Während Ihr schon vorprescht (was ich für verfrüht halte), gründel ich immer noch bei dem Draht rum.
Zum Nachweis irgendwelcher Unterschiede hab ich beide Spulen mal als Serienresonanzkreis mit dem 10nF-Monster-Styroflex ) an meine ESR-Messbrücke gebaumelt.
31 Wdg, d=0,8mm, D=15mm, Rs=30 Ohm, f=3 MHz
37 Wdg, d=0,8mm, D ~ 15mm (zweilagig), Rs=10 Ohm, f=9 MHz
Ich bin baff!
Obwohl die Litzenspule erst bei 9 MHz eigenresoniert, ist der Serienwiderstand des Kreises immer noch dreimal geringer als beim Volldraht bei 3MHz Eigenresonanz.
Ganz offensichtlich besitzt die Volldraht-Spule dreifach größere Streukapazitäten und einen vielfach höheren HF-Widerstand.
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So ganz abwegig scheint es nicht zu sein, wenn man den Skineffekt als Ursache - auch bei 77,5 kHz - sehr wichtig nimmt.
"Die Stromdichte J im Leiter nimmt im Abstand d vom Rand nach folgender Gleichung
exponentiell ab..." (Anm: also am Anfang besonders viel)
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
Bei 100kHz wird die "Skintiefe" (= Dicke eines fiktiven Ersatzleiters) mit 0,21mm errechnet. Daraus ergibt sich ein Drahtquerschnitt von 0,138mm²
Mein oben vermessener Volldraht hat einen Radius von 0,4mm, also einen Querschnitt von 0,5mm²
Also wird mein Leiterquerschnitt schon bei 100kHz nur noch zu 1/4 genutzt. Es ist also offensichtlich kein Mysterium, dass die Litze viel besser funktioniert und die Güte verdoppelt.
Udn es zeigt uns auch den Weg, wie ich die Güte noch weiter steigern kann. Ich muss einfach noch mal in den Keller gehen und einen weiteren Monitor zur Litzengewinnung schlachten und zwei Litzen parallel verschalten.