kennlinie der Röhren mit Hilfe einer Stromgegenkopplung zu "begradigen". Das ist auch vorzüglich gelungen und ich konnte nebenbei die Steilheit vervielfachen. Pentoden konnten dabei als Trioden geschaltet werden und trotzdem Pentodeneigenschaften behalten.
Weiterhin konnte ich den hohen Innenwiderstand der "perfekten Röhre" durch Einführung einer zusätzlichen Spannungsgegenkopplung fast beliebig herabdrücken.
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In der nächsten Phase suchte ich nach einem Verfahren, wie ich die Ug/Ia-Kennlinie spiegeln kann, um so die Unlinearitäten auszumitteln. Ursprünglich dachte ich dabei an eine Art "Vorverzerrung" der Steuerspannung, kam dann aber schnell auf eine Gegentaktschaltung.
Zu meiner Überraschung "begradigt" eine Gegentaktschaltung die Unlinearitäten dann, wenn die beiden Zweige mit gegenphasigen Steuerspannungen angesteuert werden und die beiden Anodenströme nach der Verstärkung voneinander subtrahiert werden. genau das tut eine konventionelle Gegentaktschaltung. Kahlo wies darauf hin, dass gerade Vielfache der Grundfrequenz bei einer Gegentaktschaltung nun einmal aufgehoben werden, meine Beobachtung also korrekt ist.
Ich zeigte mit dem gesättigten Ausgangsübertrager, dass die dadurch entstehenden Oberwellen dagegen nicht kompensiert werden können. Vermeidet man dagegen die Sättigung oder vermeidet man gleich den ganzen AÜ durch das gezeigte OTL-Konzept, so sollten derartige Endstufen keinerlei Klirren mehr produzieren.
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Im Gegensatz dazu sind übliche Eintaktschaltungen (auch SRPP) nicht in der Lage, sich gegen die Unlinearitäten zu wehren - außer wenn man Gegenkopplungen einsetzt. Eintaktschaltungen erzielen damit also in jedem Fall ein "Klangbild" mit angenehmen geradzahlgen Oberwellen, das man durch Gegenkopplung kontinuierlich "egalisieren" kann.
Wer also auf Kennlinien-"Klang" steht, der sollte in jedem Fall keine Gegentaktendstufe einsetzen.
Wer dagegen auf fast mathematische Reproduktion der Musik wert legt, der ist mit einer Gegentakendstufe gut bedient, zumindest solange er die enthaltenen Trafos und Röhren nicht endlos übersteuert.