[Rumgucker]

Zitat:Original geschrieben von Rumzucker

Zurück zum Thema, der D-PP-D Schaltung. Kernpunkt ist die direkte Verschaltung von Katoden und Anoden im Ausgangsdifferenzverstärker. Alles andere ist altbekannt. Ausgehend von der Originalschaltung kann man zeigen, dass die von Darius behauptete "Vierte Schaltungstechnik" auch hier keine Rolle spielt. Hier nochmal zum Vergleich die Originalschaltung und deren Frequenzgang:




Darius behauptet, dass die Ansteuerung der beiden Katodenfolger über deren Anoden erfolgt und dass die Systeme der 6N6P gar keine Katodenfolger wären. Wenn man nun den Kopplungspfad zwischen Katoden der ECC88 und Anoden der 6N6P AC-mäßig unterbricht, müsste dann ja die Schaltung nicht mehr funktionieren. In Spice kann man die Unterbrechung ganz einfach mit sehr großen Spulen (10GigaH) und Kondensatoren (1F) bewerkstelligen, ohne etwas an den DC-Verhältnissen zu ändern:



Der zugehörige Frequenzgang zeigt keinerlei Änderungen!:



Die konsequente Weiterführung besteht nunmehr in der Trennung des Differenzamps von den Katodenfolgern bei ansonsten identischen DC-Werten. An den Katoden des Differenzverstärkers wird aus systematischen Gründen der Herleitung zunächst eine Konstantstromquelle eingefügt, die den gleichen Summenstrom liefert wie vorher die beiden Katodenfolger:



Am Frequenzgang ändert sich nichts:



Alle Schaltungen verhalten sich gleich! Auch bei vollständiger Trennung der Katoden der ECC88 von den Anoden der 6N6P. Damit ist mal wieder bewiesen, dass die sogenannte "Vierte Schaltungstechnik" ein irreführendes Windei ist. ;deal2

Nun, da die Katodenfolger von der arbeitspunkteinengenden Verkopplung mit dem Differenzverstärker befreit sind, kann man die Schaltung entrümpeln und optimieren. Arbeitsname: R-PP-D = Rumzuckers PP Differenzamp
Die ideale Konstantstromquelle wurde durch einen simplen Widerstand ersetzt, die Anoden des Katodenfolgers an +250V gelegt. Diese Spannung lässt sich leicht aus den +360V erzeugen. Zusätzlich wurde der DC-Pfad zur Vorstufe getrennt, dadurch entfällt die starke DC-Abhängigkeit der 2. Differenzverstärkerstufe von der Vorstufe. Das Ergebnis, nun etwas schlanker gezeichnet:



Und der Frequenzgang:



sowie das Klirrspektrum bei 75.8Vss Differenzausgangsspannung:



Der Klirrfaktor ist deutlich besser als bei der D-PP-D Variante! Bei Aussteuerung mit 160Vss am Ausgang ist der Klirr mindestens um den Faktor 20 geringer !!

Fazit: Mit einer herkömmlichen, sauber designten Schaltung kann man nicht nur die sogenannte "Vierte Schaltungstechnik" ad absurdum führen, sondern auch wesentlich bessere Eigenschaften erreichen:

- deutlich verringerter Kirrfaktor
- stark verbesserte Arbeitspunktstabilität
- Verwendung gewöhnlicher Doppeltrioden ohne Einschränkung möglich

Grüßle vom Rumzucker