01.07.2005, 03:36 PM
Die genanten Vorteile sind grundsätzlich zutreffend. Meine Entgegenhaltung an anderer Stelle, dass hierbei unzulässig hohe Querstromspitzen durch beide MOSFETs entstehen, lag nicht am komplementären Sourcefolger, sondern an der asymmetrischen Ansteuerung, die diese Stromspitzen in diesem speziellen Fall bei hohem Modulationsgrad tatsächlich entstehen ließen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Du ( Rumgucker ) das mal überprüfst, bevor Du eine solch halbausgegorene Schaltung zum Nachbau freigibst.
Das Problem bei alternativen Schaltungskonzepten ist ja nicht, dass sie nicht willkommen wären, es ist nur sehr nervig, wenn sie vom Erfinder bereits in den Himmel gelobt und als "ultimativ" deklariert werden, bevor sie auch nur ansatzweise funktionieren, vom zu erwartenden "Klang" noch gar nicht zu reden.
Bleiben wir vorerst beim komplementären Sourcefolger.
"Die Vorteile des Source-Folgers:
1. nur ein Gegentakt-Treiber notwendig.
2. automatische Totzeit. Nie, nie, nie können beide MOS gleichzeitig leiten."
Der erste genannte "Vorteil" ist nicht so leicht in die Praxis umzusetzen, denn es bedarf eines sehr schnellen Gegentakttreibers mit sehr hohem Spannungshub, der über die Betriebsspannung der MOSFETs hinausgehen muß und zusätzlich in der Lage sein muß, einen hohen Impulsstrom zum schnellen Umladen der Gate-Kapazitäten zu liefern.
Es ist zwar richtig, dass ein komplementärer Sourcefolger eine "automatische Totzeit" eingebaut hat, dennoch kann man hier auch unzulässig hohe Querströme keinesfalls ausschließen, wenn man die Ansteuerung nicht optimal gestaltet.
Es ist auch ein Irrtum anzunehmen, dass eine "komplementäre" NP-MOS-Schaltstufe symmetrischer wäre, als beispielsweise eine NN-Schaltsufe mit integriertem Halbbrücken-Treiber. Das genaue Gegenteil ist der Fall, da es keine wirklich komplementären MOS-Transistorpaare gibt. Selbst wenn man sowohl die niedrigere Schaltgeschwindigkeit des P-Typs durch zusätzliche Kapazitäten am N-Typ und auch den höheren R_DSon des P-Typs durch einen zusätzlichen Widerstand am N-Typ ausgleicht, sind zusätzliche geradzahlige Klirrkomponenten eines PWM-Verstärkers mit NP-Schaltstufe gegenüber einem PWM-Verstärker mit "konventioneller" NN-Schaltstufe kaum auszugleichen.
Das sollen jetzt keine weiteren "Plattmacher-Sprüche" sein. Nichts ist so interessant und willkommen, wie alternative Konzepte! "Ultimativ" darf man sie aber erst nennen, wenn sie nicht nur funktionieren, sondern auch zumindest einen erkennbaren und nachvollziehbaren Vorteil gegenüber "konventionellen" Konzepten aufweisen.
Das Problem bei alternativen Schaltungskonzepten ist ja nicht, dass sie nicht willkommen wären, es ist nur sehr nervig, wenn sie vom Erfinder bereits in den Himmel gelobt und als "ultimativ" deklariert werden, bevor sie auch nur ansatzweise funktionieren, vom zu erwartenden "Klang" noch gar nicht zu reden.
Bleiben wir vorerst beim komplementären Sourcefolger.
"Die Vorteile des Source-Folgers:
1. nur ein Gegentakt-Treiber notwendig.
2. automatische Totzeit. Nie, nie, nie können beide MOS gleichzeitig leiten."
Der erste genannte "Vorteil" ist nicht so leicht in die Praxis umzusetzen, denn es bedarf eines sehr schnellen Gegentakttreibers mit sehr hohem Spannungshub, der über die Betriebsspannung der MOSFETs hinausgehen muß und zusätzlich in der Lage sein muß, einen hohen Impulsstrom zum schnellen Umladen der Gate-Kapazitäten zu liefern.
Es ist zwar richtig, dass ein komplementärer Sourcefolger eine "automatische Totzeit" eingebaut hat, dennoch kann man hier auch unzulässig hohe Querströme keinesfalls ausschließen, wenn man die Ansteuerung nicht optimal gestaltet.
Es ist auch ein Irrtum anzunehmen, dass eine "komplementäre" NP-MOS-Schaltstufe symmetrischer wäre, als beispielsweise eine NN-Schaltsufe mit integriertem Halbbrücken-Treiber. Das genaue Gegenteil ist der Fall, da es keine wirklich komplementären MOS-Transistorpaare gibt. Selbst wenn man sowohl die niedrigere Schaltgeschwindigkeit des P-Typs durch zusätzliche Kapazitäten am N-Typ und auch den höheren R_DSon des P-Typs durch einen zusätzlichen Widerstand am N-Typ ausgleicht, sind zusätzliche geradzahlige Klirrkomponenten eines PWM-Verstärkers mit NP-Schaltstufe gegenüber einem PWM-Verstärker mit "konventioneller" NN-Schaltstufe kaum auszugleichen.
Das sollen jetzt keine weiteren "Plattmacher-Sprüche" sein. Nichts ist so interessant und willkommen, wie alternative Konzepte! "Ultimativ" darf man sie aber erst nennen, wenn sie nicht nur funktionieren, sondern auch zumindest einen erkennbaren und nachvollziehbaren Vorteil gegenüber "konventionellen" Konzepten aufweisen.