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Mikrofon-Messung
#1
wir können mit den kleinen Elektret-mikros ja recht einfach und günstig zb unsere Lautsprecher messen, ein bisher ungelöstes Problem dabei ist aber, den Frequenzgang der Mikros zu messen; es bleiben dazu eigentlich nur 2 Wege: entweder gegen ein anderes Mic mit bekanntem Frequenzgang vergleichend zu messen, oder mit einem Schall erzeugendem Gerät mit bekanntem Verhalten eine Referenzmessung zu machen;
wenn man gerade keinen schalltoten Raum mit B&K Messmikro und dazu gehörigem Generator/Kompressor hat, bleibt nur der andere, ursprüngliche Weg. Auch B&K hat irgendwann das erste Mikro gebaut und musste das irgendwie charakterisieren, oder messen.
ja, und da hatte ich neulich, beim basteln des in-ear-Messadapters eine Idee: so ein Mundstück müsste sich doch eignen, wenn ganz am dünnen Ende eine Druckwelle erzeugt wird, diese schön auf den runden Kanal zu verteilen, den ich mit zb einem PP Druckluftschlauch verängere und da dann ein Mikro setlich am Kanal in eine Bohrung stecke;
zum erzeugen der Druckwelle gibt es zwei bekannte Methoden: eine Hochspannungs-entladung oder den "explodierenden Draht" (dünner Draht wird mit saftiger Entladung aus einer Kondensator-Batterie zum Verdampfen gebracht; beides macht PENG - Druckwelle - und damit einen sehr kurzen akustischen Impuls, davon eine FFT und man hat den Frequenzgang des Mikros.
cool...da habe ich endlich eine sinnvolle Anwendung für diese netten HV-Generatoren, zb diese:
https://de.aliexpress.com/item/New-DC-3V...713.8ORxS7

[Bild: UTB8U.u1Xv2JXKJkSanrq6y3lVXac.jpg]
[Bild: UTB8Omaua5aMiuJk43PTq6ySmXXaj.jpg]

also gebastelt...und dann die erste Messung:

   

das hatte ich mir anders vorgestellt ! Rolleyes
ok, nach 5ms kommt die Reflexion vom 60cm enfernten Ende des PP Schlauches...aber der Impuls-Salat am Anfang ...das kann ja nicht sein !

die Büchse der Pandora war geöffnet... motz
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#2
Ich könnte mir vorstellen, dass Deine elektrisch initiierte Pulsentladung einfach in die Mikrofonschaltung rein stört.
...mit der Lizenz zum Löten!
 
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#3
Welchen "Frequenzverlauf" könnte man denn von einem solchen akustischen Impuls / Knall erwarten?
 
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#4
#volti ja, ich messe 1mV und daneben rappeln 10kV - immerhin 7 Dekaden Unterschied misstrau
dachte ich zuerst, das könnte schwierig werden ; aber in der Messung müsste der E-Feld-impuls etwa 0,3ms VOR dem akustischen kommen - es kommt aber eine ganze Menge "Müll" , sprich Reflexionen , so ist das eh sinnlos Rolleyes 

#seb  ein perfekter, kurzer Puls (auch Dirac genannt) hat ein breites, gleichverteiltes Spektrum, dh in der FFT sollte das einen perfekt linearen Frequenzgang haben.

also Rudi Ratlos grübelt -- bekomme ich das also trotz gut durchdachter Schallführung offensichtlich nur schlecht hin, muss es ohne Schallführung wenigstens besser gehen - also Mic und Entladung frei im Raum (naja, das ist sowieso viel schneller aufgebaut) Cool 

also wieder mit dem 4mm mic angefangen: (Echos von der Umgebung digital entfernt, ich will ja kein Echolot basteln)

   
jo, das sieht doch schon nach "Messung" aus !
nur: es fällt ab 10kHz ab...mal anderes mic testen:

   
mit diesem hatte ich die in-ear gemessen; der "Filz" vorne auf dem mic ist entfernt; ok...dann ein anderes mic:
6x5mm Kapsel

