20.02.2008, 08:48 PM
Ich glaube spätestens an dieser Stelle, da der Transduktor D-Verstärker quasi "fertig" ist, sind noch ein paar Röhrenkenntnisse gefragt.
Als erstes müssen wir hier bei der Anodenschaltung beachten, das bei den Röhren die zulässige Spannung zwischen Katode und Heizfaden (Ufk) nicht überschritten wird. Für die PL509/PL519 beträgt diese 220Volt effektiv (+/-10%), bei 50Hz. Weiterhin ist dabei zu beachten, das dieser Ufk Wert für Netzwechselspannung gilt, nicht für Gleichspannung und auch nicht für HF. Überschreitet man dort die Spannung fließt Strom von der Heizung zur Katode, so das die Röhre kaputt gehen kann. Ins besondere wenn wir mit der Anodenschaltung vom Netz mit Greinacher Verdoppler auf über 600V hoch wollen, kann das zum Alles vernichtenden Problem werden.
Die PL519 ist so konstruiert, das nur die Anode gegen alle anderen Elektroden eine wirklich hohe Isolation, große Kriechstrecke sowie eine geringe innere Kapazität und sehr geringe äußere Schaltkapazität bietet, wegen dem seperat rausgeführten Anodenkontakt (Nippel) oben. Alle anderen Kontakte sind unten am Röhrenfuß rausgeführt. Die Last muss deswegen aus meiner Sicht zwischen die beiden Anoden der PL509/519 , wenn wir bei 500kHz die +/-300Volt (mit kanpp 1A Peak) peak schalten wollen. Es gibt noch eine "Zwischenvariante" so genannter "Split-Load" wo die Katode über eine mittelangezapfte Primärwicklung gegen Masse geht und die Anoden jeweils eine eigene Primärwicklung auf dem selben Kern haben. Die Gitter 2 sind dabei entweder an der Anodenspannung, einer separaten Schirmgitter Gleichspannung, die geringer als die Anodenspannung ist angeschlossen oder - und jetzt kommt's ganz schlimm: Die Gitter2 haben auch noch mal eine Primärwicklung auf dem selben Kern, mit Mittelanzapfung gegen die Schirmgitter Gleichspannung. Letzte Variante ist die Aufwändigste aber auch die Beste, da man den Arbeitspunkt der Röhre optimal an Spannungs- und Stomverhältnisse anpassen kann. Elektrisch in diesem Sinne günstig ist auch die PPP Schaltung, aber das geht nicht ohne spezielles Netzteil, da dort zwei schwebende Betriebsspannungen benötigt werden.
Das an den Schirmgittern jede Menge Leistung verloren geht ist der Preis für die sehr kleine Miller Kapazität bei Pentoden. Das Schirmgitter schirmt das Gitter1 für Wechselspannung gegen die Anode ab, genau so wie beim Dual Gate FET, wenn man das obere Gate für Wechselspannung auf Masse legt, dann hat das untere Gate nur etwa 0,1pF Miller-C. Allerdings kann man hier ja versuchen, die mittlere Schrimgitterspannung so gering wie möglich zu halten. Dabei mus man beachten, das eine gewisse Schirmgitterspannung nötig ist, um bei kleinen Anodenspannungen hohe Anodenstöme fließen zu lassen. Der Schirmgitterstrom diktiert den Anodenstrom bei Tetroden oder Pentoden. Ist die Schirmgitterspannung zu klein, wird die Anodenspannung und damit die Anodenverlustleistung im "durchgesteuerten" Zustand beim vollen Anodenstrom zu hoch. Am Gitter 3 kann bei der PL509/519 bis +20 Volt Gleichspannung anliegen, was die für den max. Anodenstrom nötige Schirmgitter Spannung (und damit -verlustleistung) etwas herab setzt. Sehr wichtig ist hierbei weiterhin, das bei einer Alterung der Röhre die Stromergibigkeit nachlässt, so das einfach bei sonst gleicher Ansteuerung weniger Anodenstrom bei mehr Anodenspannung an der Röhre ansteht.
Dem Wunsch nach einer konstanten Oszillator Ausgangsspannung kann in der Röhrentechnik ganz einfach entsprochen werden. Da das Gitter 1 ab einer Spannung von ca. -1 Volt in positiver Richtung expotentiell mehr und mehr Gitterstrom zieht, kann die damit eine Einweg Spitzengleichrichtung erreicht werden, so wie beim Röhrenaudion oder dem Röhren-Sinusoszillator. Ist der Gitterableitwiderstand groß genug (z.Bsp. 1MOhm) entsteht bei Aussteuerung durch die Einweg Spitzengleichrichtung eine von der Aussteuerung abhängige negative Gittervorspannung am Gitter1, welche die Ausgangsamplitude an der Anode herabregelt.
