Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Ich hab das mit dem minimalphasigen System sowieso noch nicht verstanden.
Wenn ich aus einer punktförmigen Schallquelle zwei unterschiedliche Frequenzen mit einem Phasenwinkel von 0° abstrahle, so kommen die doch nach ein paar Metern sowieso völlig außer Phase beim Zuhörer an.
Stell dir einen punktförmigen Coaxlautsprecher vor.
Der Hochtöner und der Tieftöner sind perfekt in Phase.
Beide "strahlen" nun ein je 10ms langes Wellenpaket (=Sinusburst) in den Raum. eines mit einem 1kHz Sinus, das andere mit 10kHz.
Die beiden Wellenpakete wandern nun mit gleicher Geschwindigkeit durch den Raum zu dir.
Sie beginnen nun bei dir gleichzeitig und gleich"polarisiert" (1.Halbwelle nach "oben").
Bei einem Minimalphasigen System stellt sich dieser Zustand automatisch beim Entzerren der Amplituden ein.
Stimmt die Phase nicht, treffen die Wellenpakete eben zu unterschiedlichen Zeiten ein.
Free behauptete nun, dass man das ab ca. 200Hz wahrnehmen kann, wenn ich mich recht entsinne. Daher die Idee einen separaten Tieftöner verwenden zu können.
Misst man nun dieses Verhalten in einiger Entfernung mit vielen Sinusbursts unterschiedlicher Frequenz, kann man genau sagen, wann der Lautsprecher zu früh kommt oder verpolt ist
Dies ist äquivalent mit diesem Spungantwort-Dingens von Gucki.
Diese Methode nett sich (mit ein paar Verfeinerungen) Wavelet-Analyse und hat den Vorteil, dass man sie nach Messen der Impulsantwort einfach im Rechner durch Faltung (der impulastowort mit den vielen Wavelets) bestimmen kann.
Nochmal anders ausgedrückt: Diese Sinusbursts tragen eine Information im Zeitbereich UND im Frequenzbereich. Dadurch kann ich dem zu vermessenden System die maximale Information entlocken.
Pffffffffft. "Da entwich das Vakuum" - Heinrich Physik, 1857.