   
aha, zuviel "Staudruck" ab 10kHz - also das nächste
6x3mm Kapsel
   
na, geht doch Tongue

rätselhaft ist mir aber folgendes: viele Pulse zusammen gemessen:
   
der saubere 6dB/Oktave Anstieg zu tiefen Frequenzen ist sicher ein Artefakt der FFT, des Fensters oder sonstwas - nur: warum?
ist mir (noch) nicht klar....und in dem Signal ist eindeutig eine Verschiebung des DC Levels zu sehen, das erst nach der Pulsfolge wieder auf null geht;
eine Nebenwirkung des mic-preamp im EMU0202 ? oder vom mic internen FET ?  oder doch noch "Nebenwirkung" der 10kV-Entladung? (obwohl potentialgetrennt, symmetrisch zu Erde (erdfrei) und keine direkte Verbindung zum PC-Netzanschluss (andere Phase auch noch))

+ das 4mm mic zeigt diesen Effekt nicht, bzw kaum...
   
sieht nach einer Art Übersteuerung aus, evtl kommt der preamp-FET im mic irgendwie mit der Lautstärke des Knalls nicht zurecht. misstrau
es bleibt spannend Rolleyes
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#5
;pop;corn;
 
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#6
#seb
Zitat:Heute, 05:47 AM
  überrascht
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#7
Ja, die Büchse ist offen lachend
 
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#8
mal wieder: Versuch, ein Mic zu messen....

jetzt: mit dem DSO , das ja auch ne FFT rechnen kann, aber wirklich breitbandig misst, ohne digitale Filter usw.

hier die Messung des akustischen Puls von der Entladung, ca 10 cm vom Blitz entfernt:


.png   DS1Z_QuickPrint5.png (Größe: 36,98 KB / Downloads: 1.029)

das mini-Elektret-Mic , 4.5x2.2 mm , von ali , 7/2016 gekauft; 
zeigt sich echt gut, immerhin: im Bereich 5k...20k auf +/- 1 dB , geht bis > 65 kHz !!!

[Bild: attachment.php?aid=3384]
-> Mitte ist 25kHz, 5kHz  / Div.
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#9
Probleme mit dem Bilderupload?
 
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#10
naja - Bild -> attachment -> in Beitrag ---> kommt als link .  (hab ich eben nochmals Bild-einfügen + link genommen.) seltsam...
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#11
Was haltet ihr von Klirrmessungen mit Elektretmikros?
Die Mess-Software die ich normal benutze misst seit neuestem auch den Klirr, die Frage ist jetzt nur, wie verlässlich ist das ganze?
Wie stark klirrt z.B. eine MCE-2000 von alleine?

Eine erste Testmessung am Bürolautsprecher ergibt K2 mit ungefähr 1% über den ganzen Frequenzgang, bei geringer Lautstärke...
 
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#12
also ohne das nachgeprüft zu haben...aber der Klirr ist eher gering, dh bei "normalem" Schallpegel.
weil diese Elektret-kapseln sind ja im Prinzip Kondensator-Mikrofone, somit ist ihr Klirr abhängig vom Schallpegel, bei kleinen Pegeln geht er gegen Null , bzw ihr Rauschen ist grösser.
daher: welches Programm ? was wir bewertet ? (evtl auch Rauschen als "Klirr" ?) bei welchem Pegel gemessen ?

bei < 100dB sollte der Klirr des Mic immer unter 0,1% liegen.

ein Problem ist oft der Mic-Eingangsverstärker , der produziert u.U. mehr Klirr als gedacht...  Wink

hier ne Messung...der HT80 Hochtöner, (China) 4mm Kapsel ca 5 cm davor

   

wobei der Klirr der Soundkarte .... (Widerstand vom out auf mic-in , mit mic dran) auch nicht wirklich viel besser ist  Rolleyes
z.T. sogar deutlich mehr Klirr --- warum auch immer  Rolleyes
   

sprich : die (billige) Elektret-Kapsel ist also nicht wirklich das Problem hier  Tongue
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#13
Interessant...Software ist Audionet Carma, wie das genau bewertet wird kann ich nicht sagen. Ich finde auch keine Dokumentation dazu, aus der das hervorgeht.
Messprinzip ist mit gleitendem Sinus.

