09.12.2008, 12:18 PM
Und nochwas zur allgemeinen oder speziellen Verwendung der Koppeltriode:
Man kann sicher mal eine bestehende Anodenspannung einer Schaltung "kompensieren", also einen DC-Verstärker bauen. Wie im Hifi erwähnt habe ich sowas schon mal bei einem Oszilloskop gesehen, allerdings erst als Handmuster. Dabei ist die Triode im "Diodenmodus" betrieben. Das Problem ist, dass die Parameter der Koppeltriode und auch jene einer Konstantstromquelle nicht stabil und alterungsresistent sind. Das erinnert mich an die Röhrenvoltmeter der Jugendzeit. Diese Dinger musste man alle 5 Minuten neu nullen. Eine Langzeitmessung war damit nicht möglich, höchstens eine Langzeitschätzung. Und so wird es auch hier sein. Sobald man nach der Koppeltriode eine reelle Last hat, spielt der Ri der Röhre eine Rolle und damit ist die Alterung wirksam. Ist die Last praktisch unendlich, so muss die Konstantstromquelle eine entsprechende Qualität und Stabilität aufweisen, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Und man muss beachten, dass jegliche Kompensation wegfällt, damit überhaupt eine DC-Übertragung vom Signaleingang her möglich ist.
Wenn wir eine entsprechende Konstantstromquelle haben, können wir doch die Triode im Diodemodus wirklich durch einen Widerstand ersetzen. Da ist dann für die Stabilität nur noch die Qualität der Konstantstromquelle massgebend.
Anders sieht es aus, wenn wir die Koppeltriode mit Gitter an Masse betreiben. Dann haben wir eine definierte Dämpfung, welche dem Durchgriff bezw. Mü entspricht.
Das Problem, das sich dann zeigt ist, dass wir mit Sicherheit eine unterschiedliche Spannung zwischen Anode und Kathode haben. Und dies auch bei einem konstanten Ruhestrom der Röhre. Das bedeutet aber, dass wir alle Parameter der Röhre als Einfluss bekommen. Wir haben in der Ia/Ua-Kennlinienschar einer Röhre sämtliche Grössen drin. Wir können also alle Werte daraus ablesen und z.B. durch eine Linie konstanten Stroms feststellen, dass sich bei linearer Veränderung der Anodenspannung und konstantem Strom eine unlineare Veränderung der Gitterspannung (einer ECC82) ergibt, die zum Erhalt des Stroms erforderlich ist. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass der Durchgriff nicht linear ist. Und wenn wir S und Ri betrachten, so sind beide unlinear. Da ist es ja schon von Barkhausen her zwingend, dass D ebenfalls unlinear sein muss.
Haben wir aber eine Unlinearität von Mü, so ist diese "Trafodämpfung" ebenfalls unlinear.
Sowas mag bei einem Messgerät (oder besser Sichtgerät wie einem Oszilloskop) noch angehen, nicht aber in einer NF-Anwendung. Und diese Unlinearität wirkt sich auch (und besonders) aus, wenn der Strom konstant ist. Gäbe es eine Stromänderung, so ergäbe sich eine Stromgegenkopplung, welche linearisiert, aber das Ergebnis verfälscht.
Es führt kein Weg dran vorbei und ich habe da schon mehrfach meinen Fachlehrer zitiert, der uns beigebracht hat, dass mit dieser Schaltungsart kein Blumentopf zu gewinnen ist. Und dass ich als ungläubiger Mensch diese Versuche alle auch gemacht habe und mangels nutzbarer Ergebnisse aufgegeben habe, brauche ich eigentlich nicht zu wiederholen.
Man kann sicher mal eine bestehende Anodenspannung einer Schaltung "kompensieren", also einen DC-Verstärker bauen. Wie im Hifi erwähnt habe ich sowas schon mal bei einem Oszilloskop gesehen, allerdings erst als Handmuster. Dabei ist die Triode im "Diodenmodus" betrieben. Das Problem ist, dass die Parameter der Koppeltriode und auch jene einer Konstantstromquelle nicht stabil und alterungsresistent sind. Das erinnert mich an die Röhrenvoltmeter der Jugendzeit. Diese Dinger musste man alle 5 Minuten neu nullen. Eine Langzeitmessung war damit nicht möglich, höchstens eine Langzeitschätzung. Und so wird es auch hier sein. Sobald man nach der Koppeltriode eine reelle Last hat, spielt der Ri der Röhre eine Rolle und damit ist die Alterung wirksam. Ist die Last praktisch unendlich, so muss die Konstantstromquelle eine entsprechende Qualität und Stabilität aufweisen, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Und man muss beachten, dass jegliche Kompensation wegfällt, damit überhaupt eine DC-Übertragung vom Signaleingang her möglich ist.
Wenn wir eine entsprechende Konstantstromquelle haben, können wir doch die Triode im Diodemodus wirklich durch einen Widerstand ersetzen. Da ist dann für die Stabilität nur noch die Qualität der Konstantstromquelle massgebend.
Anders sieht es aus, wenn wir die Koppeltriode mit Gitter an Masse betreiben. Dann haben wir eine definierte Dämpfung, welche dem Durchgriff bezw. Mü entspricht.
Das Problem, das sich dann zeigt ist, dass wir mit Sicherheit eine unterschiedliche Spannung zwischen Anode und Kathode haben. Und dies auch bei einem konstanten Ruhestrom der Röhre. Das bedeutet aber, dass wir alle Parameter der Röhre als Einfluss bekommen. Wir haben in der Ia/Ua-Kennlinienschar einer Röhre sämtliche Grössen drin. Wir können also alle Werte daraus ablesen und z.B. durch eine Linie konstanten Stroms feststellen, dass sich bei linearer Veränderung der Anodenspannung und konstantem Strom eine unlineare Veränderung der Gitterspannung (einer ECC82) ergibt, die zum Erhalt des Stroms erforderlich ist. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass der Durchgriff nicht linear ist. Und wenn wir S und Ri betrachten, so sind beide unlinear. Da ist es ja schon von Barkhausen her zwingend, dass D ebenfalls unlinear sein muss.
Haben wir aber eine Unlinearität von Mü, so ist diese "Trafodämpfung" ebenfalls unlinear.
Sowas mag bei einem Messgerät (oder besser Sichtgerät wie einem Oszilloskop) noch angehen, nicht aber in einer NF-Anwendung. Und diese Unlinearität wirkt sich auch (und besonders) aus, wenn der Strom konstant ist. Gäbe es eine Stromänderung, so ergäbe sich eine Stromgegenkopplung, welche linearisiert, aber das Ergebnis verfälscht.
Es führt kein Weg dran vorbei und ich habe da schon mehrfach meinen Fachlehrer zitiert, der uns beigebracht hat, dass mit dieser Schaltungsart kein Blumentopf zu gewinnen ist. Und dass ich als ungläubiger Mensch diese Versuche alle auch gemacht habe und mangels nutzbarer Ergebnisse aufgegeben habe, brauche ich eigentlich nicht zu wiederholen.