22.01.2009, 10:41 AM
Basstler schrieb:
Hier ein Bild der Übertragungsfunktion des 738Hz-Tiefpasses:
Der Aufwand für so ein Filternetzwerk ist enorm. Kommerziell ist sowas völlig uninteressant (die meisten finden schon 95,-Euro für ein einstellbares Filter im Gehäuse zu teuer...), aber man kann es sich gut selbst rechnen und bauen.
Zitat:Eher kritisch ist hier die Phasenlage...bei 4. Ordnung ist man einmal rum -> ZeitversatzDas kann man so global nicht stehen lassen. Sowohl die Flankensteilheit wie auch der Phasengang hängen entscheidend von der Charakteristik der Filter ab, also ob z.B. Bessel, Butterworth, Linkwitz-Railey oder Tschebyscheff (auch als elliptisches Filter bezeichnet) realisiert werden. Der Phasengang ist z.B. mit einem Besselfilter optimal. Entscheidend für den Zeitversatz und dessen Änderung in Abhängigkeit von der Frequenz ist die Gruppenlaufzeit. Die kann man ohne Überschwinger am besten mit einem Besselfilter realisieren. Leider erreicht man damit die 6dB/Oktave pro Filterordnungsgrad erst weit weg von der rechnerischen Eckfrequenz. Da in meinen Ohren das Einschwingverhalten sehr wichtig ist, hatte ich mich in grauer Vorzeit für eine 4-Wege Aktivbox für Besselfilter entschieden - und um eine geringe Überschneidung der Frequenzbereiche zu haben, hatte ich dann gleich ein Filterwerk 8.Ordnung realisiert. Trotz der hohen Ordnungszahl ist die Gruppenlaufzeit bei einem Besselfilter konstant. Es gibt also einen Zeitversatz, der sich aber bis inkl. Eckfrequenz nicht ändert. Man kann dann mit etwas Aufwand die gesamte Weiche zeitrichtig kompensieren, z.B. mittels Allpässen. Und genauso läuft das gute Stück auch seit 1992.
Hier ein Bild der Übertragungsfunktion des 738Hz-Tiefpasses:
Der Aufwand für so ein Filternetzwerk ist enorm. Kommerziell ist sowas völlig uninteressant (die meisten finden schon 95,-Euro für ein einstellbares Filter im Gehäuse zu teuer...), aber man kann es sich gut selbst rechnen und bauen.