Hinter dem Mikro sitzt ein Mikrofonverstärker mit NE5534 und Phantomspeisung.
Pegel weiß ich nicht, aber wenig. Ich hab mit sehr wenig Abstand und leise gemessen...oder besser gesagt, rumgespielt.
Eigentlich wollte ich versuchen ob ich Messungen über die Amplitude machen kann, um Kompression zu finden...da hab ich die Klirrmessung entdeckt.

Die Soundkarte alleine wollt ich auch noch messen, mal, hatte aber grad kein Kabel zur Hand...Danke für den Hinweis, ich hatte eigentlich gedacht der Klirr läge deutlich niedriger. Die Info dass die Kapsel das kleinste Problem ist, ist schon mal sehr wertvoll, den Rest kann ich selbst mal unter die Lupe nehmen!

Kanns sein dass in deinem Fall entweder der Ausgangspegel oder die Empfindlichkeit vom Eingang höher war?
 
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#14
in "meinem" Fall: es ist ein CM106 soundchip, der hat nicht so top Eigenschaften...
+ Pegel am input wohl etwas niedrig, dann ist das Rauschen der "minimale" Klirr (so siehts jedenfalls hier aus)

- ich muss mal selbst nen Mic-input basteln...mal sehen.  Wink
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#15
meine Behauptung zum niedrigen Klirr der Mikros bei kleinem Schallpegel war schon richtig:

   

bei kleinem Pegel geht der Klirr gegen Null - fein.

nur: die kleinen Kapseln haben keinen so dollen Rauschabstand , sprich: bei kleinen Pegeln wird das Rauschen den Klirr immer überdecken.  Rolleyes

hier hat es auch einer versucht, zu messen:
http://vmaudio.cz/clanky_pokracovani/mer...sledky.php

   

man sieht einen duchgehenden "Klirr" K2 bei rund -46dB, also 0,5% -- was aber wohl das Rauschen oder die Verzerrung des eingebauten FET darstellt.

wenn das mic etwa 30dB Rauschen hat, braucht es min. 90dB Schalldruck, damit (60dB Rauschabstand) 0,1% Klirr messbar werden.
somit muss man schon recht "laut" messen, mindestens mit 1 W eff.  (nachdem ich damit mal nen Hochtöner zerstört habe, mache ich das sowieso nicht mehr.... Sad )
somit: eine wirklich gute Klirrmessung ist teuer, weil unter einem B&K Mikro brauchst eigentlich nicht anfangen, wenn nicht bei gemessenen <1% Klirr nie klar ist, ob der Klirr vom Mic oder vom Preamp kommt, und es muss mit Pegeln gemessen werden, die sensible Hochtöner killen können.

mit einem mehr oder weniger billigen Elektret-Mic kann man eigentlich eine sinnvolle Klirr-Messung nur machen, um zb einen defekten speaker zu erkennen oder ein Problem mit der Frequenzweiche, wenn der Klirr irgendwo auf 3..10% hoch geht. 
Für alles, was wirklich genau sein soll, geht es dann eben schon mal mit zertifiziertem Mikro und dessen (gemessenen) Referenz-Daten an und damit auch preislich so richtig gut ab...  Wink

hier noch Lesestoff... zum Klirr
https://pdfs.semanticscholar.org/d2c3/12...8bb68d.pdf
https://gitec-forum.de/wp-content/upload...teil_5.pdf

und überhaupt:
https://gitec-forum.de/wp-content/upload...teil_4.pdf
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#16
Ich hab auch mal damit rumgespielt:

   
   

Das ist eine Schleife aus Laptop-Soundkarte -> Spannungsteiler -> Mic-Eingang vom Vorverstärker -> Laptop-Soundkarte.

Die Verzerrungen sinken immer mit steigendem Pegel, und sie sind invers zum Frequenzgang...von da her vermute ich auch dass das an der Stelle vor allem das Rauschen sein wird.

Edit: Hier das selbe, nur über 5 Messungen gemittelt:

   

Hm...
 
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