10.12.2008, 12:41 PM
...noch eine Ergänzung zum Thema Koppeltrioden:
Wenn wir die erste Koppel-RIAA-Triode betrachten, so haben wir da die beiden Funktionsmodi, nämlich für tiefe Frequenzen den "Diodenmodus", wo die Triode tatsächlich nur einen Widerstand darstellt und im Höhenbereich den "Trafomodus", wo eine Teilung des Signals entsprechend D stattfindet.
Weiter haben wir am Gitter ein RC-Glied, welches den Übergang der Modi frequenzabhängig steuert. Was wir im Gegensatz zur üblichen passiven Schaltung nicht haben ist der Widerstand in Reihe zum C, welcher die Kurve nicht ins Bodenlose stürzen lässt.
Nehmen wir mal die klassische Schaltung, so haben wir einen RC-Spannungsteiler mit der Zeitkonstante 3180 Mikrosekunden. Und wir haben eben besagten Zusatzwiderstand, der mit dem C zusammen eine Zeitkonstante von 318 Mikrosekunden bildet.
Im Gegensatz dazu steht die erste RIAA-Triode. Sie hat nur das RC-Glied.
Der Trick ist, dass hier für tiefe Frequenzen Ri der Röhre massgebend ist und zusammen mit einem Lastwiderstand am Ausgang einen Spannungsteiler bildet. Bei hohen Frequenzen ergibt sich die besagte Teilung innerhalb der Röhre im Ausmass von D.
Das Problem an der Sache ist, dass sich die Rückkehr der Schaltung in einen linearen Verlauf bei der klassischen Variante mit der Wahl des Widerstandes einstellen lässt, welcher zusammen mit C die 318 Mikrosekunden bildet. Bei der Koppeltriode ist aber in erster Linie die Grösse von D massgebend.
Wir haben also Röhrenparameter, welche die Grunddämpfung und die maximale Höhendämpfung bestimmen.
Nehmen wir eine ECC82, so können wir von einer Einhaltung der Daten bei etwa 10% Streuung ausgehen. Dies gilt dann, wenn wir die Röhre im angestammten Arbeitspunkt betreiben. Der Betrieb mit einem Anodenstrom von 0,5mA kann aber nicht als röhrentypischer Arbeitspunkt bezeichnet werden und daher spielen kleinste Abweichungen des Cutoff oder der übrigen Grössen eine entscheidende Rolle.
Gehen wir von einer optimalen Stromquelle als Last im Kathodenkreis aus, so gibt es keine Grunddämpfung, weil r der Konstantstromquelle unendlich ist und daher ein realer Ri der Röhre im Verhältnis zu unendlich keine Teilung erzeugt.
Weiter führt dieser unendliche Widerstand im Trafomodus zu keinerlei Stromänderung der Röhre und damit auch zu keinerlei Stromgegenkopplung.
Nehmen wir mal an, unsere Röhre brauchte eine Ri-Dämpfung von Null und eine D-Dämpfung von 10 (entsprechend dem verlangten Kurvenverlauf der Entzerrung), so müsste D genau 0,1 sein.
Jetzt betrachten wir die Röhre. Tatsächlich haben wir im angestammten Arbeitspunkt eine Abweichung von mehr als 10% und im Randbereich, in welchem die Röhre noch betrieben werden kann, also bei Ia 0,5mA sicher mehr als 10% Abweichung. Ist die Grösse D aber um 10% abweichend, so ist auch die Dämpfung im Trafomodus abweichend.
Um dieses Problem zu lösen gibt es zwei Möglichkeiten: Man sucht sich Röhren aus, die im angestrebten Arbeitspunkt ein D von 0,1 liefern, oder man setzt parallel zur Stromquelle einen Widerstand ein, der eine Wechselspannungslast darstellt. Damit entsteht einerseits eine Stromgegenkopplung (im Trafomodus) und damit eine Reduktion der Dämpfung, andererseits entsteht aber im Diodenmodus eine Dämpfung.
Dies bedeutet, dass man wie gesagt die Röhre aussuchen oder eben diesen Lastwiderstand einsetzen kann, der entsprechend abgeglichen werden muss. Und da die Röhre altert, ist zur Einhaltung der Entzerrung ein öfterer Neuabgleich nötig.
Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt und ich überlasse das Feld jetzt Darius zu seiner Selbstdarstellung.
Wenn wir die erste Koppel-RIAA-Triode betrachten, so haben wir da die beiden Funktionsmodi, nämlich für tiefe Frequenzen den "Diodenmodus", wo die Triode tatsächlich nur einen Widerstand darstellt und im Höhenbereich den "Trafomodus", wo eine Teilung des Signals entsprechend D stattfindet.
Weiter haben wir am Gitter ein RC-Glied, welches den Übergang der Modi frequenzabhängig steuert. Was wir im Gegensatz zur üblichen passiven Schaltung nicht haben ist der Widerstand in Reihe zum C, welcher die Kurve nicht ins Bodenlose stürzen lässt.
Nehmen wir mal die klassische Schaltung, so haben wir einen RC-Spannungsteiler mit der Zeitkonstante 3180 Mikrosekunden. Und wir haben eben besagten Zusatzwiderstand, der mit dem C zusammen eine Zeitkonstante von 318 Mikrosekunden bildet.
Im Gegensatz dazu steht die erste RIAA-Triode. Sie hat nur das RC-Glied.
Der Trick ist, dass hier für tiefe Frequenzen Ri der Röhre massgebend ist und zusammen mit einem Lastwiderstand am Ausgang einen Spannungsteiler bildet. Bei hohen Frequenzen ergibt sich die besagte Teilung innerhalb der Röhre im Ausmass von D.
Das Problem an der Sache ist, dass sich die Rückkehr der Schaltung in einen linearen Verlauf bei der klassischen Variante mit der Wahl des Widerstandes einstellen lässt, welcher zusammen mit C die 318 Mikrosekunden bildet. Bei der Koppeltriode ist aber in erster Linie die Grösse von D massgebend.
Wir haben also Röhrenparameter, welche die Grunddämpfung und die maximale Höhendämpfung bestimmen.
Nehmen wir eine ECC82, so können wir von einer Einhaltung der Daten bei etwa 10% Streuung ausgehen. Dies gilt dann, wenn wir die Röhre im angestammten Arbeitspunkt betreiben. Der Betrieb mit einem Anodenstrom von 0,5mA kann aber nicht als röhrentypischer Arbeitspunkt bezeichnet werden und daher spielen kleinste Abweichungen des Cutoff oder der übrigen Grössen eine entscheidende Rolle.
Gehen wir von einer optimalen Stromquelle als Last im Kathodenkreis aus, so gibt es keine Grunddämpfung, weil r der Konstantstromquelle unendlich ist und daher ein realer Ri der Röhre im Verhältnis zu unendlich keine Teilung erzeugt.
Weiter führt dieser unendliche Widerstand im Trafomodus zu keinerlei Stromänderung der Röhre und damit auch zu keinerlei Stromgegenkopplung.
Nehmen wir mal an, unsere Röhre brauchte eine Ri-Dämpfung von Null und eine D-Dämpfung von 10 (entsprechend dem verlangten Kurvenverlauf der Entzerrung), so müsste D genau 0,1 sein.
Jetzt betrachten wir die Röhre. Tatsächlich haben wir im angestammten Arbeitspunkt eine Abweichung von mehr als 10% und im Randbereich, in welchem die Röhre noch betrieben werden kann, also bei Ia 0,5mA sicher mehr als 10% Abweichung. Ist die Grösse D aber um 10% abweichend, so ist auch die Dämpfung im Trafomodus abweichend.
Um dieses Problem zu lösen gibt es zwei Möglichkeiten: Man sucht sich Röhren aus, die im angestrebten Arbeitspunkt ein D von 0,1 liefern, oder man setzt parallel zur Stromquelle einen Widerstand ein, der eine Wechselspannungslast darstellt. Damit entsteht einerseits eine Stromgegenkopplung (im Trafomodus) und damit eine Reduktion der Dämpfung, andererseits entsteht aber im Diodenmodus eine Dämpfung.
Dies bedeutet, dass man wie gesagt die Röhre aussuchen oder eben diesen Lastwiderstand einsetzen kann, der entsprechend abgeglichen werden muss. Und da die Röhre altert, ist zur Einhaltung der Entzerrung ein öfterer Neuabgleich nötig.
Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt und ich überlasse das Feld jetzt Darius zu seiner Selbstdarstellung.