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Was soll ich damit machen?
#1
Es stand im Keller. Ein abgelegtes Fotometer der Chemiker. Obwohl ich es locker mit Holm staturmäßig aufnehmen könnte, hab ich mir an dem Teil fast nen Bruch gehoben. 40, vielleicht 50kg.

Resopal-Frontplatte

[Bild: 1_fotometer1.JPG]

Skala "ein wenig" verdreckt

[Bild: 1_fotometer2.JPG]

Der eigentliche Arbeitsbereich mit Filtern, optischer Bank und PMT

[Bild: 1_fotometer3.JPG]

Gewicht satt, auch wegen der Quecksilberdampflampe...

[Bild: 1_fotometer4.JPG]

[Bild: 1_fotometer5.JPG]

[Bild: 1_fotometer6.JPG]

 
#2
Feinste Technik. U.a. Spiegelgalvanometer zur Projektion des Skalenzeigers. Heart
 
#3
Zitat:Spiegelgalvanometer

Lasershow ???? Cool Big Grin
 
#4
Singer verkauft ein ähnliches Modell für ziemlich teuer

http://www.helmut-singer.de/stock/1274950860.html
 
#5
Beginn der Entwicklung moderner Geräte

Spektralphotometer wurden ab 1941 in den USA von Beckman entwickelt und gebaut, die Herstellung der Gittermonochromatoren war extrem aufwendig und teuer. Nach Europa kamen die ersten Geräte ab 1950, waren aber aufgrund ihrer exorbitanten Kosten reine Forschungsgeräte. Filterphotometer wurden ab 1950 in Europa gebaut, führend war unter anderem die Firma Eppendorf in Hamburg (Abb. 7).

[Bild: abb7_eppendorf_photometer_1955.gif]

Funktionsprinzip des Filterphotometers "Eppendorf" (um 1955).
Abb. 7: Funktionsprinzip des Filterphotometers "Eppendorf" (um 1955).
Aus Herbert Keller: Klinisch-chemische Labordiagnostik für die Praxis, Thieme (1986)

Die Firma Eppendorf stellte ein sehr robustes und verlässliches Gerät zu einem relativ günstigen Preis her, das rasch zum Standardgerät der Labormedizin wurde. Zwischen 1950 und 1970 wurde ein großer Teil der klinischen Chemie im deutschen Sprachraum mit diesem oder ähnlichen Geräten erarbeitet und betrieben. An den rein kolorimetrischen Verfahren wurde schon frühzeitig insofern Kritik geübt, als sie als zu wenig spezifisch angesehen wurden. Das heißt, die Farbreaktion ist nicht (nur) eine Funktion der Konzentration des gesuchten Stoffes. Auch andere, nicht direkt involvierte Substanzen wirken bei der Farbreaktion mit und können somit das Resultat beträchtlich verfälschen. Schon frühzeitig hat man versucht, die Analysen durch Einsatz enzymatischer Reaktionen spezifischer zu machen. 1908 wurde erstmals die Reaktion des Enzyms Amylase im Harn beschrieben. Die frühesten, für die Routine brauchbaren enzymatischen Testsysteme für Creatinin, saure und alkalische Phosphatase wurden um 1937?38 entwickelt. Unabhängig davon hat der Nobelpreisträger Otto Warburg bereits ab 1928 für seine Enzymforschungen photometrische Methoden entwickelt, die sowohl apparativ als auch chemisch Neuland bedeuteten. Er nahm damit in der Grundlagenforschung Entwicklungen vorweg, die in die Routineanalytik der Labormedizin erst ab 1954?1955 Eingang fanden. Ab 1955 begannen die wesentlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der klinischen Enzymologie. 1961 brachte Boehringer Mannheim den ersten enzymatischen UV-Test für das Leberenzym GOT (ASAT) auf den Markt. Um 1970 waren die heute gebräuchlichen Methoden auf breiter Basis in der Routine eingeführt. In engem Zusammenwirken zwischen den klinisch-chemischen Fachgesellschaften und der einschlägigen Industrie wurden standardisierte Methoden entwickelt und verbreitet. Parallel dazu wurde auch das Konzept der externen Qualitätssicherung etabliert. Standardisierte Methoden und externe Qualitätssicherung haben zusammen erst die weitgehende interlaboratorielle Vergleichbarkeit der heutigen Analysenresultate ermöglicht. Die frühen Kolorimeter benötigten für eine Analyse viele Milliliter Reagenzlösung. Das Eppendorf- Photometer war für 3-ml-Küvetten ausgelegt. Bei eingeschränkter Präzision waren nach Umrüstung des Geräts auch 1-ml-"Mikro"-Küvetten einsetzbar. Mit einem, durch Handhebel bewegbaren Mehrfach-Küvettenhalter konnten vier Küvetten gleichzeitig in das Gerät geladen und nacheinander gemessen werden. Das Ablese-System entsprach einem Drehspulen-Strommessgerät mit analoger Lichtmarken-Anzeige. Mittels Stoppuhr wurde der Zeittakt für die Messungen bestimmt, die Küvetten von Hand in die richtige Position bewegt und der angezeigte Wert von der Skala auf das Messprotokoll übertragen. Die Messwerte der enzymatischen Reaktion wurden schlussendlich in einem Millimeterpapier-Raster eingetragen und die Steigung der Ausgleichsgeraden mit dem Winkelmesser bestimmt. Mit Hilfe von Umrechnungstabellen wurde aus dem Winkel der Ausgleichsgeraden die enzymatische Aktivität berechnet. Serienanalysen waren extrem zeitraubend und erforderten stundenlang höchste Konzentration.

Quelle: http://www.med4you.at/laborbefunde/gesch...metrie.htm
 
#6
"Magnetische Stabilisierung".... Heart

Deswegen hab ich mir nen Wolf geschleppt... motz
 
#7
Spiegelgalvanometer - und die ganze Optik!
Bin schwer beeindruckt von Deinem neuen Spielzeug Smile
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#8
Zitat:Original geschrieben von Rumgucker

"Magnetische Stabilisierung".... Heart

Deswegen hab ich mir nen Wolf geschleppt... motz

Wahrscheinlich findet sich im Innern eine Transduktorsteuerung, die alle hier aufgekommen Fragen beantwortet Big Grin
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#9
Ich bin noch nicht glücklich.

Beim Quecksilberbrenner fehlt der äußere Glaskörper. Da hat offensichtlich ein Chemiker ne Ersatzlampe reingesetzt, wie Chemiker das so machen. Und sich dann gefreut, dass das Teil trotz Glasbruch trotzdem geht. Splitter hab ich keine gefunden, so dass das nicht beim Transport in den Keller entstanden sein kann.

Wäre das Gerät nicht so alt, könnte ich unschwer feststellen, wer wann und warum dran rumgefuddelt hat. Aber bis ich die alten Unterlagen finde, würden Stunden vergehen. Und dann ist noch nicht mal garantiert, dass damals schon alles so geführt wurde, wie wir das heutztage machen.

Die große Skala muss ich wohl auch neu machen. Man kann nicht mehr viel erkennen. Die besteht aus zwei Glascheiben, eine davon wurde bedruckt. Offensichtlich sind Gase zwischen die beiden Platten eingedrungen und haben Schaden angerichtet.

Letztlich aber wird da wieder nur ein Fotometer rauskommen, was aber keiner will. Ich würde also für den Keller restaurieren.

Aber zum Ausschlachten ist die Kiste nicht ergiebig genug. Und zum Wegschmeißen zu schade. Und ein ebay-Verkauf bietet sich bei dem Gewicht auch nicht gerade an.