02.07.2005, 05:11 PM
Zitat:Original geschrieben von sn4
Wieso müssen dann die Transistoren für 20 A ausgelegt sein? Wieso brauch ich eine Versorgungsspanunngn von +/- 63 Volt?
Dareichen doch dann auch +/- 20 Volt wirklich ausreichend...
20V Spitzenspannung bringen 14V sinus, also 50W an 4 Ohm. Bei 20V Spitzenspannung fließen 5A Spitzenstrom. Soweit, so gut.
Leider ist die Impedanz des Laustprechers ziemlich fies. Da gibt es Kapazitäten, Induktivitäten und allerlei sonstiges Gekrüppel. Dadurch können höhere Ströme auftreten.
Bei (selbstschwingenden) D-Amps tritt bei hohen Aussteuerungen ein sehr fieser Effekt auf: die Schaltfrequenz sinkt von 500kHz und bricht schließlich ins Hörbare ein! Bei Dreieckgeneratoren geschieht das grundsätzlich später, aber tritt ebenso auf.
Daher sollte man D-Amps nicht allzuweit aussteuern. 2/3 der möglichen Spitzenspannung.. höchstens! Dabei werden nur 40% der möglichen Leistung erreicht. Pessimistischer sollte man mit 25% rechnen, ich hatte das im alten Forum mal gezeigt.
Um das zu kompensieren, muß man die Betriebsspannung verdoppeln. So werden aus +/-20V schließlich +/-40V und bringt trotzdem nur 50 Watt. Da die Ausgangsleistung jedoch nunmal 50 Watt beträgt, reicht trotz der erhöhten Spannung ein 50W-Netzteil. Ein analoger Verstärker hätte wegen seiner Verluste bei geringerer Spannung ein 75W-Netzteil gebraucht.
Der einzige Nachteil bei der höheren Spannung liegt in der Verfügbarkeit spannungsfester und schneller Halbleiter.
P.S.: MOS-Transistoren sind (bei gleicher Leistungsfähigkeit) grundsätzlich vielfach schneller als BJTs.