11.07.2011, 09:38 AM
Ströme über das Gitter haben unterschiedliche Ursachen. Am heftigsten sind die Gitterströme bei positivem Gitter. Da verhält sich die Gitter-Katodenstrecke wie eine Diode.
Bekannt sind auch Ströme durch Vakuum- oder Isolationsfehler.
Und natürlich der Anlaufstrom. Auch wenn die Gitterspannung 0V beträgt, so treffen trotzdem Elektronen das Gitter. Dieser Effekt verschwindet jedoch bei wenigen hundert Millivolt negativer Gitterspannung.
Diesen Effekt will ich mir mal näher anschauen.
Obwohl ich die Messungen von e83cc nicht glaube, will sich sie trotzdem mal für bare Münze nehmen:
Ich kenne die Anlaufströme in Größenordnungen weniger nA. Zuerst bei Ua=0V.
Bei hoher Anodenspanmnung sind die Anlaufströme etwas kleiner (aber nicht Faktor 10, wie bei e83ccs "Messungen"):
Quelle
Aber nehmen wir trotzdem die Messungen von e83cc mal hin.
Die Spannung, bei der der Gitteranlaufstrom unterdrückt wird, wird im duncan-ECC83-Modell mit GCO=-0.2, also 200mV definiert. Das deckt sich mit meinen Praxis-Messungen.
Um auf die von e83cc behaupteten Ströme zumindest größenördnungsmäßg zu kommen, musste ich das Modell modifizieren: GCO=-1
Nun fließt in der angegebenen Schaltung ein Gitterstrom von 6uA.
Was bewirkt nun dieser Gitterstrom aber in der Praxis? Dazu ersetze ich den 1 Ohm Gitterableitwiderstand durch einen typischen 1 Megaohm:
Wo sind meine 6uA geblieben?
Der Gitterstrom bewirkt eine negative Aufladung des rechten Kondensatorpols auf -750mV (wir hätten ja eigentlich 6V erwarten müssen). Durch diese hohe neg. Gittervorspannung fließt nur noch ein kleiner Gitterstrom von 750nA, der von dem Ableitwiderstand abgeführt wird.
Der Gitterstrom verschwindet also fast von alleine. Die Schaltung arbeitet unverändert einwandfrei.
Sobald ich mein duncan-Modell wieder repariere (GCO=-0.2) gibts überhaupt keine Gitterströme mehr.
Bekannt sind auch Ströme durch Vakuum- oder Isolationsfehler.
Und natürlich der Anlaufstrom. Auch wenn die Gitterspannung 0V beträgt, so treffen trotzdem Elektronen das Gitter. Dieser Effekt verschwindet jedoch bei wenigen hundert Millivolt negativer Gitterspannung.
Diesen Effekt will ich mir mal näher anschauen.
Obwohl ich die Messungen von e83cc nicht glaube, will sich sie trotzdem mal für bare Münze nehmen:
Zitat:Original geschrieben von e83cc
Gitterstrom.in.uA.Ra.100k.Rk.1k
Ub.in.V......Valvo.ECC83...Telefunken.ECC83..Matsuhita.ECC83....Ultron.ECC83.....Valvo.ECC86
.....75............-2,44..............-2,58............-4,25..........-29,39...............0
.....70............-2,79..............-3,04............-4,61..........-31,74...........-0,01
.....65............-3,38..............-3,76............-5,55..........-35,74...........-0,05
.....60............-4,07..............-4,71............-6,65..........-39,82...........-0,13
.....55............-4,94..............-5,88............-8,11..........-45,29...........-0,24
.....50............-6,05..............-7,36............-9,77..........-51,21...........-0,41
.....45............-7,28..............-9,06...........-11,62..........-56,68...........-0,72
.....40............-8,84.............-11,31...........-13,75..........-62,65...........-1,08
.....35...........-10,55.............-13,96...........-16,04..........-69,85...........-1,76
.....30...........-12,42.............-17,21...........-18,84..........-77,07...........-2,77
.....25...........-14,82.............-21,69...........-22,15..........-84,53...........-4,28
.....20...........-18,44.............-26,72...........-26,02..........-91,27...........-6,87
Ich kenne die Anlaufströme in Größenordnungen weniger nA. Zuerst bei Ua=0V.
Bei hoher Anodenspanmnung sind die Anlaufströme etwas kleiner (aber nicht Faktor 10, wie bei e83ccs "Messungen"):
Quelle
Aber nehmen wir trotzdem die Messungen von e83cc mal hin.
Die Spannung, bei der der Gitteranlaufstrom unterdrückt wird, wird im duncan-ECC83-Modell mit GCO=-0.2, also 200mV definiert. Das deckt sich mit meinen Praxis-Messungen.
Um auf die von e83cc behaupteten Ströme zumindest größenördnungsmäßg zu kommen, musste ich das Modell modifizieren: GCO=-1
Nun fließt in der angegebenen Schaltung ein Gitterstrom von 6uA.
Was bewirkt nun dieser Gitterstrom aber in der Praxis? Dazu ersetze ich den 1 Ohm Gitterableitwiderstand durch einen typischen 1 Megaohm:
Wo sind meine 6uA geblieben?
Der Gitterstrom bewirkt eine negative Aufladung des rechten Kondensatorpols auf -750mV (wir hätten ja eigentlich 6V erwarten müssen). Durch diese hohe neg. Gittervorspannung fließt nur noch ein kleiner Gitterstrom von 750nA, der von dem Ableitwiderstand abgeführt wird.
Der Gitterstrom verschwindet also fast von alleine. Die Schaltung arbeitet unverändert einwandfrei.
Sobald ich mein duncan-Modell wieder repariere (GCO=-0.2) gibts überhaupt keine Gitterströme mehr.