07.03.2010, 11:16 PM
Zitat:Original geschrieben von Benno
Aber ich zum Beispiel wusste bis Dato von zwingend notwendigen PFC's in NF-Endstufen Netzteilen mit 100000 µF Lade C's und 25A Dioden Nichts. Im Gegenteil es werden Softstart Schaltungen entwickelt das beim einschalten solcher großen Lade C die Sicherung nicht sofort rausfliegt.
LG Benno
Hi Benno,
die Einschaltstrombegrenzung brauchst du sogar schon, wenn du größere Trafos (z.B. 1kVA) ohne jegliche Last aufs Netz aufschaltest.
Nehmen wir als Trafoersatzschaltbild für einen unbelasteten Trafo vereinfacht mal eine RL-Serienschaltung an.
Es wird kein Strom zur Sekundärseite übertragen. Es fließt lediglich Magnetisierungsstrom.
Wenn man die DGL einer RL-Serienschaltung löst und folgende Voraussetzungen hat:
-R niedrig
-Strom bei t=0 sei 0A
-Einschaltmoment sei der Nulldurchgang einer Sinusspannungsquelle
Dann ergibt sich ein Einschwingvorgang dessen Strommaxima auf dem doppelten Wert liegen gegenüber dem eingeschwungenen Zustand.
Ein Magnetisierungsstrom, der doppelt so hoch ist wie der in der Auslegung zugrundegelegte Magnetisierungsstrom fuer den eingeschwungenen Zustand, führt dazu, dass der Kern saettigt. Und dann fließt plötzlich nicht nur der doppelte Strom wie bei einer linearen RL-Serienschaltung, sondern erheblich mehr.
Zu dem gleichen Ergebnis kommt man auch bei Betrachtung der Spannungszeitfläche.
Die Spannungszeitfläche einer Sinushalbschwingung von 0 bis 180 Grad ergibt im eingeschwungenen Zustand den vollen Peak-Peak-Flußdichtenhub. Wenn nun aber der Anfangszustand der Flußdichte nicht der negative Flußdichtenscheitelpunkt ist, sondern Null, dann treibt man den Kern in die Saettigung.
Mit Last, oder gar stark nichtlinearer Last, werden noch die tansformierten jeweiligen Lade- und Laststroeme mehr oder minder nichtlinear dazu überlagert. ...üblicherweise verschlimmert sich dadurch der Einschaltstrom nochmals...