Könnte man vielleicht mit Mikrowellen Röhren "Magnetrons" den wirkungsgradstarken HF-Generator besser aufbauen als mit den Beampower Tetroden PL 509 ?
beste Grüße, Mario
Als erstes müssen wir hier bei der Anodenschaltung beachten, das bei den Röhren die zulässige Spannung zwischen Katode und Heizfaden (Ufk) nicht überschritten wird. Für die PL509/PL519 beträgt diese 220Volt effektiv (+/-10%), bei 50Hz. Weiterhin ist dabei zu beachten, das dieser Ufk Wert für Netzwechselspannung gilt, nicht für Gleichspannung und auch nicht für HF. Überschreitet man dort die Spannung fließt Strom von der Heizung zur Katode, so das die Röhre kaputt gehen kann. Ins besondere wenn wir mit der Anodenschaltung vom Netz mit Greinacher Verdoppler auf über 600V hoch wollen, kann das zum Alles vernichtenden Problem werden.
Die PL519 ist so konstruiert, das nur die Anode gegen alle anderen Elektroden eine wirklich hohe Isolation, große Kriechstrecke sowie eine geringe innere Kapazität und sehr geringe äußere Schaltkapazität bietet, wegen dem seperat rausgeführten Anodenkontakt (Nippel) oben. Alle anderen Kontakte sind unten am Röhrenfuß rausgeführt. Die Last muss deswegen aus meiner Sicht zwischen die beiden Anoden der PL509/519 , wenn wir bei 500kHz die +/-300Volt (mit kanpp 1A Peak) peak schalten wollen. Es gibt noch eine "Zwischenvariante" so genannter "Split-Load" wo die Katode über eine mittelangezapfte Primärwicklung gegen Masse geht und die Anoden jeweils eine eigene Primärwicklung auf dem selben Kern haben. Die Gitter 2 sind dabei entweder an der Anodenspannung, einer separaten Schirmgitter Gleichspannung, die geringer als die Anodenspannung ist angeschlossen oder - und jetzt kommt's ganz schlimm: Die Gitter2 haben auch noch mal eine Primärwicklung auf dem selben Kern, mit Mittelanzapfung gegen die Schirmgitter Gleichspannung. Letzte Variante ist die Aufwändigste aber auch die Beste, da man den Arbeitspunkt der Röhre optimal an Spannungs- und Stomverhältnisse anpassen kann. Elektrisch in diesem Sinne günstig ist auch die PPP Schaltung, aber das geht nicht ohne spezielles Netzteil, da dort zwei schwebende Betriebsspannungen benötigt werden.
Das an den Schirmgittern jede Menge Leistung verloren geht ist der Preis für die sehr kleine Miller Kapazität bei Pentoden. Das Schirmgitter schirmt das Gitter1 für Wechselspannung gegen die Anode ab, genau so wie beim Dual Gate FET, wenn man das obere Gate für Wechselspannung auf Masse legt, dann hat das untere Gate nur etwa 0,1pF Miller-C. Allerdings kann man hier ja versuchen, die mittlere Schrimgitterspannung so gering wie möglich zu halten. Dabei mus man beachten, das eine gewisse Schirmgitterspannung nötig ist, um bei kleinen Anodenspannungen hohe Anodenstöme fließen zu lassen. Der Schirmgitterstrom diktiert den Anodenstrom bei Tetroden oder Pentoden. Ist die Schirmgitterspannung zu klein, wird die Anodenspannung und damit die Anodenverlustleistung im "durchgesteuerten" Zustand beim vollen Anodenstrom zu hoch. Am Gitter 3 kann bei der PL509/519 bis +20 Volt Gleichspannung anliegen, was die für den max. Anodenstrom nötige Schirmgitter Spannung (und damit -verlustleistung) etwas herab setzt. Sehr wichtig ist hierbei weiterhin, das bei einer Alterung der Röhre die Stromergibigkeit nachlässt, so das einfach bei sonst gleicher Ansteuerung weniger Anodenstrom bei mehr Anodenspannung an der Röhre ansteht.
Dem Wunsch nach einer konstanten Oszillator Ausgangsspannung kann in der Röhrentechnik ganz einfach entsprochen werden. Da das Gitter 1 ab einer Spannung von ca. -1 Volt in positiver Richtung expotentiell mehr und mehr Gitterstrom zieht, kann die damit eine Einweg Spitzengleichrichtung erreicht werden, so wie beim Röhrenaudion oder dem Röhren-Sinusoszillator. Ist der Gitterableitwiderstand groß genug (z.Bsp. 1MOhm) entsteht bei Aussteuerung durch die Einweg Spitzengleichrichtung eine von der Aussteuerung abhängige negative Gittervorspannung am Gitter1, welche die Ausgangsamplitude an der Anode herabregelt.
Könnte man vielleicht mit Mikrowellen Röhren "Magnetrons" den wirkungsgradstarken HF-Generator besser aufbauen als mit den Beampower Tetroden PL 509 ?
beste Grüße, Mario